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Der Osten ist schuld: Nazi-Frage geografisch gelöst
25|11|2011



Wenn die Rechte Szene nur aus Osdeutschland kommt, warum fand dann am 9. Mai 2010 das Nazitreffen der norddeutschen Nazis in Wilhelmshaven statt, die es so gesehen eigentlich gar nicht geben dürfte?

Der Schluss ist so schön kurz: Im Osten war in der DDR-Zeit Diktatur, die braune Pest [NPD, Skins, Kameradschaften] will die Diktatur, deshalb hat das eine mit dem anderen ursächlich zu tun.

So kurz, so kurzschlüssig. Dass die Bürger der DDR sich von ihrer letzten Obrigkeit selbst befreiten, dass zuvor die DDR ziemlich gründlich die Beamtenschaft von den Nazis befreite, während der Westen bis 1985 brauchte um das Kriegsende als "Befreiung" zu begreifen und die Nazi-Beamten dort in Ruhe ihre Pension bis zum Tod verzehren durften, ist in der öffentlichen OST-gleich-Braun-Debatte offenkundig unerheblich.

Immer wieder gern genutzt wird die Verbrechens-Verteilungskarte, die zeigt, dass mehr als die Hälfte brauner Morde im Osten stattfand, dort aber nur ein Fünftel der Bevölkerung lebt. Das sagt scheinbar alles. Wenn dann in der TAZ immerhin Anetta Kahane - Chefin eines Vereins gegen Ausländerfeindlichkeit und selbst aus dem Osten - verkündet, "dass die neuen, national-revolutionären Neonazis kein Import aus dem "faschistoiden" Westen waren, sondern direktes Produkt eines totalitären Systems", dann muss da doch was dran sein, könnte man glauben. Und sie erfährt in der "Süddeutschen" Assistenz durch Frau von Bullion, wenn die fragt: "Wieso führen ausgerechnet die Kinder ehemaliger Antifaschisten die braunen Truppen an?" So liest sich dann auch in der WAZ, wenn sie über Nazis im Ruhrgebiet berichtet, das ganze wie ein Export aus dem Osten in den Westen: "Christian Worch [ein radikaler Nazi-Aktivist] ist hier vor Ort regelmäßig einer der Organisatoren des Antikriegstages, zu dem auch Nazi-Kader aus Ostdeutschland anreisen. Worch selbst wohnt im Mecklenburgischen Dorf Parchim."

Die Zeiten sind für solch schlampigen, politisch gefärbten Journalismus zu ernst. Beispiel Worch: In Hamburg geboren, wurde er auch dort ab den 70er Jahren zu einem führenden Kopf der besonders aggressiv agierenden Nazi-Szene. Beispiel Führung der braunen Truppen: Der NPD-Chef Holger Apfel stammt aus Hildesheim, seine drei Stellvertreter kommen auch aus dem Westen. Pastörs war Bundeswehrsoldat und ist aus Nordrhein-Westfalen. Karl Richter ist im bayerischen Rechts-Spektrum groß geworden. Und Frank Schwerdt war elf Jahre lang Chef des Westberliner CDU-Ortsverband Berlin-Heiligensee. Sogar der NPD-Geschäftsführer, Jens Pühse, machte in den 80er Jahren sein Nazi-Examen bei der "Nationalistischen Front" rund um Bielefeld. Ein wirklicher Höhepunkt ist der ehemalige Verfassungsschutz-Chef von Thüringen, Helmut Roewer, in dessen Amtszeit der „Thüringer Heimatschutz“ mit Staatsgeld aufgebaut wurde. Der behauptete damals vor laufenden Kameras, das Dritte Reich hätte auch seine guten Seiten gehabt. Der ehemalige Bundeswehr-Offizier wurde 1982 an der Universität Konstanz promoviert.

Als 1990 die DDR verschwunden war, wurden nicht nur Autos und Bananen in die neuen Ostgebiete exportiert. In einer beispiellosen Säuberungsaktion wechselte der Westen die alten Ost-Eliten aus: Die Chefs von Zeitungen und Sendern kamen aus dem Westen wie auch die Besitzer der überlebenden DDR-Betriebe. Es waren die West-Parteien CDU, SPD und FDP, die, mit leichter Ostgarnierung, die politische Landschaft im Osten übernahmen. Die Spitzen der Universitäten wurden ebenso vom Westen besetzt, wie die bei Justiz und Polizei. Die Beamtenschaft im Osten, am Beispiel Brandenburgs exemplarisch zu beobachten, wurde an allen Schaltstellen vom Westen okkupiert, die Karrieresprünge waren unvergleichlich. Und jetzt, mehr als 20 Jahre nach der totalen West-Macht-Übernahme, soll der Osten allein für die Nazis verantwortlich ssein?

Der Ort Mölln, in dem Nazis einen Brandanschlag auf Ausländer verübten liegt im Süd-OSTEN von Schleswig Holstein. Der erfolgreiche, beamtete Rassist Sarrazin stammt aus dem Nahen OSTEN, wie sein Nachnahme untrüglich beweist. Und woher kommt der SPD-Chef Sigmar Gabriel, der den Sarrazin nicht aus der SPD ausschloss? Aus Goslar, ganz nahe der alten DDR-Grenze. Aus welcher Gegend wurde die Kanzlerin importiert? Mit dieser Methode werden Verantwortung und Analyse zu einer geografischen Frage, nicht zu einer gesellschaftlichen. Aber wer sich vor der eigentlichen Frage nicht drückt, weiß eine wesentliche Antwort: NPD verbieten.

Ulrich Gellermann

Quelle:
Rationalgalerie | Ulrich Gellermann

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