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22|05|2007
„Cicero – oder:


die Umwelt der Bakterien“

Wahres vom Falschen zu unterscheiden, Phänomene hinsichtlich
ihrer Gründe und Folgen zu erklären; Leidenschaften zu zügeln,
sich anderen gegenüber verständnisvoll und überlegt zu ver-
halten - das sind Tugenden des Cicero [106 – 43 v. Chr] für
‚rechtes Handeln’, die auch für den Umgang der kommunalen
Vertreter mit dem Problem der Abwasser-Direkteinleitung in
den Jadebusen von Vorteil wären.

Stattdessen ist ‚selektives Fakten-Verschweigen’ angesagt. Ein
Beispiel ist die Presseerklärung der WEB vom 12.04.07 im
Internet.

Zwei Tage vorher war auf der WEB-Veranstaltung
im Gorch
Fock-Heim vom Leiter des Gesundheits-
amtes bekannt gegeben
worden, dass während
einer Einleitung am 28.02.07 Darm
bakterien am
Fliegerdeich in Konzentrationen gefunden wurden,

die weit, zum Teil zehn- bis zwölffach über den
von der Bade
gewässerverordnung zugelassenen
Grenzwerten lagen.


Von diesem Bakterien-Cocktail war in der WEB-Mitteilung vom
12.04.07 überhaupt nicht die Rede. Vielmehr wurde ein
„Negativeindruck über das Abwassersystem in Wilhelmshaven
in der Öffentlichkeit“ beklagt, während an anderer Stelle mit
dem Slogan:

„Sachlich fair, der Umwelt verpflichtet – Ihre WEB“

geworben wurde. Da die bakteriologischen Befunde mit guter
menschlicher Umwelt nicht in Einklang zu bringen sind, kann
sich die Umwelt-Verpflichtung der WEB nur auf die Bakterien
beziehen, da diese eine Umwelt lieben, die reich an Organik,
Schleimen, Schäumen, Schwebstoffen, Gasen, und schön warm
ist.

Verständlich ist, dass die WEB leidenschaftlich
ihr bestehendes
Abwassersystem verteidigen.
Allerdings wird dabei übersehen,
dass sich der
Bürgerprotest gar nicht primär auf das Kanalnetz,

sondern auf die Folgen der Direkteinleitungen für
Mensch und
Umwelt richtet, Folgen, die auch
durch das geplante Feinsieb
vor dem Auslass am
Banter Siel nicht verhindert werden, da
es weder
Bakterien noch sonstige mit Urin und Stuhlgang

ausgeschiedene Substanzen aufhalten kann.

Selektives Verschweigen oder Herabspielen der unliebsamen
Fakten macht die öffentlichen Aussagen nicht glaubwürdiger.

Unliebsamer Fakt ist nun mal das Untersuchungsergebnis vom
Februar 2007, das sicherlich nicht zustande gekommen wäre,
wenn es nicht die Bürgerproteste gegeben hätte.

Die Befürchtung, dass auch frühere Einleitungen ähnlich hohe
Konzentrationen pathogener Keime ins Badegewässer entließen,
ist durchaus gerechtfertigt. Wenn seit Beginn der Einleitungs-
genehmigung [2001] bis zum Februar 2007 keine behördlichen
Fliegerdeich-Beprobungen der Abwasserfahnen durchgeführt
wurden und die Menschen ahnungslos und ungewarnt dort
badeten, heißt das ja nicht, dass es auch keine Belastungen gab.

Dies lässt sich auch durch die Aussage des Leiters des Gesund-
heitsamtes in der WZ vom 11.05.07 nicht relativieren. Zwar
weist er darauf hin, dass vier Gewässerproben [entnommen im
Rahmen der vierzehntägigen Routinebeprobungen am Plansch-
becken], die im vergangenen Jahr zeitlich mit Abwasser-Ab-
schlägen zusammenfielen, Keimzahlen unterhalb des Grenzwertes
enthielten.

Weder aber wurde präzisiert, in welchem Zeitabstand die Proben
zur Einleitung genommen wurden [vielleicht war die Abwasser-
fahne ja noch gar nicht am Planschbecken], noch, wie hoch die
Abschlagsmengen waren [bekanntlich sind diese sehr unter-
schiedlich], noch, welche Tidenverhältnisse jeweils herrschten.

Bevor generalisiert werden kann, müssen sämtliche
Begleit
parameter sorgfältig und präzise einbezogen
werden. Wenn
die Absicht bestand, mit der vagen
Aussage in der WZ-vom
11.05.07 Unbedenklichkeit
zu demonstrieren, meine ich, dass
das mit den oben
genannten ethischen Grundsätzen des Cicero
nicht
vereinbar ist.


Cicero spricht auch vom verständnisvollen und überlegten
Verhalten gegenüber anderen. Schauen wir uns aber den
rüffelnden Ton kommunaler Vertreter an, so gibt es hier
noch erheblichen Nachholbedarf.

Da werden Bürgerinnen und Bürger als Nestbe-
schmutzer gerügt,
wenn sie ihrem Ekel vor dem
Kontakt mit Fäkalien im Bade
gewässer Ausdruck
verleihen.


Da wird emotionalisiert, diffamiert; Formulierungen
wie „voll
kommen überzogen“ werden gebetsmühlen-
artig wiederholt,
selbst noch mit dem Wissen um
die bakteriologischen Befunde
vom Fliegerdeich.

Wie leicht wäre es stattdessen, Verständnis für die berechtigte
Sorge der Bürgerinnen und Bürger zu zeigen und die sachliche
Diskussion auf demokratischer Basis zu suchen, anstatt auto-
kratisch über Sein oder Nichtsein des Problems zu befinden.

Ich würde mich sehr freuen, wenn sich die für die Verwaltung,
Bürger und Umwelt Verantwortlichen zukünftig etwas mehr
von den Kategorien des ‚rechten‘ [im Cicero‘schen Sinne ethischen]
Handelns leiten ließen.


Dr. Gisela Gerdes
Südstrand 68
26382 Wilhelmshaven

...probieren Sie unbedingt auch:
[28|09|06 BADEZONEN-PRÄVENTION_2007]
[07|09|06 STADT LÖST FÄKALIEN PROBLEM]
...oder den Menuepunkt:
[Fäkalien-Einleitung]
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Eine Menge Wilhelmshavener Bürgerinnen protestieren unter dem Motto "Planungswahnsinn am Banter See tut 5.000 Menschen weh" für den Erhalt des Banter Sees, so, wie er ist. Sie wehren sich gegen eine Wohnbebauung für "Priveligierte". Mehr dazu in einem Video ... [das Bild ist vom 15-07-2014] ... .... zum Video | youtube ...



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