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Prost Neujahr 04|01|2012
In der Vergangenheit fiel auch schon ´mal eine Telefonzelle dem Silvestertreiben zum Opfer.
Ach, ist das schön. Ein richtig neues Jahr beginnt, nagelneu und unverdorben. Das Alte war aber auch sowas von hin. Es wurde wirklich Zeit das zu beenden.
Reset und neu gestartet. Wie positiv ist doch die Welt, so frisch geduscht und gut gekämmt, der alte Mief, hinweg geweht, versunken sind die Übel. Und ein Lied drängt sich zur Lippe : "Glücklich ist, wer vergißt, was doch nicht zu ändern ist."
Schön wär`s. Leider klappt das nur oberflächlich und mit festem Vorsatz sich und andere positivelnd zu verdummkaspern. Selbst Operettenliedchen übertünchen tückische Tiefen nur.
"Die "Fledermaus", schrieb Axel Brüggemann im "Stern", ist ... ein schwungvoller Tanz auf dem Vulkan, der mit aller Karacho im Desaster endet. Denn natürlich ist trotz des kollektiven Deliriums jedem in dieser Operette klar, dass gar nichts klar ist, dass jede Konvention nur deshalb existiert, weil es Wege gibt, sie zu umgehen. Eine moralische Instanz existiert nicht. Jeder Charakter hat Dreck am Stecken, jeder ist ein kleiner oder größerer Schwindler - alle sind Beteiligte einer gigantischen Illusion. ..." Und was schon die Operette verdeutlicht, schafft das tägliche Politdrama allemal. Das neue Jahr blättert nur eine Seite weiter in der großen Lügenmär, die später einmal, hingebogen als Geschichte, zur schulischen Scheinkost für arglose Kinder wird. Endlose Mogeleien zu Tatsachen verformt, die es so nie gab.
Glatte, poporunde Pupsgesichter mit scheinheiligem Augenaufschlag und dem gewinnsüchtigen Lächeln werden weiterhin auftreten ihren Nutzen durch das Volk zu mehren und mit halbwahren Redensarten herumdunsten, bis ihren Zuhörern die Konturen der Wirklichkeit im Nebel entschwinden. Neu sein wird nur die Dreistigkeit der Steigerungen.
Wenn wirklich einmal etwas so wie es ist auffällig wird, kann es nur ein bedauernswerter Einzelfall sein. Selbst in einer Herde weißer Lämmer ist mal ein schwarzes Schaf. Überhaupt sind Fehler rein menschlich und das sind wir alle - wenigstens fast alle - und so gibt es auch nie einen Grund den ersten Stein zu werfen. So christlich ist man dann doch, wenn man´s gebrauchen kann. Und die Einsamkeit des Sünders wird gleichsam zum geselligen Miteinander aller kleinen Sünderlein. Unser Bundespräsident und Herr zu Guttenberg sind eben auch nur Sünder, wie wir alle. Schnallen wir also froh den Gürtel noch etwas enger und verzeihen denen, die sich zu einem Fehler bekennen. Die sind sowieso unheilbar. Gammelfleisch und Dioxinfutter sind nur Ausrutscher der Menschlichkeit. Das Filmen grauenhafter Tierquälerei jedoch ist ein Verstoß gegen die Intimsphäre von Hühnermastanlagen und damit kein Beweis. So kleine Fehler macht schon der Gesetzgeber ungeschehen.
Geldgier wird auch das neue Jahr bestimmen. Mammons Armee irrt weiter durch die Welt sich die Taschen zu füllen, beutet Menschen aus, die sich nicht wehren, plant Großprojekte, die sonst keiner braucht und verplempert den Wohlstand der Völker, zerstört in rücksichtslosem Irrsinn die Grundlagen des Lebens. Systemisch ist nur toter Tand - nicht Mütter, die mit Kindern spielen. Der Tanz um das goldene Kalb wird noch schneller werden und wer aus dem Kreis taumelt, ist verloren.
Geht das wirklich alles so weiter? Wer weiß? - Vielleicht locken beherzte Germanen ihre dekadenten Römer in den Teutoburger Wald und empören sich mal kurz. Das Jahr fängt ja erst an.
Wilhelm Schönborn Investigativer Rentner
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