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Asse 2 hat uns alle überrascht 23|07|2008
Bild: Screenshot Portal www.ASSE2.de
Die Asse 2 scheint sich zu einem Paradebeispiel der Vertuschung und Verharmlosung zu mausern, so ähnlich wie die Wirren um das "Jahrhundertprojekt" JadeWeserPort. Anstelle von Aufklärung setzt der Betreiber [Helmholtz-Zentrum München] und die politisch Verantwortlichen auf "Verwässerung" in Sachen Öffentlichkeitsarbeit und Flutung des Atommüll-Zwischenlagers.
Bemerkenswert ist, dass sich die Menschen nicht berirren lassen, die Umstände um die Asse 2 aufzuklären.
Überhaupt empfindet man mehr und mehr ein Gefühl der
politischen Gleichgültigkeit und Verantwortungslosigkeit, gepaart mit
Vertuschungs- und Beschwichtigungsversuchen, wenn es um politische,
immens wichtige und zugleich hochbrisante Themen geht.
Gerade
in Zeiten des "Hochlobbyismus" reihen sich Politiker anscheinend lieber
in die Koalition der "Vertuscher" und "Beschwichtiger" ein, als
Verantwortung für Missstände oder die Zukunft zu übernehmen. Ein "leuchtendes" Beispiel ist immer wieder Ronald Pofalla [CDU], der trotz aller Atomreaktorstörfälle behauptet: "Kernkraft ist für die CDU Ökoenergie" [Quelle: Frontal 21 - Toll] Das ist so ähnlich, als wenn Bill Clinton zum Fall Monica Lewinsky sagt: "I did not have sexual relations with that women!"
Es ist schon erstaunlich, dass gerade die BürgerInnen und
investigativen JournalistInnen die PolitikerInnen immer wieder
antreiben müssen, sich Fehler einzugestehen und umzudenken.
Komischerweise fällt oft nur den Kritikern auf, dass ein Atomunfall
sich anders anfühlt, als die Explosion eines Chemiewerkes.
Auf den Internet-Seiten der Asse2 heisst es deshalb:
Zitat: "Beobachtungen am Asse-SchachtWährend
es den AnwohnerInnen der Asse davor graut, was die geplante Schließung
per Flutung für Folgen haben wird, laufen die Vorbereitungsarbeiten für
diese Flutung weiter - bessere Möglichkeiten zum Umgang mit dem
eingelagerten Atommüll werden damit unmöglich gemacht.Diese Arbeiten müssen gestoppt werden.Was jetzt im Juli 2008 untertage geschieht, ist völlig unklar. Auf der einen Seite wurde wegen Umbauarbeiten
an einer der beiden Förderanlagen eine Betriebsruhe vom 11.7. bis 1.8.
verkündet, während der nur "absolut notwendige" Arbeiten stattfinden.Weder
Besuchergruppen noch JournalistInnen werden eingelassen. Auf der
anderen Seite stehen die Parkplätze voller Autos und werden Transporte
beobachtet.Deshalb rufen wir auf zum AufpASSEn:- teilen Sie uns mit, was Sie beim Spazierengehen am Gelände beobachten- schicken Sie uns Fotos vom Geschehen am Schacht- berichten Sie über ein- und ausfahrende LKWs- schreiben Sie uns, welche Waggons Sie wann auf der Bahnstrecke gesehen haben- informieren Sie uns über alles, was Ihnen bemerkenswert erscheintAb
sofort werden wir alle diese Beobachtungen auf der Hompage von
auspASSEn veröffentlichen, um ein Bild über die laufenden Arbeiten
zusammenzutragen und den Betreibern zu vermitteln, dass ein heimliches
Agieren nicht mehr möglich ist."
Hut
ab vor den Bürgern, die sich von solchen Autoritäten und einer perfiden
Öffentlichkeitsarbeit der Verantwortlichen nicht abschrecken und
einschüchtern lassen, denn das Einströmen von Wasser ist keine
Unbekannte, wie sich aus Recherchen von Frontal 21 entnehmen lässt:
Zitat: "Das
Problem ist den Betreibern der Grube bereits seit 1988 bekannt, doch
erst 2002 erklärte das Helmholtz Zentrum München plötzlich: Das
Absaufen des Bergwerks sei unvermeidbar. Bis maximal 2014 könne es noch
offen bleiben. Ein sehr spätes Eingeständnis. Frühe Warnungen von
Wissenschaftlern, wie von dem Wasserbauingenieur Dr. Hans-Helge
Jürgens, waren zuvor nicht Ernst genommen worden. Jürgens
hatte bereits 1978 in einem Gutachten vor der Gefahr des Eindringens
von Grundwasser und folglich dem Absaufen der Schachtanlage gewarnt und
deshalb dringend von der Einlagerung schwach- und mittelradioaktiven
Atommülls abgeraten. Der
Schacht soll sogar schon undicht gewesen sein, als er 1965 von der
bundeseigenen Gesellschaft für Strahlenforschung im Auftrag des
Bundesforschungsministeriums gekauft wurde, behauptet der
Wasserbauingenieur Dr. Hans-Helge Jürgens."
Asse
2 ist ein sehr "gutes" Beispiel für Vertuschung und negative
Öffentlichkeitsarbeit der Betreiber und politisch Verantwortlichen:
Zitat: "Verstrahlter SeeDoch
nun ist das Wasser nicht mehr aufzuhalten. Jahrelang ließ der Betreiber
die Atomaufsicht und auch die Öffentlichkeit im Glauben, er habe alles
im Griff.Das
nachlaufende Wasser wurde bisher einfach 200 Meter tiefer in den Berg
gepumpt - wie sich herausstellte, ohne die nötige Genehmigung.Lange
wäre nichts herausgekommen, gäbe es da nicht den kleinen Laugensee vor
Kammer 12, hinter deren Wänden die Atomfässer lagern.Er brachte die Diskussion über das Endlager Asse II ins Rollen. Denn die Cäsium-137-Strahlung der harmlos aussehenden Pfütze ist achtmal höher, als es Grenzwerte erlauben. Der Betreiber wusste davon seit vier Jahren.Die Öffentlichkeit erfährt davon erst jetzt."<...>"Das
Versuchslager Asse ist faktisch ein Endlager, aber genehmigt nach
Bergrecht, nicht nach Atomrecht", so Jürgens im Frontal21-Interview.Das
Problem: Das Bergrecht räumt weder den Bürgern noch der Atomaufsicht
des Bundes eine Mitwirkung ein. Regionale Bürgerinitiativen fordern
deshalb seit Jahren eine atomrechtliche Aufsicht des Bundes für Asse II.<...>So
klingt die erneute Debatte um den angeblich sauberen Atomstrom
besonders in den Ohren der Anwohner um Asse II wie Hohn. Schließlich
produziert die Kernenergie gefährlichen Müll - und keiner weiß, wohin damit."
Die
Zeiten der Polithörigkeit scheinen Geschichte zu sein und ein
Generationswechsel macht sich breit. Der Politiker ist nicht mehr das
Absolutum sondern, immer mehr der Gesunde Menschenverstand, was auch
die neu aufkeimende Bürgerbewegung gegen den Bau von Kohlekraftwerken
belegt.
Politiker, die sonst in irgendeine Partei-Ecke gedrängt als Falschinterpreten der Partei-Linie und Nestbeschmutzer gescholten wurden, bekommen auf einmal "Oberwasser" und es wäre zu wünschen, dass sich diese Tendenz des Gesunden Menschenverstandes wie ein Virus der Vernunft flächendeckend überparteilich ausbreitet.
Ein weiteres Indiz ist der Verfall der SPD, der
ehemaligen Arbeiter- und Volkspartei, von der zu vermuten ist, dass sie
eher mit Pauken und Trompeten zersplittern wird, als dass sie
aufersteht, was sich manche gar nicht erst vorstellen möchten. Zu
ungleich ist inzwischen das Verhältnis zwischen Basis und Führung oder
als Beispiel von Realität und Tagträumerei der Mitglieder der SPD, die inhaltlich immer noch in der
Vergangenheit verweilen, wie z. B. in der bedingungslosen
Industriealisierung von Landstrichen wie im "Oberzentrum" Wilhelmshaven, ohne einen
Gedanken an Innovation und Nachhaltigkeit zu verschwenden und ohne die
umliegenden Gemeinden zu Fragen oder gar mit einzubeziehen.
Das
Phänomen der werbewirksam verbreiteten Arbeitsplatzanzahlschaffung sitzt fest in
diesen Feierabend-Politikerköpfen, eine Art bedingungsloses Festhalten
am damals Erlernten, d. h.: Arbeitsplatzschaffung um jeden Preis und nach mir die Sintflut!
Die
Krux an der Geschichte ist, dass gerade diese politischen Helden sich
unverstanden und fehlinterpretiert fühlen von einer Presse, die einen
Skandal nach dem anderen aufdeckt und so am sauberen Image der
Politiker kratzt!
Auch
Christian Wulff ist so ein Typ, der sich gerne missverstanden fühlt und
dessen Stereotypen so manche nachhaltige Innovation zunichte machen.
Auch er ist sich nicht zu schade, den Energiemix der Groß-Konzerne
nachzubeten und Volkes Wille wie Bürgerbegehren, Einspruchsrechte oder
Volksentscheide gründlich einzudämmen.
Die
Verschiebung der Probleme auf Morgen ist anscheinend eine der
wichtigsten Grundvoraussetzungen, um Politiker zu werden, sei es die
ungeheure Staatsverschuldung, die Uminterpretation von Arbeitslosenstatistiken, die Verklausulierung von der gefühlten Verteuerung nach Einführung des EURO oder die "paar" Umweltprobleme, wie Mülldeponien, die ganz überraschend ihre giftige Seite zeigen oder wie schleichend an die Oberfläche wandernde radioaktive Strahlung.
Allein
wenn Bürger sich formieren, d. h. ihrer Wut mit demokratischen Mitteln
Ausdruck verleihen wollen und sich einfach nur versammeln, dafür haben
diese feinen Politiker auch ein Mittel: Den Verfassungsschutz, der in
jüngster Zeit immer massiver schon kleinste Versammlungen und
Veranstaltungen "schmückt" - es könnten ja Terrorristen darunter sein,
die Nachts mit Digitalkameras Industrieanlagen ausspionieren. Diese
"kleinen Schäubles" sollten vorher lieber Google Earth abschaffen, das
sich als Zielinformationsquelle in diesem Sinne wesentlich besser
eignet!
Nachhaltiges Verantwortungsbewusstsein
unserer Vorzeigepolitprominenz: Fehlanzeige! - und wenn die
Radioaktivität kommt, dann zieht man einfach weg, so wie in Tschernobyl!
Toll!
Wolf-Dietrich Hufenbach Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven
Links:
www.ASSE2.de www.AufpASSEn.org Atomkraft ist lebensgefährlich 08|07|2008: Notstand beim Atommüll - Frontal 21 05|02|2008: Gefährliches Uran - Frontal 21 ____________________________________________________
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