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25|02|07 Fäkalieneinleitungs News 002|07 An PRESSESTELLEN
 Pressemitteilung: "Die Kaiserlichen Kanalarbeiterinnen" DKK-PM-Infoblatt 00207: 25. 02. 2007mit der Bitte um Veröffentlichung! Vielen Dank im Voraus! [DOWNLOAD_DKK_PRESSE_MITTEILUNG] am Ende der Seite oder unter der Rubrik: >Fäkalieneinleitungen >Info Material. Dort finden Sie auch Hinweise für Pressefotos etc. ......................................................................................................................
Fäkalieneinleitungs NEWS 002|07
Am 16. Juni 1976 erschien im damaligen Wilhelmshavener Tageblatt ein Foto von der neuen, gerade eröffneten Kläranlage mit der Bildunterschrift [Auszug]: ...Nunmehr ist sichergestellt, daß keine ungeklärten Abwässer mehr durch die Siele in die Jade abgeleitet werden und dadurch das Baden vor allem auch im Bereich des Banter Seedeiches und des Südstrandes ohne Beeinträchtigung möglich ist.
Zur Tatsache, daß aber doch seit 30 Jahren Schmutzwasser weiterhin eingeleitet wird, sagt heute der zuständige Dezernent der Stadt, Herr Dr. Jens Graul: „Dieser Sachverhalt ist jedem bekannt, der es wissen wollte.“ Die Bürgerinitiative "Die Kaiserlichen KanalarbeiterInnen" bittet Herrn Dr. Jens Graul öffentlich mitzuteilen, wann und wie er den Sachverhalt bekannt gegeben hat, damit es jeder wissen konnte.
Am 15. September 2006 erschien in der Wilhelmshavener Zeitung [auf Seite 7] eine Mitteilung des Pressesprechers, Herr Arnold Preuss, daß eine Arbeitsgruppe eingerichtet worden sei, weil die Schmutz- wassereinleitung bei vielen Badegästen und Ökologen Ekel und Sorgen ausgelöst hätten. Diskutiert worden sei ein ganzer "Strauß" von Maßnahmen, die ggf. bis zum Beginn der Badesaison umgesetzt werden sollen. Bezug genommen wurde in dem Bericht auf eine Badegewässerrichtlinie, die bis spätestens 2008 in nationales Recht umgesetzt werden muss. Unter anderem muß danach die Qualität der Badegewässer regelmäßig nachgewiesen und veröffentlicht werden.
Herr Oberbürgermeister Eberhard Menzel hat aufgrund einer kleinen Anfrage der BASU-Fraktion am 12.12.2006 dem gesamten Rat der Stadt schriftlich mitgeteilt, daß während der Badesaison am Südstrand routinemäßig die Anzahl gesamtcoliformer und fäkalcoliformer Bakterien in Wasserproben bestimmt wird.
Die Probeentnahme erfolgt am ehemaligen Planschbecken. Bisher seien keine Überschreitungen der Leitwerte bzw. Grenzwerte festgestellt worden. Zusätzlich werden sogenannte organoleptische Parameter [Färbung, Geruch, Trübung etc.] durch Sicht- und Geruchsprüfungen qualitativ erfasst. Der Maßnahme liegt die EG-Badegwässerichtlinie von 8.12.l975 zugrunde.
Wenn auch mitgeteilt wird, daß sich in den letzten zwölf Jahren keine gesundheitlichen Bedenken für Badegäste oder Umwelt ergaben, ist die Effektivität der Kontrolle der Hygienischen Beschaffenheit des Wasser zu hinterfragen. Es gibt ein Sondergutachten des Rats von Sachverständigen für Umweltfragen über Umweltprobleme der Nordsee vom Juni 1980. In diesem Gutachten wird die Kontrolle der hygienischen Beschaffenheit des Wassers an einigen Badestränden infolge von Abwassereinleitungen als unzureichend bezeichnet.
Eine wesentliche Kritik dieses Gutachtens trifft die mangelhafte Ausführung des methodisch-verfahrenstechnischen Teils der EG – Bestimmungen von l975. z.B. die Probeentnahme. Es ist bekannt, daß die Bakterienkonzentrationen in tidebeeinflußten Küstengewässern nicht nur im Wechsel der Jahreszeiten starke Schwankungen zeigen, sondern auch innerhalb einer Woche oder eines Tages. Beispielsweise ist anzunehmen, dass die Wassergütewerte einer Vormittagsflut und einer Nachmittagsflut, sowie die eines Flut- und eines Ebbstroms differieren.
Auch die Darstellung der Stadt über die verfahrenstechnischen Methoden zur Ermittlung der Gewässerqualität am Südstrand läßt für die Schwimmer viele Fragen offen:
Es ist nichts gesagt über den Bezug zu den Tiden, nichts über die Anzahl der pro Termin entnommenen Proben, es sind keine Uhrzeiten angegeben, es ist nicht angegeben, in welcher Entfernung zum Ufer die Probenahmen durch- geführt wurden und es ist kein Bezug zu even- tuellen Einleitungsimpulsen erkennbar. Die Probeentnahmestelle am ehemaligen Plansch-becken [dokumentiert seit l989] kann nicht repräsentativ sein für die gesamte Zeit und für die gesamte räumliche Ausdehnung des vom Gezeitenwechsel und zusätzlich von den Abwasserfrachten aus der westlich angrenzenden Einleitungsstelle [Banter Siel] beeinflußten Badegewässers.
Dennoch wurden zusätzliche Probenpunkte offensichtlich nicht eingerichtet! Spätestens mit der Genehmigung des Antrages auf Ein- leitung durch die [heute nicht mehr existierende] Bezirksregierung per 5.9.2001 hätte die Probeentnahme auch den westlichen Bereich des Südstrandes mit einbeziehen müssen, um den Richtlinien der Badegewässerüberwachung Rechnung zu tragen, die ja den Zweck hat, Touristen wie Einheimische vor Gesundheits- gefahren durch pathogene Keime zu schützen.
Gerade westlich vom ehemaligen Planschbecken, unterhalb des Parkplatzes auf dem Südstrand und noch weiter westlich bis zur Einleitungsstelle „Banter Siel“ ist der Treffpunkt vieler einheimischer Schwimmer und vieler Surfer. Aus der mitgeteilten Art der Gewässerüberwachung des Südstrandes liest sich leider kein konkretes Interesse am Gesundheitsschutz der ahnungslos dort badenden Menschen heraus. Vielmehr scheint es eher das Interesse der Stadtverwaltung zu sein, daß formal nicht gegen Richtlinien verstoßen wird, ohne über notwendige Korrekturen und Anpassungen der verfahrens- technischen Methoden zur humanmedizinischen Überprüfung der Badewasserqualität an die tatsächlichen Gegebenheiten nachzu- denken. Welchen Gefahren die ahnungslosen Schwimmer und die am Rande planschenden Kinder jahrelang ausgesetzt waren, ist nicht zu ermessen.
Eine weitere bisher lokal nicht geprüfte Frage betrifft die Überlebenszeit der Fäkalbakterien im Seewasser.
Das Argument, Meerwasser sei toxisch für Fäkal- bakterien, die mit Abwassereinleitungen in marine Vorfluter gelangen, ist nicht mehr stichhaltig, nach- dem in mehreren wissenschaftlichen Untersuchungen eine Überlebenszeit von einigen Tagen und sogar Wochen festgestellt wurde.
Zu berücksichtigen ist ferner die Erhöhung der Überlebenszeit der pathogenen Keime durch Temperaturerhöhungen sowie durch Schaumbildung, Dichteunterschiede, organische Flocken und andere Schwebstoffe. In dem o.g. Sondergutachten wird z.B. festgestellt: ... Adsorption an schwimmende jeder schwebende organische Schmutzteilchen soweit das reichhaltige Nährstoffangebot bieten den Darmbakterien ausreichende Lebensbedingungen und sogar Vermehrungsbedingungen. Salmonellen vermehren sich ... z.B. in eiweißhaltigen filmartigen Überzügen auf dem Wasser und in Schäumen [Gutachten s. 319]. Diese Substratbedingungen werden hier am Südstrand durch das eingeleitete Schmutzwasser erfüllt.
Weiterhin sind in dem von der Stadtverwaltung vorgelegten Untersuchungsergebnisse, die gesundheitlich unbedenklich genannt wurden, wichtige potentielle Erreger [wie Steptococcen, Staphylococcen, Viren, Pilze] bei der Überwachung bisher negiert worden, obwohl ein großes Kranken- haus in der Südstadt seine Abwässer in die kommu- nalen Mischwasserkanäle einspeist.
Das zitierte Sondergutachten kommt zu dem Ergebnis: „Abwassereinleitungen müssen grundsätzlich vermieden werden" [S. 319, Abschnitt 917].
Im Zeitungsbericht der Wilhelmshavener Zeitung vom 23.1.07 steht: ...“ die Stadt will große Sorgfalt...zwischen den Wünschen Einzelner und dem Interesse der Allgemeinheit abwägen... ...Dabei gehe es nicht nur um Komfortlösungen, sondern auch um einen angemessenen Kosten-Nutzen-Rahmen.“
Als Bürger der Stadt Wilhelmshaven fragen wir Herrn Oberbürgermeister Eberhard Menzel, warum in den 30 Jahren Klärwerks-Geschichte nicht sofort nach In-Betrieb-Nahme des Klärwerks ein Konzept zur langfristigen Lösung des Mischkanal-Problems in der Südstadt erarbeitet wurde. Spätestens nach dem ersten großen Platzregen nach dem 16. Juni 1976 muß das Problem schon aufgetaucht sein. Die von den WEB [Wilhelmshavener Entsorgungsbestriebe] erwirtschafteten Gewinne fließen Jahr für Jahr in den städtischen Haushalt ein und hätten aber 30 Jahre lang als Rücklagen für den Neubau eines Kanalsystems angesammelt und verwendet werden können.
Gleichzeitig werden Jahr für Jahr Millionenbeträge aufgewendet, um den alten Kanal zu reparieren, völlig aussichtslos bei einem z.T. 138 Jahre alten Bauwerk! Allein in den Jahren 2005 bis 2007 sind das ca. 12 Mill. Euro!!!
Die Kaiserlichen KanalarbeiterInnen schlagen vor, ein neues Druckent- wässerungsnetz in ca. 5 Jahren zu bauen, dazu eine neue Biogasanlage, die durch den Verkauf des erzeugten Stroms erheblichen Gewinn erwirtschaftet. In den 5 Jahren Bauzeit wird der Neubau vorfinanziert werden mit den 4 Mill. Euro, die sonst für den alten Kanal verwendet wurden. Danach wird der alte Kanal nur noch als Regenwasserkanal genutzt. Es ist technisch möglich, die Regenwassermengen der ersten 5 – 6 Min., die mit den Straßenabfällen kontaminiert sind, zu separieren und weiter dem Klärwerk zuzuführen und erst den Restregen in die Vorfluter abzuleiten.
Jahr für Jahr können dann 4 Millionen Euro für die Finanzierung [incl. Tilgung des Darlehens] für den Neubau verwendet werden.
Außerdem können die schon geplanten Millionen für den Neubau von relativ winzigen Rückhaltebecken in der Innenstadt eingespart werden, d.h. für die Tilgung des Darlehens verwendet werden. Wenn das Darlehen getilgt sein wird, spart die WEB jedes Jahr mindestens 4 Millonen Euro und den weiteren Neubau von Rück- haltebecken ein. Wo ergibt sich dann denn die unerträgliche Mehr- belastung der Bürger, die Herr Oberbürgermeister Eberhard Menzel verkündet hat?
In der Wilhelmshavener Zeitung vom 18. November 2006 steht, daß sich die Verwaltung der Verantwortung stellen werde. Das allein reicht nicht aus, die Verwaltung muß auch die Verantwortung übernehmen. Und dazu gehört auch, sich endlich alternativen Lösungen nicht mehr zu ver- schließen und mit den Anbietern dieser Lösungen sach- liche und fachliche Gespräche zu führen, z.B. gemeinsam mit den Fachleuten aus den WEB, den von der Stadt beauftragen Gutachtern und den Mitgliedern des Vereins GloRe, Herr Prof. Dr. Otterpohl, Herrn Dr. Oles und den Ingenieren Dopheide und Hahndorf.
Mit freundlichen Grüßen

Monika Giesche Emmerich Sprecherin "Die Kaiserlichen KanalarbeiterInnen"
P.S. Seit kurzer Zeit können Sie sich die von den WEB [Wilhelmshavener Entsorgungsbestriebe] angegebenen Einleitungen auch dokumentiert auf deren extra eingerichteten Seite angucken und downloaden: Fäkalien/Mischwassereinleitung WEB [Einzel-]Dokumentation
Hier finden Sie die Zusammenstellung der WEB-Gesamtdaten: WEB-Gesamtdaten [Fäkalien/Mischwassereinleitungen]
Alles Andere zum Thema: "Die Kaiserlichen KanalarbeiterInnen" gibt es gesondert und immer aktuell auf dem Bürger für Bürger Informations Portal unter dem Menue: Fäkalieneinleitungen
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>PRESSEMITTEILUNG: Aktenzeichen: DKK-PM-Infoblatt 00207 Datum: 25.02.2007 Pressemitteilung [Download] mit der Bitte um Veröffentlichung: [DOWNLOAD_DKK_PRESSE_MITTEILUNG]
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