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Konsterniert, konsternierter, am konsterniertesten oder: Wie verkaufe ich ein Umspannwerk
15|11|2011



Warum man gerade auf dem umstrittenen Gelände "Antonslust" ein Umspannwerk bauen will, wurde seitens der Vortragenden während der Informationsveranstaltung nicht deutlich.

Bürgerinformationsveranstaltung in der Burg Kniphausen zum Thema Umspannwerk auf dem Gelände "Antonslust".

Etwa 70 Interessierte waren zur Informationsveranstaltung gekommen, um sich informieren zu lassen, was denn nun genau zwischen Autobahn und Loges Schule entstehen könnte.

Im Gespräch ist ein Umspannwerk, dass als unbedingt nötig für das im Bau befindliche Kohlekraftwerk schien, so jedenfalls betonte es der kürzlich aus dem Amt geschiedene Oberbürgermeister in der Vergangenheit.

Die Firma "TenneT" mit rund 750 Mitarbeitern und Sitz in Bayreuth, ist verantwortlich für den Betrieb, die Instandhaltung und die weitere Entwicklung des Stromübertragungsnetzes der Spannungsebenen 220 kV und 380 kV in großen Teilen Deutschlands:
Zitat: " ... Unser Unternehmen ist mit rund 10.700 Kilometern Höchstspannungsleitungen für einen effizienten Stromtransport über große Entfernungen zuständig. Das Netz reicht von der Grenze Dänemarks bis zu den Alpen und deckt mit 140.000 Quadratkilometern rund 40 Prozent der Fläche Deutschlands ab: Mehr als 20 Millionen Menschen können sich auf die sichere Stromversorgung durch TenneT verlassen - unmittelbar oder mittelbar durch weiterverteilende Energieversorger in unserem Netzgebiet. ... "
[Quelle: TenneT | Homepage]

Soweit, so gut, davon hat man schon einmal gehört, aber so richtig weiter halfen die teilweise hilflos wirkenden Versuche, ein Umspannwerk salonfähig zu machen, nicht. Die Vortragenden von TenneT wirkten unvorbereitet und der Moderationsversuch war ein Desaster.

So sprach man davon, dass der Versuch, das im Maadebogen schon existierende Umspannwerk aufzuhübschen, wäre nicht am Geld gescheitert, sondern daran, dass der Chlorgasproduzent INEOS brach liegendes Gelände zur Erweiterung nicht verkaufen will. Man versuchte dem Publikum beizubringen, dass der Chemiekonzern andere Dinge mit seinem Grund und Boden vor hat.

In die Zukunft geschaut könnte ein erwarteter Rückzug des abgängigen Unternehmens auf dem Rüstersieler Groden die Grundstückspreise in die Höhe schnellen lassen, was auch vermutet wird. Technisch wäre es kein Problem, die 380 kV-Trasse unter dem Gelände zu verlegen, aber bei einem eventuellen Verkauf würde die dann empfindlich stören.

TenneT versuchte immer wieder mit der rasant zunehmenden Entwicklung der Erneuerbaren Energieen zu punkten. Das Erneuerbare Energien Gesetz [EEG] sähe dann vor, das man dann z. B. den entstehenden Offshore-Strom auch ins Netz einspeisen müsse. Das neue Umspannwerk wäre dafür ideal und in seiner Planung auch für zukünftige Herausforderungen gerüstet - sprich - erweiterbar.

Es gibt da aber noch ein Problem, denn Wilhelmshaven besitzt dann mindestens zwei Kohlekraftwerke, die nebenbei bemerkt, nicht gerade klimafreundlich sind. Diese träten dann mit den Erneuerbaren Energien in direkte Konkurrenz. Schon heute werden Windräder im Falle von Stromüberproduktionen [Netzschwankungen] wegen Netzengpässen abgestellt. Hätte Wilhelmshaven nur das Netz von den Kohlekraftwerken bis zum neuen Umspannwerk zum Einspeisen von Ökostrom, hätten die Erneuerbaren Energien eigentlich Vorrang.

Niemand glaubt wohl wirklich, dass die Energiekonzerne dann bestehende unflexible Kohlekraftwerke selbständig herunterfahren würden, denn die wollen Geld verdienen.

Der neue Oberbürgermeister Andreas Wagner hielt sich mit Ausführungen über die Zukunft des Geländes offiziell bedeckt. Seitens der Stadt, so wird spekuliert, möchte man auf der Fläche Antonslust eher ein neues Gewerbegebiet oder sogar ein Industriegebiet entstehen lassen. Das wurde auch schon vor dem Amtswechsel des Verwaltungschefs immer wieder "in den Raum geworfen".

Auf die Frage aus dem Publikum, was denn aus dem Restgelände würde, wenn das Umspannwerk gebaut ist, gab es keine Antwort. Andreas Wagner kündigte in seiner Einleitung auch schon an, das an diesem Abend keine endgültigen Ergebnisse zu erwarten seien.

Möglich wäre natürlich auch, auf dem Gelände ein Umspannwerk zu bauen und den Rest als Ausgleichsfläche für eventuelle Industrieansiedlungen in Wilhelmshaven zu nutzen. So könnte man mit einem Wald einen natürlichen Sicht- und Lärmschutz installieren. Ob die Wilhelmshavener soviel an Natur noch erleben werden, ist bei der Haushaltslage und der Wirtschaftsausrichtung auf Großindustrie eher unwahrscheinlich.

Die direkt Betroffenen, aber auch viele der restlichen Zuhörer, traten nach einer anschliessenden Diskussion dann auch etwas kosterniert, aber auch belustigt, den Heimweg an, ohne an diesem Abend irgendwie schlauer geworden zu sein.

Was bleibt?
Der Weg zur Erkenntnis in Wilhelmshaven ist wie immer weit und vor allen Dingen intransparent.



Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

Links:
11|11|2011 Neue Netze für Erneuerbare!
TenneT TSO GmbH
Bundesnetzagentur

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