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Straßenbenennung in Upjever 22|06|2016
Die Entscheidung zur Umbenennung war nicht unumstritten.
Als Ehrenbürger unserer Stadt Schortens bin ich sehr froh über die mit deutlicher Mehrheit gefasste Entscheidung des Stadtrates, zwei Straßen im Ortsteil Upjever umzubenennen.
Wer die in der öffentlichen Informationsveranstaltung durch den Militärhistoriker Dr. Thomas Vogel belegten sachlichen Argumente ernsthaft gewürdigt hat, konnte m.E. zu keinem anderen Ergebnis kommen: Die erheblich belasteten Offiziere Schumacher und Edert dürfen nicht länger in unserem Land, mit heute freiheitlicher, demokratischer Verfassung, Namensgeber für zwei öffentliche Straßen sein. Die Benennung von Straßen und Plätzen in einer Kommune ist eine von verschiedenen Möglichkeiten, Persönlichkeiten um ihre Bedeutung und für ihre Verdienste nachhaltig zu ehren – beide Kriterien treffen für diese Personen keineswegs zu. Wer die Namensgebung nach 1945 verfügt hat, ob sie ggf. gedankenlos einfach übernommen wurde; dieses ist offenbar nicht mehr aufzuklären?! Jetzt werden BürgerInnen, Vereine und Verbände und unser Stadtrat gemeinsam nach neuen angemessenen Namen suchen. Die angeblich „pragmatische Lösung, mit der der Rat seiner Verantwortung [!] gegenüber der Geschichte Rechnung tragen könne“, ist für mich nur eine absolut peinliche Farce. Aus "Carl" einfach "Enno" zu machen – so leicht ist Politik nicht verantwortlich zu gestalten! Man hat offensichtlich die für diese Notlösung vorgeschlagene Person nicht einmal gefragt, ob sie überhaupt mit einer solchen Lückenbüßerrolle aus "pragmatischen" Gründen einverstanden wäre. Ein anderes sachliches Argument darf auch nicht unbeachtet bleiben: Auf dem Flugplatz Upjever gab es etliche Kommodores mit wesentlich längeren Dienstzeiten, die sich nachweislich für die Belange unserer Stadt eingesetzt haben - ein weiteres Indiz für diesen wenig durchdachten Vorschlag der Schortenser CDU-Ratsfraktion.
Peter Torkler
Schortens
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