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115.000 neue Arbeitsplätze durch Klimaschutz 19|06|2010
Trotz Subventionsabbau entstehen durch Klimaschutz Arbeitsplätze.
Greenpeace präsentiert
Zukunftspaket für Wirtschaft und Umwelt
Mit der gezielten Förderung von Klimaschutzmaßnahmen könnte die
Bundesregierung ab 2011 rund 115.000 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen
und jährlich die CO2-Emissionen von sechs Kohlekraftwerken einsparen.
Dieses Zukunftspaket für Wirtschaft und Umwelt würde den Staat pro Jahr
Investitionen von rund vier Milliarden Euro kosten, die er durch den
Abbau umweltschädlicher Subventionen, etwa für den Klimakiller Kohle
oder den Gebrauch von Dienstwagen, bei weitem ausgleichen könnte. Zu diesem Ergebnis kommt
eine Studie des Beratungsunternehmens Ecofys im Auftrag von Greenpeace.
In zwei Tagen beginnt der "Zukunftsgipfel" von Bundeskanzlerin Merkel [CDU]. Greenpeace fordert die
Bundesregierung auf, den Klimaschutz nicht weiter zu schwächen, sondern
als wirksames Mittel gegen die Wirtschaftskrise zu nutzen.
Greenpeace
schlägt unter anderem die Förderung von Plusenergiehäusern, effizienten
Haushaltsgeräten und Autos vor. Finanzielle Anreize für den Bezug von
Ökostrom oder klimafreundliches Kühlen werden ebenso empfohlen wie eine
regionale Erprobung kostenlosen Nahverkehrs. Vor allem mittelständische
Unternehmen könnten davon profitieren und neue Arbeitsplätze schaffen.
"Die
Bundesregierung rudert beim Klimaschutz immer weiter zurück, obwohl
gerade in Krisenzeiten mehr Investitionen in diesen Bereich sinnvoll
wären", sagt Stefan Krug, Leiter der Politischen Vertretung von
Greenpeace. "Der Finanzminister kürzt die Gelder für saubere Energien,
der Wirtschaftsminister fordert eine Pause beim Klimaschutz und die
Kanzlerin blockiert ein ehrgeizigeres Klimaziel der EU. Gleichzeitig
will die Koalition Atommeiler länger laufen lassen und damit
Investitionen in Erneuerbare Energien gefährden. Frau Merkel sollte
diese mutlose Politik beenden und den Zukunftsgipfel als Neustart für
Klimaschutz und Arbeitsplätze verstehen."
Innovativer Klimaschutz statt kurzfristiger
Konjunkturpakete
Die beiden bisherigen
Konjunkturpakete der Jahre 2008 und 2009 kosteten den Steuerzahler rund
82 Milliarden Euro. Doch nur knapp 16 Prozent davon wurden in Klima- und
Umweltschutzmaßnahmen investiert. Ob beispielsweise die fünf Milliarden
Euro teure "Abwrackprämie" überhaupt zu Emissionsminderungen führte,
ist bis heute umstritten. Zugleich bewilligt der Staat laut
Umweltbundesamt jedes Jahr über 48 Milliarden Euro umweltschädliche
Subventionen.
"Unsere Berechnungen zeigen, dass
Klimaschutzmaßnahmen auch unabhängig von ökologischen Erwägungen ein
Gebot wirtschaftlicher Vernunft sind", sagt Dr. Niklas Höhne von Ecofys.
"Statt kurzfristiger Konjunkturpakete schlagen wir innovative
Fördermaßnahmen vor.
Sie schaffen zukunftsfähige Arbeitsplätze,
sichern die wirtschaftliche Dynamik und reduzieren Deutschlands
CO2-Emissionen beträchtlich." Jährlich würden durch das Zukunftspaket
rund 38 Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart.
Quelle: Greenpeace
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