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Für besseren Strahlenschutz bei Atomkraftwerken 22|08|2009
 Wie
Die Studie des IPPNW können sie am Ende des Textes herunterladen. Dort gelangen sie auch zur e-Petition.
IPPNW-Petition an den Deutschen Bundestag
Die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW fordert den Deutschen Bundestag in einer Petition auf, den Strahlenschutz für Bürger zu verbessern. Als neuer Standard soll ein „Reference Embryo“ mit höherer Strahlensensibiltät dienen. Ausgelöst hat diese Petition eine im Dezember 2007 veröffentlichte „Epidemiologische Studie zu Kinderkrebs in der Umgebung von Kernkraftwerken [KiKK-Studie]“.
Haupt-Ergebnis der Studie ist: „Je näher ein Kleinkind unter 5 Jahren an einem bundesdeutschen Atomkraftwerk wohnt, desto größer ist die Gefahr, dass es an Krebs und Leukämie erkrankt.“ Daraus wurden bisher weder im Strahlenschutz noch in der Politik Konsequenzen gezogen.
Strahlenschutz-Standard ist bislang ein „Reference Man“, der seit 1974 als hypothetische Grundlage für alle Rechenmodelle und Regelwerke dient. Dabei wird ein 25-30 Jahre alter weißer Mann vorausgesetzt, der etwa 76 kg wiegt und ca. 1,70 m groß ist, dessen Immunsystem intakt ist und der über optimale Zellreparaturmechanismen verfügt.
„Das Beharren der Strahlenschutzkommission [SSK] auf diesen überholten erwachsenen ‚Reference Man’ verhindert wirksamen Strahlenschutz für Frauen, Kinder und Embryos“, so Dr. Winfrid Eisenberg, Kinderarzt und Mitglied der IPPNW. „Ein Embryo ist wesentlich gefährdeter als ein erwachsener Mensch. Das liegt am schnellen Wachstum und der damit verbundenen hohen Zellteilungsrate. Zellen mit hoher Teilung erleiden mehr Strahlenschäden als Zellen in der Ruhephase eines älteren Menschen.“
Laut Bundesregierung existiert kein Zusammenhang zwischen dem Anstieg von Krebserkrankungen bei Kleinkindern in der Nähe von Atomkraftwerken und der Strahlenbelastung: Die radioaktive Belastung der Bevölkerung durch den Betrieb der AKWs müsse 1.000-fach höher sein, um Krebs auszulösen.
„Diese Argumentation steht auf tönernen Füßen“, erklärt Reinhold Thiel, Vorstandsmitglied der IPPNW. „Hier wird vernachlässigt, dass jüngste Forschungen belegen, dass die Ursachen der Leukämie-Entstehung bei Kleinkindern schon vor der Geburt im Mutterleib gesucht werden müssen“, so Thiel.
Nicht berücksichtigt werde auch, dass die individuelle Strahlenbelastung nicht direkt gemessen, sondern indirekt aus gemessenen Emissionswerten simuliert werde. Dies berge erhebliche Fehlerquellen. Die Messungen würden außerdem nicht von der Aufsichtsbehörde selbst, sondern von den AKW-Betreibern durchgeführt und den Behörden nur gemittelt mitgeteilt. Dadurch würden aber gefährliche Spitzenwerte [Peaks] bei der Berechnung nivelliert. „Gerade diese Peaks spielen jedoch bei der Auslösung von Leukämie bei noch ungeborenen Kindern eine erhebliche Rolle,“ erklärt der IPPNW-Arzt.
Quelle: www.ippnw.de
Download: www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Atomenergie/Akt_Kinderkrebs.pdf
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