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Scheiße ist relativ 28|05|2009
 Die meisten Wilhelmshavener kennen das Problem und wissen genau, was da rauskommt, wenn die Möwen in Massen am Banter Siel am Wilhelmshavener Südstrand auf Brocken warten.
Wenn die Möwen im Wasser sind, dann gibs da irgendwas.
Da ist es wieder, das Jahrhundertunwetter, als Begründung zum massiven Abpumpen von Fäkalien, Krankenhausabwässern und ähnlichem Kanalisationstreibgut in Wilhelmshavens Vorzeigebadezone und jetzt auch ganz klassisch und hochoffiziell in den Innenhafen, nicht unweit von einem neu eröffneten Kaffee direkt am Ems-Jade-Kanal.
Pechschwarz zog es sich am 26. Mai zu und bis zu 44 Liter Regen pro Quadratmeter machten eine geregelte Entsorgung der häuslichen und industriellen Abwässer in Richtung Zentralkläranlage unmöglich.
Da pumpte man sogar vorsorglich ab, um das Zwischenspeicherbecken zu entlasten, bevor die vom Unwettermeldeamt angekündigte Regenmenge niedergehen konnte.
Während des Abpumpens kontrollierte man selbstverständlich laufend das Mischungsverhältnis von 1:7, d. h. 1 Teil Fäkalien, Krankenhausabwässer etc. auf 7 Teile Regenwasser. Ohne diese vorherige Prüfung darf man laut Einleitungsgenehmigung nämlich gar nicht abpumpen.
Man überprüft übrigens nur das Mischungsverhältnis, nicht die Zusammensetzung des Wassers.
Das muß ein Riesenspaß gemacht haben, wenn man sich vorstellt, dass die "Starkregenphase" maximal ein halbe Stunde gedauert haben soll. Bei diesem Riesenspaß wären wir gerne dabei gewesen, um die "Kontolleure" dabei zu beobachten, wie sie ihre Hochgeschwindigkeitsanalysen, auch Schnelltest genannt, durchgeführten.
Zur Vertiefung einige Auszüge aus Wilhelmshavens Heimatillustrierten: Zitat: "Blitz und Donner trieben Pferd in Graben <...> Der Werkleiter der Wilhelmshavener Ensorgungsbetriebe, Olaf Schröder, bezeichnete die morgentlichen Güsse als "Extrem Ereignis mit der fünffachen Menge eines Starkregens innerhalb von 10 Minuten". Tatsächlich habe man angesichts der Unwetterdrohung die Pumpwerke rechtzeitig frühmorgens besetzt, und auch der erste Spülstoß sei über das Banter Siel erfolgt."
Nicht-Wilhelmshavener sollten wissen, dass das Banter Siel direkt am Südstrand von Wilhelmshaven liegt und direkt in das Vorzeigebade- und Wassersportrevier sowie den Nationalpark Wattenmeer mündet.
Weiter führt das lokale Heimatblatt aus: Zitat: "Doch nachdem selbst die großen Speicher des Pumpwerks Süd in nur 3 Minuten zu 95 Prozent gefüllt waren, musste anschließend ebenfalls in den Hafen entwässert werden, unter Einhaltung eines Mischungsverhältnisses von mindestens 7:1 Regen-/Schmutzwasser. Die stufenweisen Schritte der Entlastungseinleitung von insgesamt ca. 45.000 Kubikmetern seien nach genehmigungsrechtlichen Vorgaben erfolgt. Bei einem sintflutartigen Regen in kürzestem Zeitraum"hätte auch ein pfurztrockener Kanal nichts genutzt"."
Und genau bei diesem Vorgang, der Kontrolle des Mischungsverhältnisses, wären wir sehr gerne dabei gewesen, denn glaubhaft wirkt das Vorhaben, die gesetzlichen Einleitungsbestimmungen während des Abpumpens laufend auf Richtigkeit zu überprüfen, nämlich nicht.
Jetzt haben wir endlich Vergleichswerte, d. h. bis heute war nicht bekannt, wieviel man in den Innenhafen abpumpt. Die 45.000 Kubikmeter müssen ausserdem zu den am Südstrand verklappten hinzugerechnet werden und nicht zu vergessen ist auch das Siel im Nordwesten der Stadt. Die Bürgerinitiative, "Die Kaiserlichen KanalarbeiterInnen", verweisen dauernd auf diese schwammigen Ausführungen der Behörden und Verantwortlichen. Besonderer Dorn im Auge sind die sporadischen Kontrollen der Wasserqualität an der einzigen Messstelle am Südstrand, die keine Aussagegekraft besitzt, was das Badewasserqualität in der Vorzeigebadezone angeht.
Man mißt die Zusammensetzung des Badewassers auch nur alle 14 Tage innerhalb der Badesaison, nicht wie von der Europäischen Union vorgeschrieben auch während einer Einleitung. Der Strand wird auch nicht wie vorgeschrieben 72 Stunden gesperrt, bis die gemessenen Werte nach einer Einleitung für unbedenklich erkärt werden. Der Strand wird munter wieder eröffnet, wenn der Regen vorübergezogen ist, so wie am 26. Mai 2009.
Der letzte Satz der Heimatillustrierten bringt auf den Punkt, wie willkürlich die Behörden mit Fäkalieneinleitungen umgehen: Zitat: "Schröder geht davon aus, dass das in den Kanal eingeleitete Schmutzwasser bald biologisch wieder abgebaut sein wird." [Anm. d. Redaktion: ...und das am Wilhelmshavener Südstrand?]
Wir fragten Radio Eriwan [jeder hat so seine Berater], was die denn dazu meinen und die antworteten uns per Fax: Zitat: "Im Prinzip ist alles biologisch abbaubar, fragt sich nur wie lange das dauert."
Da ist doch der absolute Beweis für die Unbedenklichkeit für die Einleitung von Fäkalien-, Krankenhaus- und sonstigen Schmutzabwasserfrachten in Binnenhäfen und Vorzeigebadezonen in direkter Nähe zu Cafes ohne deren Zusammensetzung zu kontrollieren - oder?
Hoffentlich regnet es nie wieder.
 Wolf-Dietrich Hufenbach Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven
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