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Event-gesteuerte Erlebnis-Kultur
30|01|2016



Bei einer Politik des reinen Gutdünken müssen die sozialen Einrichtungen inzwischen um Spenden betteln – Brot und Spiele sind halt wichtiger.

"Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut, könnte eine Gans nach Hause bringen"

[Georg Christoph Lichtenberg]

In Wilhelmshaven geht das Gespenst um, dass städtische Kultureinrichtungen profitabel gemacht werden sollen. Da ich lange in einem international angesehenen Museum gearbeitet habe, weiß ich aber auch, wie gefährlich es ist, wenn Träger den Stil ihrer Museen abhängig machen vom Streben nach Überschüssen.


Nach Leitsätzen sowohl des Deutschen als auch Internationalen Museumsbundes [ICOM] sind Museen "non-profit making institutions", die der Gesellschaft und nicht den materiellen Zwecken ihrer Träger zu dienen haben. Museen, die dem nicht entsprechen, verlieren ihren Status. Doch scheint das in den Köpfen Wilhelmshavener "Kulturschaffender" noch nicht angekommen zu sein. Dort spukt vielmehr das Gespenst ‚event‘-gesteuerter Erlebnis"kultur", die Touristenströme an die Jade bringen und die maroden Klingelbeutel gewinnträchtig füllen würde. So entstand wohl der Plan, wohlweislich in bürgerunzugänglichen städtischen Kemenaten, die kostenaufwändige bildende Kunst mit ihrer langen Tradition in Wilhelmshaven im neuen Konzept mit dem Küstenmuseum in der Jahnhalle zu kombinieren und die Kunsthalle am Adalbertplatz zu schließen, angeblich, um laufende Kosten zu sparen. Experten haben aber bereits nachgewiesen, dass in keiner Weise Kosten gespart, sondern im Ansatz sogar erhöht werden müssen, da spezielle Raumklimate und besondere Sicherheitsbedingungen erforderlich sind, die richtig viel Geld kosten, wenn Kunstwerke zukünftig in der oberen Etage der Jahnhalle ausgestellt werden sollen.

Ein Gespenst munkelt mit dem nächsten, dem Sendungsbewusstsein des "Kulturschaffenden der Stadt im Ruhestand". Wie er sich in seinen öffentlichen Reden und sonstigen Beiträgen gibt, steht zu befürchten, dass hinter der momentanen Umstrukturierung städtischer Kultur wahrscheinlich seine zäh verfolgte Zielsetzung steht, Wilhelmshaven ein Museum der Stadtgeschichte seiner Provenienz zu verpassen.

Als Vereinsmitglied war ich einst froh, dass Bürgerinnen und Bürger des Vereins es fertig brachten, das Küstenmuseum zu retten, als die Stadt den Betrieb einstellen wollte, der schon aufs Jämmerlichste durch die Unterbringung im Kellerraum des Cityhauses eingeschränkt war. Das war abschreckend für Besucher, die sich über die Küstengeschichte und Archäologie informieren wollten. Bis heute und besonders heute halte ich es für wichtig, Bildungsaufträge des Küstenmuseums vorrangig aus der Siedlungsgeschichte sowie den charakteristischen Eigenschaften und Veränderungen unserer Küste durch Klimawandel und Ressourcennutzung zu formulieren. Doch sind aus allem, was zu lesen und zu hören ist, solche Themen zukünftig eher nachrangig; dafür spricht auch, dass der Ausstellungsbereich "Siedlungsgeschichte" ins Wattenmeerhaus verlagert werden soll, das als Auffanglager für sonst nicht mehr gebrauchte Sammlungen auch nicht gerade gewinnen wird.

Ich habe meinen Austritt aus dem Verein zur Erhaltung und Förderung des Küstenmuseums e.V. erklärt. Denn Vertrauen kommt nicht auf, wenn das, was bisher kompetente Bürgerinnen und Bürger in den Vereinen schulterten, im Rahmen der "Kulturstiftung" von der Politik gelenkt werden soll. Eher drängt sich die Vorstellung von Akklamationen auf der Basis der Höhe der Jahreseinnahmen auf.

Dr. Gisela Gerdes



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