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Blaualgen: Ausschußsitzung am 04.07.2011
19|07|2011
Die alljährliche Blaualgenblüte führt besonders vor Kommunalwahlen zu wilden Exkursionen ins Reich der Fantasie, was man nicht alles machen kann - und nach dem Gang zur Urne folgt die Lethargie des Nichtstuns.
Dies ist der unzensierte Text meines Leserbriefes zum Thema Banter See, erschienen in der WZ am 18.07.2011.
Das Thema Blaualgen scheint ein Open End zu werden und die Vorschläge zur Beseitigung derselben werden immer absurder.
Dabei ist die Sache an sich einfach, man darf sie nur nicht mit Gewalt verkomplizieren. Was hatten wir bis Ende des 2. Weltkrieges? Zwei Gewässer mit identischer Abstammung, den großen Hafen und die ehemaligen Scheer/Tirpitz Häfen, jetzt Banter See [BS] genannt.
Bis dahin war alles bestens, Wasseraustausch über die vielen Schleusen daher Wasserbeschaffenheit fast wie in der Jade, vielleicht etwas mehr Phosphat. Unterwasser reine Natur, Fruit de Mer [FdM], das volle Programm, also Fische, Krebse, Muscheln, Schnecken. Dann wurden die Hafenbecken „verdammt“.
Was haben wir nun?
Im großen Hafen, nach Aussage der Taucher, immer noch FdM, dagegen im BS Algen aller Couleur und kein FdM. Woran liegt das? Am Phosphat? Das ist doch Blödsinn, denn im Hafen ist zeitweise mehr Phosphat als im BS. Woran also dann? Jedes Kind wird sagen wenn sonst nichts ist, dann wohl am Salzgehalt [aktuell Hafen 3% / BS 0,7%]. Nur die Erwachsenen/Experten starren wie hypnotisiert aufs Phosphat, wie das Kaninchen auf die Schlange, dabei ist Phosphat nichts Böses, sondern ein Dünger, ohne dessen Einsatz 50% der Weltbevölkerung verhungern würde.
Mutter Natur hatte im Banter See etwa 50 Jahre Zeit, um ihn durch allerlei Einträge zu entsalzen, in der Hauptsache wohl Regenwasser. Der BS wäre dadurch schon längst übergelaufen, aber der Grodendamm ist nicht aus Beton sondern aus „Klamotten“ gebaut und daher so wasserdicht wie ein Teesieb.
Geben wir doch Mutter Natur Hilfestellung um alles wieder zu richten, soll heißen Wasserzufuhr aus der Jade, per Rohr durch dem Seedeich, mit der Tidepumpe.
Das geht nicht in einem Monat aber es dauert auch keine 50 Jahre, gibt aber Fauna und Flora, falls noch vorhanden, eine Chance sich anzupassen. Alle anderen Vorschläge sind entweder absurd oder Zitat eines Ausschußmitgliedes „schweineteuer“, obwohl am Geld mangelt es nicht, im Keller des Kämmerers schimmeln, nach dessen eigener Aussage, 1,7 Mio Peanuts vor sich hin. Die Tidepumpe ist dagegen ein echtes Schnäppchen. Die heilige Kuh Deichsicherheit ist geschlachtet, Ableitung Rhynschloot.
Nach Prof Liebezeit sind Cyanobakterien ab 2,5% Salz nicht lebensfähig, das paßt, im großen Hafen und Jade sind aktuell 3% Salz.
Noch ein genialer Vorschlag kam, Salz in in den BS kippen, daraufhin wurde tatsächlich ernsthaft überlegt welche Sorte Salz? Kochsalz, Streusalz, Reichenhaller Salz oder Sal de Mer? Zur Erinnerung, die richtige Sorte, in unbegrenzter Menge und in der richtigen Konzentration steht in der Jade kostenlos auf Abruf bereit. Wie ein Ratsmitglied mal sagte, das kann doch alles nicht wahr sein - kein Kommentar.
Ich bin kein Wasserbauer aber schätze mal großzügig die Kosten für eine Jadewasser Kur auf maximal 100.000 Euro, falls der Kämmerer mit den restlichen 1,6 Mio partout nichts anzufangen weiß, hier meine Bankverbindung ..., als Verwendungszweck bitte angeben: Porsche Panamera ohne Mäusekino.
Peter Braunschweig | Wilhelmshaven
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