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Sanderbusch investiert 3,5 Millionen Euro in neue Endoskopie-Abteilung 24|04|2015
Das Nordwestkrankenhaus in Sanderbusch ist "kerngesund", hochmodern und erfreut sich zunehmender Beliebtheit.
Mehr Komfort, optimierte Hygienebedingungen und höchster technischer Standard – so präsentiert sich die neue Abteilung für Endoskopie des Nordwest-Krankenhauses Sanderbusch [NWK].
Nach fast einjähriger Bauzeit sind der Umbau und die Neugestaltung jetzt abgeschlossen. Die rasant steigende Zahl sonographischer und endoskopischer Untersuchungen ließen Sanderbusch zuletzt räumlich wie organisatorisch an Kapazitätsgrenzen stoßen. Allein in den ersten drei Monaten diesen Jahres hat das Zentrum für Innere Medizin einen Patientenzuwachs von fast 30 % zu verzeichnen. Der Chefarzt des Zentrums für Innere Medizin, Prof. Dr. Werner-J. Mayet, geht auch zukünftig von steigenden Patientenzahlen aus. Ein wesentlicher Grund hierfür liegt in der zunehmenden Zahl älterer Menschen, bei denen derartige Untersuchungen erforderlich werden. Oft überweisen niedergelassene Gastroenterologen, mit denen eine enge Kooperation besteht, ihre Patienten nach Sanderbusch.
Mit der Inbetriebnahme dieses Bereiches verfügt Sanderbusch über eine der modernsten und größten Endoskopien der Region und besitzt, im Hinblick auf die endoskopische Untersuchung mittels Minilaparaskopie sowie Bronchoskopie der Atemwege, zwei weitere Alleinstellungsmerkmale. "Auf Grund der exzellenten endoskopisch/bronchologischen Ausstattung sind wir in der Lage, Untersuchungen und Therapien durchzuführen, die bislang nur in Hamburg, Bremen oder Hannover vorgehalten wurden", erklärt der Leitende Arzt der Klinik für Pneumologie, Dr. Jörg Schmalenbach. Das NWK bietet nun das gesamte Spektrum modernster Technologie für diagnostische und interventionelle Eingriffe an Lunge und Verdauungstrakt.
Sven Ambrosy, Landrat des Landkreises Friesland, dankt allen Beteiligten für ihr Engagement und stellt stolz fest: "Sanderbusch hat ein neues Vorzeigeobjekt bekommen." Unter Endoskopie, auch "Spiegelung" genannt, versteht man ein diagnostisches Verfahren zur Untersuchung von Körperhöhlen und Hohlorganen, wie Lunge, Speiseröhre, Magen oder Darm ohne chirurgische Schnitte. Sogar Blutungen lassen sich mittels Endoskop stillen. Dabei werden mit Kameras und Instrumenten bestückte Schläuche über Nase, Mund oder Darmausgang in den Körper geschoben. Bei der Minilaparaskopie [Bauchspiegelung] erfolgt der Zugang über eine fünf Millimeter kleine Öffnung in der Bauchdecke. So kann der Arzt die Leber mit der Gallenblase, die Bauchspeicheldrüse, die Milz, Teile des Magens und des Darmes sowie das Bauchfell betrachten und bei Bedarf gezielt Gewebeproben entnehmen. Diese Untersuchungsmethode ist eine Spezialität des Zentrums für Innere Medizin. Darüber hinaus bietet Sanderbusch die Dünndarmdiagnostik mit Kapselendoskopie an.
Das Baukonzept der neuen Endoskopieabteilung richtete sich nach den Erfahrungen und Wünschen des Teams. Dazu wurde ein Teil des Altbaus entkernt und neu gestaltet. Auf insgesamt 600 Quadratmeter Fläche ist nun die Endoskopieabteilung in einem separaten, klimatisierten Flügel der ersten Etage des Nordwest-Krankenhauses untergebracht – mit integriertem kardiologischen Funktionsbereich. Die bisherige räumliche Trennung der verschiedenen Funktionsbereiche wurde aufgehoben. Fast jeder stationär aufgenommene Patient wird nun in den Untersuchungsräumen des kardiologischen Funktionsbereiches untersucht. Mit dem Einzug in die Räume ist die Zusammenführung aller Funktionsabteilungen abgeschlossen. Die neue Endoskopieeinheit fügt sich nahtlos in das logistische Gesamtkonzept des NWK ein. Jetzt sind die Wege kurz.
Die reinen Baukosten belaufen sich auf rund 1,8 Millionen Euro. Darüber hinaus wurden zur Untersuchung der inneren Organe Endoskope der neuesten Generation angeschafft. Insgesamt hat Sanderbusch für die medizintechnische Ausstattung ca. 1,75 Millionen Euro ausgegeben.
Die Endoskopieabteilung verfügt nach dem Umbau über drei Untersuchungsräume, zwei Räume für Sonographie [Ultraschall], einen Diagnoseraum, einen Aufwachraum mit Monitorüberwachung und weitere Neben- und Sozialräume.
Das Team kann in den drei modernen, funktional eingerichteten Untersuchungsräumen parallel arbeiten, was die Abläufe optimiert. Durch die zügige Diagnostik kann die anschließende Therapie schnell eingeleitet werden, so dass sich die Behandlungszeiten insgesamt verkürzen - sehr zum Vorteil von Patienten und Mitarbeitern.
Mit dem Einsatz von hellen Farben und Licht haben die Planer eine freundliche, optimistische Atmosphäre geschaffen. Die Patienten können sich in der Anmeldung, der großzügigen Wartezone, dem Aufwachraum und den Untersuchungsräumen trotz der medizintechnisch geprägten Umgebung wohlfühlen. Neue, ansprechend gestaltete Sanitärräume und Umkleidekabinen in direkter Nähe der Untersuchungsräume schützen die Intimsphäre der Patienten und bieten ihnen mehr Komfort.
Der Aufwachraum gewährleistet mit modernsten Monitorkontrollsystemen eine lückenlose optimale Überwachung. Diese mobilen Geräte begleiten die Patienten von der Notaufnahme oder Intensivstation bis zur abschließenden Verlegung auf die Station nach der Untersuchung.
Einer der Untersuchungsräume verfügt über eine neue Röntgenanlage. Der Einsatz von Kontrastmittel und Spezialendoskopen machen es möglich, Gallengänge, Bauchspeicheldrüsengang und Dünndarm endoskopisch zu untersuchen. Auch Gallengangverschlüsse und Verengungen von Speiseröhre und Magen können hier ganz ohne chirurgischen Eingriff behandelt werden.
Darüber hinaus wurde in die Abteilung für über 150 Tausend Euro ein zertifizierter Aufbereitungsbereich mit Reinigungs- und Desinfektionsgeräten der neuesten Generation integriert, in dem speziell geschultes Personal die verschiedenen Endoskope nach höchsten Hygienerichtlinien des Robert-Koch-Institutes für den nächsten Einsatz vorbereitet. Mit Hilfe einer scannergestützten Dokumentation kann jedes gereinigte Instrument in der Aufbereitungskette lückenlos zurückverfolgt werden.
"Damit können wir ein hohes Maß an hygienischer Sicherheit gewährleisten und runden so unser Konzept zur Vermeidung von Krankenhausinfektionen ab. Für dieses Engagement sind wir vor kurzem als eines von sieben Häusern deutschlandweit ausgezeichnet worden", erklärt der Gastroenterologe und Hepatologe Prof. Mayet, der auch für die Krankenhaushygiene verantwortlich ist.
Angeschafft wurde eine ganz neue Gerätegeneration der Endoskopie-Technik.
"Das ist die modernste Technik, die zurzeit auf dem Markt ist", weiß der pflegerische Leiter der Funktionsbereiche Michael Sievers. Mit ihr ist es möglich die Untersuchung zu filmen und aufzuzeichnen. Die Video-Endoskope sind mit HDTV [High Definition Television]- Prozessoren ausgestattet und erlauben dem Arzt die Analyse von Gewebeoberflächenstrukturen, die auf einem großen Monitor in hoher Auflösung, farbig und stark vergrößert dargestellt werden. Die Endoskope bestehen aus flexiblen und starren Optiken für bronchoskopische, gastroskopische und koloskopische Untersuchungen. Je nach Organ, das untersucht werden soll, unterscheiden sich die Endoskope in Dicke und Länge.
Bei der Koloskopie, der Darmspiegelung, wird eine dickeres verwendet als bei einer Bronchoskopie, der Lungenspiegelung. Ein Bronchoskop, das zur Untersuchung der Atemwege benutzt wird, sieht aus wie ein dünnes, zwei Meter langes Kabel. Es ist mit einem eingebauten Bedienelement versehen, mit dem sich das Gerät steuern lässt. Gerade wegen der zunehmenden Häufigkeit von Lungenkrebs ist die Spiegelung der Atemwege in der diagnostischen Pneumologie unentbehrlich geworden. Zum Teil sind diese Geräte neben der üblichen Optik und den Arbeitskanälen zusätzlich mit einem Ultraschallkopf ausgestattet.
Das Bronchoskop hat an seiner dicksten Stelle einen Durchmesser von gerade mal 7 mm. Mit diesem Gerät können die Lungenfachärzte parallel zur Bronchoskopie auch Strukturen wie etwa Tumoren und Lymphknoten darstellen und bei Bedarf gezielt punktieren und Gewebeproben entnehmen. Dank der brillanten Bildqualität ist es möglich, kleinste krankhafte Veränderungen im Frühstadium zu entdecken. Dazu erklärt Dr. Jörg Schmalenbach: "Mit diesem hochauflösenden Bronchoskop können wir auch Bereiche der Bronchien sehen, die uns vorher verborgen blieben. Zugleich ist es ein sicheres, schonendes und zeitsparendes Verfahren und für die Patienten ein wahrer Segen."
Dieses Verfahren der "Endosonographie" kann ebenso die Strukturen innerhalb und außerhalb der Organe beispielsweise von Galle oder Bauchspeicheldrüse darstellen.
Anhand dieser Videoaufzeichnungen können über das interne Netzwerk auch Ärzte anderer Fachrichtungen zu Rate gezogen werden. "Dank der neuen Technik können wir Ärzte die Organe direkt betrachten und so sehr sichere Diagnosen stellen. Dies ist ein großer Gewinn für die Diagnosesicherheit", erklärt Prof. Mayet.
Bei Fortbildungen werden diese Filme eingesetzt, um Fortschritte in Diagnose und Therapie darzustellen. Wenn notwendig, garantiert die intensive Zusammenarbeit mit den Chirurgen eine zügige operative Therapie im Anschluss.
Durch die Ausweitung der Endoskopie konnten acht neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Künftig kümmern sich acht Ärzte und dreizehn Pflegekräfte um die Patienten.
Die großzügige Förderung des 2. Bauabschnittes durch das niedersächsische Sozialministerium wertet der Geschäftsführer des NWK, Frank Germeroth, als Beleg dafür, dass die Leistungen und die strategische Führung des Krankenhauses in Hannover anerkannt werden. Er geht davon aus, dass Sanderbusch auch in Zukunft bei der Gestaltung der Krankenhauslandschaft des Landes Niedersachsen eine Rolle spielen wird. Nach der Fertigstellung der Stroke Unit im letzten Jahr ist ein weiterer erfolgreicher Schritt in die Zukunft getan. Weitere werden folgen.
"Wir sehen diese technische Modernisierung als eine Investition in die Zukunft unserer Klinik. Es ist uns gelungen, eine Hochleistungsmedizin anzubieten, die auf die Bedürfnisse von Patienten und Mitarbeitern gleichermaßen ausgerichtet ist. Darüber hinaus haben wir durch die Optimierung der Hygiene-, Untersuchungs- und Überwachungsprozesse einen weiteren Meilenstein im Hinblick auf die Patientensicherheit erreicht", so der Geschäftsführer.
Quelle: Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch
Zusammenfassung: - Die Baukosten der Endoskopie mit kardiologischer Funktionsdiagnostik belaufen sich auf 1,8 Millionen Euro - Die Investition für medizintechnische Geräte beträgt 1,75 Millionen Euro
- Der Umbau ist Bestandteil des 2. Bauabschnittes. Dieser umfasst die Erneuerung Stroke Unit [2014], Funktionsdiagnostik, OP-Erweiterung, Verbindungsgang sowie die Elektro-Gebäudehauptverteilung und beläuft sich auf Gesamtkosten von 8,6 Millionen Euro. 7,2 Millionen davon übernimmt das Land Niedersachsen.
- Durch die Erweiterung der Endoskopie fanden acht Mitarbeiter einen neuen Arbeitsplatz
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