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Regierung muss Ausstieg aus Kohle-Politik zügig einleiten 17|03|2016
Auch in Wilhelmshaven immer wieder gern genommen, der Rücksturz in die Vergangenheit.
Tschimpke: Braunkohle hat in Deutschland keine Zukunft mehr/Beispiel Vattenfall zeigt: Kohle ist unattraktiv für Investoren
Das maue Interesse von Investoren an der deutschen Braunkohlensparte des schwedischen Vattenfall-Konzerns ist für den NABU ein Zeichen, dass Kohlestrom in Deutschland längst ausgedient hat und der Ausstieg noch in dieser Legislaturperiode eingeleitet werden muss. "Wenn Vattenfall schon keine Käufer mehr für die Kraftwerke und Tagebaue findet, muss klar sein, dass Braunkohle in Deutschland keine Zukunft mehr hat", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke anlässlich der am Mittwoch gendenten Bieterfrist für die Vattenfall Braunkohle-Sparte in der Lausitz. Was der Lausitz fehle, ist jetzt die Unterstützung durch die Bundesregierung, die noch immer keine verlässlichen Rahmenbedingungen für den Kohleausstieg gesetzt habe. So müsse ein geordneter Kohleausstieg ohne Strukturbrüche ein zentraler Bestandteil des Klimaschutzplans 2050 werden, der gerade vom Bundesumweltministerium erstellt wird. "Die Landesregierung Brandenburg muss endlich die Zeichen der Zeit erkennen, und der Braunkohle adé sagen", so Friedhelm Schmitz-Jersch, Vorsitzender des NABU Brandenburg. Es sei unverständlich, so der Landesvorsitzende, dass in der Region massiv regenerative Energieträger wie die Windkraft ausgebaut würden, aber kein erkennbarer Rückgang der Braunkohleverstromung zu verzeichnen sei.
Noch immer sinken die Börsenstrompreise und die Debatten um einen Kohle-Konsens, mit dessen Hilfe die klimaschädliche Kohleverstromung und ihre schädlichen Umweltfolgen beendet werden sollen, nehmen an Fahrt auf. Es zeigt sich, dass bisherige Interessenten nicht bereit sind, Vattenfalls Hoffnungen auf einen lukrativen Verkauf der Braunkohle zu entsprechen. Das deutsche Stadtwerke-Konsortium Steag oder große tschechische Konzerne wie CEZ oder EPH sind nicht gewillt, die ins Wanken geratene Braunkohle-Sparte zu retten. Im Gespräch sind auch Stiftungs-Modelle, bei denen die jeweiligen Kohle-Unternehmen Erlöse in einen Fonds zahlen müssten, aber nicht voll für mögliche Langzeitschäden an den Gewässern um die ehemaligen Kohlegruben haften. Der NABU lehnt dies ab. Es darf im Zuge des Kohleausstiegs kein zusätzliches Risiko für die betroffenen Regionen entstehen, da schon jetzt die verantwortlichen Betreiber nicht für indirekte Kosten des Braunkohletagebaus aufkommen. "Damit uns künftig nicht weiter Tagebaue die Flüsse verschlammen und dreckiger Ruß aus Schornsteinen die Atemluft verschmutzt, müssen wir so schnell wie möglich raus aus der Kohle. Zu einer naturverträglichen Energiewende gibt es keine Alternative," so NABU-Energieexpertin Tina Mieritz.
Quelle: NABU
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