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Tausende demonstrierten entlang der Elbe für den Schutz der Flüsse 01|12|2008
Die
Elbe soll vertieft werden und wenn es nach den Hafenbetreibern ginge so
lange, wie es die Hafenwirtschaft für nötig hält: Ökonomie vor Ökologie!
Berlin/Dresden/Cuxhaven: In sieben Bundesländern haben der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland [BUND] und das Regionale Bündnis gegen Elbvertiefung gestern Abend gemeinsam mit Anwohnern, Umweltinitiativen und vielen weiteren Organisationen für den Schutz der Elbe demonstriert. Von Bad Schandau bis Cuxhaven zündeten rund 12 000 Menschen in 42 Städten und Gemeinden Lichter und Fackeln an den Elbufern an, um so gegen die Vertiefung des Stroms und andere unsinnige Verkehrsprojekte in Deutschland zu protestieren.
„Die Unterelbe zwischen Hamburg und Cuxhaven soll für 400 Millionen Euro zum 9. Mal ausgebaggert werden“, sagte Walter Rademacher vom Regionalen Bündnis gegen Elbvertiefung. „Stück für Stück droht eine einzigartige Flusslandschaft verloren zu gehen. Dagegen protestieren nicht nur wir Umweltschützer, sondern auch viele Einwohner der Regionen entlang des Stroms.“ Klar sei auch, dass die geplante Elbvertiefung zwischen Hamburg und Cuxhaven katastrophale Auswirkungen auf den Fluss haben werde. Die Ausbaggerung von rund 40 Millionen Kubikmeter Sediment missachte außerdem europarechtliche Schutzbestimmungen. Nach einhelliger Ansicht der Umweltverbände beinhalte die 9. Elbvertiefung auch nach der Planänderung weiterhin nicht akzeptable Risiken für Deichsicherheit und Natur.
Aufgegeben werden müsse auch der Plan, in Sachsen-Anhalt zwischen Saale und Elbe einen 100 Millionen Euro teuren Kanal zu bauen.
„In diesem Jahr konnten Frachtschiffe mit Massengütern von Juni bis November überhaupt nicht auf der Elbe fahren, da der Fluss Niedrigwasser führt. Unter diesen Bedingungen tendiert der Nutzen des Kanals gegen Null, jede Kosten-Nutzen-Rechnung seines Baus fällt verheerend aus“, sagte der BUND-Elbeexperte Ernst Paul Dörfler.
In diesem Jahr sei die Mittelelbe durch massive Steinschüttungen erneut eingeengt worden. Das Hauptproblem sei jedoch der Wassermangel im Fluss. Auch weitere Steinschüttungen an den Elbufern würden daran nichts ändern.
Der BUND und das Regionale Bündnis gegen Elbvertiefung fordern Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee auf, alle Flussbauprojekte in Deutschland auf den Prüfstand zu stellen. Die Planer müssten endlich die Datenlage über den vorhandenen und zu erwartenden Schiffsverkehr zur Kenntnis nehmen und die absehbaren Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserstand der Flüsse berücksichtigen.
Eine Fortsetzung der bisherigen Flusspolitik zerstöre die letzten naturnahen Flussgebiete Deutschlands.
Der BUND schätzt, dass die Bundesregierung rund zwei Milliarden Euro sparen könnte, würde sie ökologisch und wirtschaftlich fragwürdige Ausbauprojekte und Unterhaltungsmaßnahmen an Flüssen und Kanälen stoppen.
Quelle:
www.BUND.net
Pressekontakt: Ernst Paul Dörfler BUND-Elbeexperte Mobil: 01 78 - 1 61 78 00 | Email: epd@gmx.de
Katrin Riegger BUND-Pressestelle Tel. 0 30 2 75 86-425/-489, Fax: -440 | Mobil: 01 57 - 71 33 57 96 Email: presse@bund.net
Walter Rademacher Regionales Bündnis gegen Elbvertiefung Tel.: 0 47 52 / 84 10 74 | Email: walter.rademacher@gmx.de
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