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Rebecca Harms in Upjever
06|10|2008



Im Upjever Forst: [v.l.n.r.] Rebecca Harms [Früne] und Carsten Streufert [Revierförster].

Die Europa Abgeordnete der Grünen Rebecca Harms besuchte am 30. September 2008 den Forst von Upjever, um das Thema "Abholzung" um den ehemaligen Militärfliegerthorst zu erörtern.

Der Militärflugplatz dient z. Zt. als Flugzeugwerft für den ehemaligen Abfangjäger und Jagdbomber der Bundesrepublik Deutschland F 4 F Phantom, der 2010 endgültig ausgemustert wird.

Eine neue Sicherheitsrichtlinie der Europäischen Union macht es erforderlich, dass aus Sicherheitgründen um Flugplätze Rodungsmaßnahmen eingeleitet werden sollen.

Die Grünen aus Schorens und Upjever hatten zu dem Gespräch eingeladen, an dem auch der Revierförster Carsten Streufert  teilnahm, der den Wald 30 Jahre lang verwaltet und bewirtschaftet hat.
Er machte  deutlich, dass er sich persönlich für die Erhaltung des Waldes einsetzen wird.
Im Verlauf des Gespräches mit Rebecca Harms sagte er, dass es inzwischen "sein Wald" wäre und untermauerte damit seinen Einsatz für die Erhaltung des Erholungsgebietes.

In der Vergangenheit hatte man sich immer mit der Militärverwaltung in Kompromissen zwischen der Nutzung als Erholungsgebiet und den Anforderungen und Bedürfnissen des Fliegerhorstes einigen können. Gespräche mit Piloten ergaben, dass diese trotz flugplatzumgebendem Wald und hohen Bäumen die Landebahn immer problemlos wiedergefunden hätten. Auch diese sind somit nicht der Meinung, dass man die neue Europäische Sicherheitsrichtlinie auf den Forst Upjever anwenden muß.

Da der Flugbetrieb nach Schliessung des Fliegerhorstes deutlich abgenommen hat ist es umso unverständlicher, dass die EU auf die Durchsetzung der neuen Gesetzgebung im Forst Upjever drängt.
Ebenso unverständlich ist die Thematik, wenn man die Flughäfen international vergleicht, um die herum teilweise Hochhäuser und Wohngebiete liegen und über denen massenhaft Flugzeuge einschweben oder starten.

Das Problem ist, dass man die Bäume nicht, wie in einem Kompromissversuch angedeutet, einfach kürzen kann.

Deshalb fordern die Vertreter der Forstwirtschaft, die Grünen und die übrigen Parteien aus den nahegelegenen Städten wie z. B. Jever und Schortens eine Ausnahmeregelung und keinen Kompromiss. Der Forst Upjever ist übrigens FFH - Gebiet und unterliegt der Naturschutzregelung der EU, was bedeutet, das dieses Gebiet in seinen Grenzen nicht verändert werden darf.

In Artikel 8 der FFH-Richtlinie haben sich die Mitgliedstaaten verpflichtet, die finanziellen Mittel zur Umsetzung der Richtlinie zu ermitteln und bereit zu stellen, etwa für Landnutzer, die ggf. zur Erreichung der Schutzziele Bewirtschaftungsauflagen auf ihren Flächen umsetzen müssen. Dieser Verpflichtung kommen viele deutsche Bundesländer bis heute nicht nach und haben keine ausreichenden Mittel bereit gestellt, so dass gerade in Land- und Forstwirtschaft oft Verunsicherung bei der Ausweisung der Natura 2000-Gebiete entstand.

Jever, Schortens und Sande haben schon eine Resolution gegen die Rodung unterzeichnet, die Bürger und Ratsmitglieder sammeln parallel dazu Unterschriften und stehen inzwischen in stetigem Kontakt mit den politisch Verantwortlichen, die sich fast wöchentlich die Klinke in die Hand zu geben scheinen.

Unverständnis äusserte man gegenüber Wilhelmshaven, die Stadt, die gerade großflächig industrialisiert wird und die deshalb auch auf Ausgleichsflächen mehr als angewiesen ist. Der Kreisvorsitzende der Grünen aus Wilhelmshaven Peter Sokolowski versprach sich um diese Angelegenheit zu kümmern, die dringend nachgeholt werden müsse, gerade weil viele Wilhelmshavener den Forst Upjever als Erholungsgebiet nutzen.

Rebecca Harms wird sich im Bundestag sowie im Europaparlament für die Erhaltung des Forst Upjever einzusetzen. Nach Gesprächen mit den Verantwortlichen wird sie sich zurückmelden und über die Ergebnisse berichten.


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

Links:
www.rebecca-harms.de
FFH-Gebiet [-Richtlinie]
FFH-Gebiete Niedersachsen


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