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»Power to Gas« 04|08|2016
Traurige Realität in Wilhelmshaven: Erzeugung von Strom mit völlig veralteter Technologie durch Kohlekraftwerke, die zusammen bis zu 10 Millionen Tonnen CO2 jährlich ausstoßen.
Im emsländischen Werlte betreibt der Autobauer AUDI AG eine "e-gas-Anlage", die winderzeugten Strom in synthetisches Methan [chemisch mit Erdgas identisch] umwandelt. Jüngst waren einige Wilhelmshavener BUND-Mitglieder vor Ort und haben sich diese Anlage angesehen und erklären lassen.
Die e-gas-Anlage arbeitet in zwei Prozessschritten: Elektrolyse und Methanisierung. Im ersten Schritt nutzt die Anlage überschüssigen Windstrom, um mit drei Elektrolyseuren Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu spalten. Da Wasserstoff im Vergleich zu Erdgas eine vergleichsweise geringe Energiedichte hat und dafür auch keine Infrastruktur [z.B. ein Rohrleitungsnetz und Tankstellennetz] vorhanden ist, wird in einem zweiten Schritt Wasserstoff in einem katalysierten Prozess mit Kohlendioxyd [CO2] zu Methan verbunden. Dieses Methan wird sowohl in eine Erdgasleitung eingespeist als auch an Kfz-Tankstellen angeboten.
Das für die Herstellung von Methan benötigte CO2 gewinnt man aus dem "Rohgas" einer Biogasanlage, in der z. B. Produktionsabfälle aus den umliegenden Schlachthöfen sowie Gülle vergärt werden. Theoretisch kommen hierfür auch Grünabfälle infrage. Diesem Rohgas wird das CO2 in einer Amin-Waschanlage entzogen und das so gereinigte Biogas [Methan] für die erforderliche Prozesswärme der "e-gas-Anlage" verwendet.
Diese in ihrer Größe [geplant sind 1000 Tonnen Gas pro Jahr] weltweit einmalige Anlage, die sich - wegen hoher steuerlicher Belastungen - leider noch nicht rechnet, könnte [neben weiteren Möglichkeiten] eine Pionierrolle bei dem Ausgleich von Überkapazitäten und Unterversorgung in einem von Naturstrom gespeisten Stromnetz spielen:
Nicht benötigter Strom wird von e-gas-Anlagen [an küstennahen Standorten mit hohem Wind-Energieertrag] in Methan umgewandelt und
- in das vorhandene Erdgasnetz eingespeist
- als Treibstoff in Kraftfahrzeugen verwendet
- in Gas- und Dampfkraftwerken [GuD] verstromt bzw. verheizt.
Mit weiterer Verbreitung solcher Anlagen könnte
- die Überproduktion von Windstrom durch Umwandlung in Methan bis zu 100% ins Erdgasnetz eingespeist werden
- der Betrieb von Kohlekraftwerken als Lückenfüller für die zeitweilige Unterversorgung des Strombedarfs - bei Schwachwind bzw. Windstille - Schritt für Schritt zurückgefahren werden.
Quelle: BUND | Kreisgruppe Wilhelmshaven
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