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Wie Rambo ohne Fake News



Bevor die Bundeswehr ´mal wieder versucht, die Demokratie irgendwo zu verteidigen, sollte man sich ´mal dringend über deren Gesamtzustand informieren.

21|02|2018 | Mit den harten Jungs, die unser Land und unseren Way of Life verteidigen sollen, wenn der Russe mal wieder vor der Tür steht oder der Ali Radau macht, am Hindukusch oder Was-weiß-ich-wo, geht es Schlag auf Schlag.

Der eine, der härteste, der stärkste, der mutigste, der einfallsreichste, der gnadenloseste, der gleichzeitig aber auch feinfühligste, einsamste, asketischste, philosophischste, mit einem Wort: der einzigartige Unser-aller-Rambo-Silvester-Stallone entging gestern nur knapp dem Tod.

Auf ganz und gar unkriegerische Art und Weise sei er da hingerafft worden, jedoch nicht weniger heimtückisch als es diese beiden Bösewichte da aus Teil II und III waren, der vietnamesische General, für den sich erst im Finale ein explosives Pfeilgeschoss im Köcher fand, und dieser fiese UdSSR-Hubschrauberfuzzi in Afghanistan, der schließlich auch als Kitekat endete. Prostata-Krebs habe Stallone dahingerafft. Er habe die Krankheit lange geheim gehalten. So hieß es. Aber jetzt nix mehr zu machen, er habe sich noch kurz vor Schluss an seinen alten Weg- und Kampfgefährten Arnold Schwarzenegger um Rat gewendet, doch der nur: Hasta la vista, Baby! Dazu Fotos von irgendeiner gequälten Seele, Stallone nicht unähnlich, wenn man sich 100 Stunden Chemotherapie und den vielsagenden Blick der behandelnden Ärzte dazudenkt: "Regeln Sie am besten ihre Angelegenheiten noch in den nächsten paar Tagen.."

Doch dann: Hurra! Rocky alias Rambo alias Stallone noch am Leben und pumperlgesund, hinter Schlagzeilen und Fotos offenbar dieselben Leute wie hinter der Trump-Berichterstattung auf CNN. "Alles Quatsch", so der Champ, "Glaubt diesen Unsinn nicht. Das einzige, was mich umbringt, ist die nervtötende Frage, wann der nächste Teil von The Expendables rauskommt."

Wir 1968er, die wir uns mit Rambo nicht nur gierige Blutegel im südostasiatischen Sumpf von der stahlharten Brust schnitten, sondern uns Jahre zuvor schon im Guerillakrieg gegen die Spießbürgerscheriffs und Freizeit-Militias des äußersten amerikanischen Nordwestens zur Wehr gesetzt haben, in einem Krieg, den wir nie wollten, den sie uns aufgedrängt haben, ja sie!!! …. wir waren ob der Nachricht vom spontanen Ableben unseres Helden erschüttert. Rambo tot – das ist, als hätten die USA den Vietnamkrieg gleich noch ein zweites Mal verloren! Too much. Gottseidank Fake News. Rambo lebt. Rambo fightet. Rambo ist stark wie eh und je.

Davon können unsere Nutella- und Haribokrieger beim Bund offenbar nur träumen. Sie sind wiederholten Medienberichten zufolge selbst auf der Höhe ihrer Manneskraft in keinem besseren Zustand, als der Fake-News-Rambo am Totenbett. Gute Krieger kommen in den Irak, böse Krieger kommen überall hin, Bundeswehrkrieger kommen ins Krankenhaus. Wo Rambo im vietnamesischen Dschungel seinen Weg anhand der Kotspuren einheimischer Eichhörnchen zu finden wusste, verlieren unsere Jungs beim Marsch durch den Wald nicht nur die Orientierung sondern gleich auch noch das Bewusstsein. Oder fallen beim Laufen unter freiem Himmel um wie die Fliegen, wenn es draußen mehr als 23 Grad hat. Die Ausbildner müssen schuld sein, sowieso, wie konnten sie auch nicht erkennen, dass man den Männern an der Waffe unmöglich das Gleiche zumuten darf wie einer typischen Wohlstandsmama beim Joggen im Sommer?

Wie kann der Westen da noch lange bestehen? Wenn Rambo erst mal wirklich tot ist, was soll dann werden?

wiesaussieht.de | Weissgarnix

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