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Martin Schulz bei Anne Will
06|02|2017



Schaun wir ´mal ob Schulz Mutti enterben kann.

Martin Schulz: "… da hab ich nicht die Chance, die Frau zu überfallen …"

Freudscher Versprecher bei Anne Will: Martin Schulz gerät durch die hartnäckige Bitte Anne Wills, nach ca. 45 min. allgemeinen Geschwafels, was er alles neu machen will, durch die Bitte um eine konkrete Zahl einer Mindestlohnerhöhung unter seiner Kanzlerschaft, so unter Druck, dass ihm ein Versprecher unterläuft, der mit Sicherheit nicht wörtlich zu nehmen ist [er bemerkte den Versprecher selbst sofort im Anschluß], aber zum Ausdruck bringt, wie sehr ihm Kontrolle eines Interviews wichtig ist.

Und diese Kontrolle hat ihm Anne Will für einen nur kurzen Moment genommen, worüber er giftig wurde ihr gegenüber mit den Worten "Nee, kleine Unterbrechung bitte, Frau Will [43:05 min].

Ausflüchte, statt Taten – Kontrolle statt Ehrlichkeit!

Martin Schulz fühlte sich von Anne Will überfallen, vielleicht auch von der plötzlichen Präsentation eines echten ehemaligen SPD-Mitglieds im Publikum. Dadurch entglitt ihm die "Kontrolle" über das Live-Interview.

Kontrolle ist Martin Schulz meiner Ansicht nach deshalb so wichtig, weil er seine wahren Absichten vor den Zuschauern verbirgt. Seine wahre politische Einstellung zeigte sich acht Jahre lang in seiner Amtsführung als Vorsitzender der Sozialistischen Fraktion und dann ab 2012 als Präsident des Europäischen Parlaments.

Diese politische Einstellung könnte man als Taktieren hinter den Kulissen bezeichnen, auch zu Gunsten der eigenen Karriere. Sowohl 2012 als auch 2014 wurde er aufgrund einer geheimen Vereinbarung mit dem politischen Gegner, der EVP-Fraktion im Parlament, zum Präsidenten des Parlaments gewählt. [Martin Schulz | wikipedia]

Die Euphorie der Funktionsträger der SPD über seine Kanzlerkandidatur ist daher für mich nicht nachvollziehbar, denn Martin Schulz ist aufgrund seiner Vita und seiner bisherigen politischen Entscheidungen ein Garant für Große Koalitionen. Die sind der SPD aber genau so wenig bekommen, wie einst das Durchpauken der Agenda 2010.

Eigene Ideale oder Überzeugungen gibt Martin Schulz sofort auf, wenn ihm Kompromisse vom politischen Gegner angeboten werden, so hat er es jedenfalls 2009 getan, als er zunächst eine neue Amtszeit Kommissionspräsidentschaft Barroso [der jüngst in negative Schlagzeilen geriet, weil er als Berater bei Goldman Sachs anheuerte] verhindern wollte und dieses Vorhaben dann aufgab, als ihm in einem geheimen Deal die Parlamentspräsidentschaft 2012 angeboten wurde.
[siehe wikipedia oben]

Geschwurbel statt klarer Worte

Für mich ist es egal, ob ein Bundeskanzler Abitur hat oder nicht und ob er vorher kommunalpolitische Erfahrung gesammelt hat oder nicht. Wichtig sind für mich andere Dinge, wie klares, strukturiertes Denken, Ehrlichkeit in Bezug auf die eigenen Überzeugungen und deren Umsetzung, wenn man politische Macht innehat.

Martin Schulz mangelt es meines Erachtens an diesen Fähigkeiten, jedenfalls zeigt er diese nicht. Sein jugendliches Berufsziel Fußballer und seine Tätigkeit als Bürgermeister der Gemeinde Würselen [38.000 Einwohner] aber jetzt ausgerechnet als Alleinstellungsmerkmal im Wahlkampf hervorzuheben, hat für mich etwas von Hilflosigkeit und von Vernebelung hinsichtlich seiner wahren persönlichen Ziele.

Martin Schulz bemüht sich offensichtlich stark darum, als Mann aus dem Volke zu erscheinen. Er ist es aber nicht [mehr].

Martin Schulz fühlt sich in den Fluren der Eliten [inzwischen] deutlich wohler als z. B. in einer direkten Konfrontation mit einer Betriebsrätin und Verdi-Gewerkschafterin im Studio von Anne Will, als erkennbar wird, dass die Dame sich nicht von seinen Schmeicheleien beirren läßt.

Außerdem macht Martin Schulz viel Worte um Nichts. Sehr viele Worte.

Die ersten 43 Minuten zur BESTEN Sendezeit im deutschen Fernsehen vergehen ohne auch nur ein klares politisches Statement mit Biss.

Stattdessen bringt er dann aber folgenden Satz:
"Genau darum geht es mir, dass die Menschen das Vertrauen gewinnen, dass es Politiker und Politikerinnen gibt, die in Würselen wohnen, das mag vielleicht ´ne kleine Stadt sein, meine Heimat ist, aber wo die Alltagsprobleme so fokussiert erfahrbar werden, dass jemand der da lebt, die Sorgen der überwältigenden Mehrheit der Menschen kennt, sie mit in ein Kanzleramt nimmt und dann die Macht nutzt [2 Fäuste geballt], um das Land zu verbessern und das Leben dieser Menschen das ist vielleicht ganz neu in diesem Land und genau das will ich auch ganz neu machen."

Eine Freundin von mir zu diesem Satz:
"Der tut ja gerade so, als ob er die Politik gerade erfunden hätte!". So jemand will zukünftig Regierungserklärungen abgeben, na dann gute Nacht! Er hätte sagen können: Ich war kleiner Bürgermeister und deshalb kann ich jetzt großer Kanzler. Weil in Würselen "Alltagsprobleme fokussierbar werden …"? – weil in Würselen Alltagsprobleme überschaubar sind, wäre wohl richtiger.

Vorher kam noch folgender Satz:
"Ja natürlich bin ich auch jemand, wo die Leute sagen, wir wissen, daß das ein Typ mit Gefühl ist, und vielleicht ist es manchmal auch so, dass ein noch so präzises Argument die Menschen nicht erreicht, sondern dass sie eher spüren müssen, der Typ versteht, wie es uns geht." Echt postfaktischer Typ!

Gespieltes Mitgefühl statt Beseitigung von Mißständen

Das ist auch so 'ne neue Masche der Politiker gegenüber dem unzufriedenen Volk: Sie versuchen den Menschen einzureden, sie hätten gar keine echten Probleme [wie z.B. wirtschaftlicher Art, Armut usw.]. In Wirklichkeit ginge es uns doch allen gut und das einzige, was man von Politikern nun erwarten könne, ist, dass die MITFÜHLEN, statt die Mißstände ganz real zu beseitigen.

Martin Schulz reitet auf dieser Masche in der Sendung Anne Will ganz gehörig. Mehrmals betont er, wie wichtig es sei, dass man "ein Gefühl für die Sorgen der Bürger entwickle".

Sorry, Herr Schulz, schaffen sie lieber das unselige Hartz IV und die gesamte Agenda 2010 mit prekärer Beschäftigung, Lohndumping etc. ab, dann müssen sie auch kein Mitgefühl mehr mit verarschten Menschen entwickeln.

Einem [in den allermeisten Fällen] unverschuldet Arbeitslosen hilft es überhaupt nicht, wenn erst die "Agentur" sein letztes Gnadenbrot [Existenzminimum] kürzt oder verweigert, weil er einen [meist ebenso sinnlosen] Besprechungstermin bei der Agentur nicht wahrgenommen hat und dann ein SPD-Kanzler ihn hinter her noch bedauert!

Für mich ist das ein Fall der Nötigung, § 240 StGB, und nicht "Fordern und Fördern", wo es einfach nicht genügend sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen in unserer Wirtschaft mehr gibt, weil diese durch die Erpressungmöglichkeiten des ganzen Hartz IV Bedrohungspotentials von den Arbeitgebern flächendeckend seit Gerhard Schröders Verrat an der Arbeiterbewegung ab 1998 abgeschafft worden sind.

Hier wird Martin Schulz' ganze heiße Luft besonders deutlich: Mehrmals fordert er ein, daß "das Individuum respektiert" werden müsse

Er legt es sogar posthum den SPD-Granden vor 150 Jahren in den Mund, was die bestimmt nie so formuliert haben, denn das Wort gab's damals noch gar nicht. Die wollten einfach nur soziale Sicherheit, mehr nicht.

Hartz IV ist eine dermaßen unterirdische Respektlosigkeit den betroffenen Menschen gegenüber, dass da Herr Schulz doch gleich anfangen könnte mit seinem Individuum-Getöse. Aber wahrscheinlich meint Herr Schulz gar nicht die Abgehängten und sozial Schwachen, sondern die Individuen der Superreichen, denn die arbeiten bestimmt auch hart!!!

Und deshalb kann Herr Schulz gleich im voraus auf Vermögenssteuer, Anhebung der Einkommenssteuer in den höheren Regionen verzichten.

Wer glaubt, daß mit Martin Schulz die "Reichen" zur Kasse gebeten werden, soll sich lieber gleich bei RTL "Barbie in Neuschwanstein" anschauen.

Genau deshalb ist auch Martin Schulz' mehrmaliges Herumreiten auf der „stolzen“ Geschichte der SPD und ihren "Traditionen" im höchsten Maße zynisch, da genau diese Geschichte und Tradition durch die Agenda 2010 in den Jahren zwischen 1998 und 2003 komplett unterbrochen und beseitigt wurde. Eben diese Zeit lobte Schulz aber bei Anne Will über alle Maßen: "wir haben zwischen 1998 und 2005 die Gesellschaft reformiert wie keine Kraft vorher ..."

Die Verbliebenen in der SPD, inklusive jetzt ihrem neuen Kanzlerkandidaten und designierten SPD-Vorsitzenden [auch der wird nur noch von oben bestimmt von ein paar Wenigen Eingeweihten statt von unten gewählt], scheren sich weiterhin einen Dreck darum, welch unselige Folgen ihre Agenda 2010 für weite Teile der Bevölkerung gebracht hat. Vor allem und in erster Linie für die frühere Klientel der SPD. Der einzige Weg, wieder Glaubwürdigkeit bei den von der SPD Davongelaufenen zurückzugewinnen, und nur dadurch kann man rein rechnerisch wieder Regierungsfähigkeit erlangen, ist, die Agenda 2010 komplett zu revidieren.

Das wird aber nicht erfolgen, weil es den Funktionsträgern in der SPD anscheinend persönlich völlig ausreicht, mit einem Posten in einer Großen Koalition ökonomisch abgesichert zu sein. Wie es dem Rest des Volkes geht, ist denen egal.

Ideale verkörpern, das war gestern. "Koalitionsfrieden" [Ruhe sanft!] ist wichtiger. Und Martin Schulz ist nun geradezu eine Paradefigur für diesen "modernen" Politikertypus, dem alles egal ist außer seiner eigenen Pension, auch wenn er früher ´mal Fußball gespielt hat.

Nein, Herr Schulz, dass Sie sich und Herrn Gabriel in der Sendung Anne Will in eine Reihe stellen mit den Granden der deutschen Arbeiterbewegung [Zitat 3:00 min]:
"Das ist ein stolzes Amt, das ist das Amt, welches August Bebel, Friedrich Ebert, Otto Wels oder Kurt Schumacher oder Willy Brandt innegehabt haben. Er [Gabriel] hat das siebeneinhalb Jahre lange wie ich finde vorbildlich versehen …", findet weder in Ihrem Reden, noch in ihrem bisherigen politischen Handeln eine Grundlage. Sie greifen da ein bißchen hoch, was ihre Selbsteinschätzung anbelangt.

Ferdinand Lasalle und Karl Liebknecht [Reichstagsabgeordneter der SPD, Vater war Mitgründer der SPD zusammen mit August Bebel] haben Sie wohl bewußt lieber ausgelassen. Das ist dann wohl gleichzeitig auch eine vorweggenommene Absage an Rot-Rot-Grün?

Nur noch so am Rande zu Ihrem frommen Wunsch:
"Steuervermeidung, Steueroasen, Steuerhinterziehung abschaffen"

Ja, dazu hatten Sie als Präsident der Europaparlaments viele Jahre beste Gelegenheit, nämlich als die Urheberschaft Jean-Claude Junckers für die Extrem-Steuersparmodelle internationaler Konzerne über Briefkastenfirmen in Luxemburg dank eines Whistleblowers aufgedeckt wurden, sogenannte Luxemburg-Leaks-Affäre.

In ihrer Zeit als Parlamentspräsident wurde dazu ein effektiver Untersuchungsausschuß verhindert und stattdessen ein Sonderausschuß eingerichtet, dem auch noch systematisch wichtige Informationen und Akten vorenthalten wurden. Im Hauptfokus dieses Ausschusses stand Martin Schulz' Förderer und Jean-Claude Juncker-Freund. So viel zum Thema Glaubwürdigkeit, worauf Martin Schulz in der Sendung von Anne Will ja soviel Wert gelegt hat.

Meine Prognose daher:

die gegenwärtige Euphorie unter SPD-Anhängern, die auch zu einer Verbesserung der Umfragewerte geführt haben soll [ich habe Zweifel an der Zuverlässigkeit dieser Umfragen, weil viele Frustrierte und Abgekehrte inzwischen einfach nur noch schweigen und solche Umfragen boykottieren], wird nicht anhalten.

Wie die Wahl 2017 ausgeht, ist völlig ungewiß, ich sehe die SPD nach wie vor bei 20 %, maximal 25%. Das reicht nicht für eine Regierung unter ihrer Führung. Die Links-Partei gilt nach wie vor als "bäh", es wird mit der jetzigen SPD niemals eine Koalition mit den Linken geben. Vielleicht bekommen wir eine Regierung von Merkel mit der AfD, das ist noch am wahrscheinlichsten.

FAZIT:

Der Auftritt von Martin Schulz bei Anne Will am Tag seiner Nominierung als SPD-Kanzlerkandidat war mehr als mau. Er war todlangweilig und nichtssagend. Martin Schulz weidete sich geradezu in frommen Wünschen und Allgemeinplätzen, ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren, wie er das eigentlich konkret erreichen will. Und nur das ist interessant für das Amt eines Bundeskanzlers. Mehr soziale Gerechtigkeit zu fordern ist billig, wenn man die Umsetzung anderen überlassen will. Mehrmals bekannte sich Martin Schulz zu der Forderung höherer Löhne für die "hart arbeitende Bevölkerung".

Kleiner Schönheitsfehler:
für Lohnerhöhungen sind Gewerkschaften zuständig, es gilt Tarifautonomie. Der Bundeskanzler hat sich da herauszuhalten. Also, warum redet er dann gr oß davon? Darüber, dass die von seinem potentiellen Vor-Vorgänger Schröder durchgeboxte Agenda 2010 den Gewerkschaften seit 2003 allerdings Tarifverhandlungen gezielt schwer macht, darüber wird in der gesamten Sendung kein einziges Wort verloren, auch nicht in Form einer Problematisierung durch Anne Will.

Auf zur nächsten Groko, Herr Schulz!

Heidi Berg

Zuletzt bemerkt:
Zitat aus Einspieler in der Sendung, ehemaliger SPD-Wähler in Essen: "der letzte Sektkorken, der bei uns geknallt hat, hat für Schröder und mit Fischer geknallt und der ist uns sozusagen im Hals stecken geblieben"

Links:
29|11|2016: Martin Schulz idealer Kandidat für Groko 2017
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18|05|2016: Sigmar Gabriel astrologisch betrachtet
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