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Chef der verbotenen Wehrsportgruppe Hoffmann wieder aktiv 17|01|2013
Die Botschaft der Wilhelmshavener an die Nazis auf dem Börsenplatz am vergangenen Montag ist klar und deutlich. Warum das Gedankengut dennoch "willfährige Abnehmer" findet ist erschreckend.
Karl-Heinz Hoffmann, der Anführer der nach ihm benannten, verbotenen Wehrsportgruppe ist wieder in der Neonazi-Szene aktiv. Das berichtet das ARD Politikmagazin REPORT MAINZ.
Hoffmann sprach, wie er REPORT MAINZ gegenüber bestätigte, vor wenigen Monaten bei einem konspirativen Treffen von etwa 30 Neonazis in Balingen [Baden-Württemberg]. Nach Hoffmanns Vortrag „Wesen und Wirken der Geheimdienste“ ging es auch um den politischen Kampf in Deutschland nach dem Auffliegen des NSU. Bei dem Treffen dabei war auch Axel Heinzmann, der in den vergangenen Jahren immer wieder für die NPD bei Bürgermeisterwahlen kandidierte. Heinzmann erklärte REPORT MAINZ gegenüber: „Es waren in der Überzahl Junge dort.“ Zu dem konspirativen Treffen eingeladen hätten Freie Kameradschaften. Heinzmann ist mehrfach verurteilt wegen Volksverhetzung, Landfriedensbruch und Körperverletzung.
Im Internet agitiert Karl-Heinz Hoffmann auf seiner eigenen Homepage gegen den Staat und ruft aktuell für 2013 zum Wahlboykott auf.
Karl-Heinz Hoffmann teilte REPORT MAINZ mit, er habe 2012 bundesweit 12 Vorträge gehalten, davon drei in Baden-Württemberg und einen in der Westpfalz. Die Teilnehmer der Veranstaltungen hätten sich, so Hoffmann, meistens „geheim verabredet“ Daran teilgenommen haben Hoffmann zufolge auch Funktionäre der verbotenen neonazistischen Organisation „Wiking Jugend“. Karl-Heinz Hoffmann betonte REPORT MAINZ gegenüber, er habe heute „ein gutes Verhältnis zur Polizei.“
Für März kündigte er ein konspiratives Treffen in der Nähe von Zwickau an.
Das Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg bestätigte REPORT MAINZ auf Anfrage, „dass der ehemalige Leiter der „Wehrsportgruppe Hoffmann“ [WSG Hoffmann], Karl-Heinz Hoffmann, in den letzten Monaten auch in Baden-Württemberg mehrere Vorträge gehalten hat.“
Die von Karl-Heinz Hoffmann gegründete Wehrsportgruppe war eine 440 Mann starke, terroristische Vereinigung, neonazistischer Prägung, die 1980 verboten wurde.
Der Vizechef der paramilitärischen Truppe beging einen Doppelmord an einem jüdischen Verleger und seiner Frau. Ein anderes Mitglied der Gruppe verübte den Bombenanschlag auf das Münchner Oktoberfest, bei dem 13 Menschen starben und 220 zum Teil schwer verletzt wurden.
Bei einer Razzia im Hauptquartier der Wehrsportgruppe 1980 beschlagnahmte die Polizei 18 Lastwagenladungen voll Propagandamaterial, Karabiner, Pistolen und andere Waffen, darunter auch Handgranaten.
Quelle: Report Mainz
Links:
Rechtsextremismus in Deutschland: Das braune Netz
Wehrsportgruppe Hoffmann
Video:
Neonazis gegen Geld
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