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Atomkraft? – Nicht schoon wieder! 21|08|2008
Das in Esensham gelegene Atomkraftwerk von Eon birgt neben jeder Menge von Störfällen auch eine hochriskante Technologie mit Abfällen, die unsere Nachkommen noch Jahrtausende beschäftigen dürften und für die bis heute kein Endlager existiert.
Deutsche Umwelthilfe fordert Atomkraftgegner auf, angesichts der Debatte über die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken „öffentlich Präsenz mit Phantasie“ zu zeigen – Passende Shirts zum selbst gestalten und andere Anti-AKW-Utensilien gibt es ab heute im DUH-Shop und bei Spreadshirt – Und: „Zu jedem Anti-AKW-Shirt gehört natürlich der Stromversorgerwechsel hin zu einem Ökostromer!“
Berlin, 19. August 2008: Angesichts des von der Atomlobby und ihren politischen Lautsprechern neu angezettelten Streits um die Laufzeit störanfälliger und terrorgefährdeter Atomkraftwerke, sollen Atomkraftgegnerinnen und Atomkraftgegner stärker „öffentliche Präsenz mit Phantasie“ zeigen und dabei auch auf das erfolgreichste Umweltschutzemblem aller Zeiten – die Atomkraft?-Nein-Danke-Sonne – zurückgreifen. Dazu hat die Deutsche Umwelthilfe e. V. [DUH] aufgerufen und gleichzeitig empfohlen massenhaft zu den vier konzernunabhängigen und überregional tätigen Ökostromversorgern Lichtblick, Naturstrom, Elektrizitätswerke Schönau (EWS) und greenpeace energy zu wechseln.
Von heute an können Anti-AKW-Aktivisten über den DUH-Shop [www.duh.de/shirtshop.html] oder direkt bei Spreadshirt [http://381243.spreadshirt.net] eine Vielfalt von Anti-Akw-Shirts, Aufklebern, Leinentaschen etc. bestellen und bei Bedarf nach Lust und Laune selbst gestalten.
„Wenn die Atomlobby in diesem Land den Fundamentalkonflikt um die Atomenergie im vollen Bewusstsein um die möglichen katastrophalen Folgen und die ungelöste Endlagerung des Strahlenmülls noch einmal führen will, dann soll sie ihren Willen haben“, sagte der Leiter Politik und Presse der DUH, Gerd Rosenkranz. „Alt und jung müssen die Anti-AKW-Sonne zurück ins Gedächtnis rufen und millionenfach einsetzen gegen diejenigen, die Tschernobyl, Harrisburg, Forsmark, Brunsbüttel und Krümmel vergessen machen wollen“.
Rosenkranz erinnerte daran, dass die Vorstandsvorsitzenden der Atomkraftbetreiber vor wenigen Jahren die Vereinbarung über den Atomausstieg mit der rot-grünen Bundesregierung persönlich unterzeichnet hatten, um den Jahrzehnte alten Konflikt um diese Hochrisikotechnologie zu befrieden. „Beide Seiten werden ihren Teil dazu beitragen, dass der Inhalt dieser Vereinbarung dauerhaft umgesetzt“, hieß es damals. „Was wir heute erleben ist der hemmungslose Wortbruch von Spitzenmanagern, die gleichzeitig gern als ehrenwerte Kaufleute gelten wollen“. Unter Kaufleuten dieser alten Schule hätte jedoch sogar ein Händedruck ausgereicht, um das Abkommen über den Atomausstieg zu besiegeln und später auch einzuhalten. Heute genüge offenbar nicht einmal die Unterschrift. „Nach dieser Erfahrung ist es ein Stück aus dem Tollhaus, dass sich jetzt führende Parteipolitiker aus Union und FDP mit vagen mündlichen Andeutungen eben dieser Konzerne über die Preis dämpfende Wirkung einer Laufzeitverlängerung oder die Reinvestition der Milliardengewinne in Erneuerbare Energien zufriedengeben wollen.“
Zu erwarten sei vielmehr, dass die Konzerne im selben Moment, in dem es einen Regierungsbeschluss über eine Laufzeitverlängerung gebe, „alles tun, um die Dynamik der Energiewende zu brechen“. Andernfalls wären bei weiter laufenden Atomkraftwerken binnen weniger Jahre mehr als 100 Terawattstunden Strom zu viel auf dem deutschen Markt, die dann nicht mehr abgesetzt werden könnten. Kürzlich hatten mehrere wissenschaftliche Institute unterschiedlicher Ausrichtung ermittelt, dass eine Laufzeitverlängerung 400 bis 800 Millionen Euro Zusatzgewinne vor Steuern in die Konzernkassen spülen würde – und zwar pro Jahr und pro Reaktor. Die Laufzeitverlängerung wäre deshalb auch ein Programm zur weiteren Verfestigung der Macht eben jener Konzerne, deren wirtschaftliche Dominanz und Marktbeherrschung heute von Politikern und Medien jeglicher Couleur gerne beklagt werde.
Rosenkranz forderte Atomkraftgegner und Atomkraftgegnerinnen auf, sich privat und öffentlich zu ihrer AKW-Gegnerschaft zu bekennen und mit Freunden und Bekannten zu diskutieren. „Shirts und andere Utensilien sind dafür gerade im Alltag wunderbare Anknüpfungspunkte, vor allem, wenn sie generationenübergreifend Absatz finden“. Als besonders glaubwürdig erweise sich in allen Diskussionen, wer gleichzeitig seinen persönlichen Wechsel hin zu Ökostromanbietern „nachweisen“ könne. „Wer die Atomkraft nicht mehr will, sollte sein gutes Geld nicht ausgerechnet denen überlassen, die weiter darauf setzen, um ihre Markdominanz absichern.“ Der Stromversorgerwechsel kann zum Beispiel über das Aktionsbündnis „Atomausstieg selber machen!“ [www.atomausstieg-selber-machen.de] aus Umweltverbänden, Verbraucherorganisationen und Anti-AKW-Initiativen erfolgen, das die DUH vor rund zwei Jahren ins Leben gerufen hat.
Für Rückfragen:
Dr. Gerd Rosenkranz Leiter Politik Deutsche Umwelthilfe e.V. Hackescher Markt 4, | 10178 Berlin Tel.: 0302400867-0 Mobil: 0171 5660577 E-Mail: rosenkranz@duh.de
Steffen Holzmann Projektmanager Marketing & neue Medien Fritz-Reichle-Ring 4 | 78315 Radolfzell
Mobil: 0170 4120449 Tel.: 07732 9995-52 Fax: 07732 9995-77
E-Mail: holzmann@duh.de
Pressemitteilung: www.DUH.de
Links:
www.ASSE2.de
www.AufpASSEn.org
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