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Bunt, laut und ungehorsam 22|01|2013
Nicht nur die Agroindustrie entwickelt sich zu einem riesigen Problem für die Menschheit.
Slow Food Deutschland fordert eine nachhaltige Agrar- und Esskultur auf der Wir haben es satt! 2013
Über 20.000 Menschen demonstrierten trotz klirrender Kälte bei der Wir haben es satt!-Demo am Samstag, 19.01.2013, vor dem Kanzleramt in Berlin für eine nachhaltige Agrar- und Lebensmittelpolitik. Slow Food Deutschland war mit dabei. Mehr als ein Dutzend der lokalen Gruppen [Convivien] von Slow Food aus ganz Deutschland reihten sich ein in den bunten Zug aus VerbraucherInnen, TierschützerInnen, UmweltschützerInnen, ImkerInnen, Bäuerinnen und Bauern aus dem In- und Ausland. Auch das Slow Food Youth Network, die Jugend von Slow Food, war zahlreich vertreten, mit jungen AktivistInnen aus Deutschland sowie Frankreich, Österreich und den Niederlanden.
"Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung gehen uns alle an. Die große Zahl der Teilnehmer aus allen Teilen der Gesellschaft und den verschiedensten Interessengruppen an der Wir haben es satt!-Demo zeigt, dass in der Gesellschaft ein breites Bedürfnis an einer besseren Land- und Lebensmittelwirtschaft besteht," erklärt Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland e.V. "Slow Food Deutschland ist schon seit der ersten Demonstration vor drei Jahren dabei, aber dieses Jahr mit einer besonders großen Gruppe aus vielen deutschen Regionen. Wir freuen uns, dass wir dazu beitragen können, diese wichtige Botschaften zu verbreiten."
Keighley McFarland vom Slow Food Youth Network stimmt zu: "Bei der Wir haben es satt!-Demo geht es um die Agrarpolitik für ganz Europa, deswegen ist es so wichtig, dass Vertreter aus unserem europäischen Netzwerk dabei sind. Gerade unsere länderübergreifenden Netzwerke machen uns stark. Gemeinsam können wir uns besser für wichtige Themen einsetzen, die uns alle betreffen, wie das Problem der Lebensmittelverschwendung oder die Agrarhandelsnormen."
Das Slow Food Youth Network hatte am Vorabend der Demonstration zu einer nachhaltigen Veranstaltung in einem ganz speziellen Format eingeladen: bei der Schnippeldisko am Freitagabend wurde in der Markthalle Neun [Berlin-Kreuzberg] getanzt und geschnippelt. Etwa 700 junge und nicht ganz so junge Schnippler fanden sich ein, um die 800kg Brandenburger Bio-Gemüse für die "Protestsuppe" vorzubereiten, mit der sich die Teilnehmer nach der Demonstration den Bauch wärmen konnten.
Die Wir haben es satt!-Demonstration wird organisiert von der Kampagne Meine Landwirtschaft, der auch Slow Food Deutschland sowie über 40 weiteren Organisationen aus den Bereichen Landwirtschaft, Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutz sowie der Entwicklungszusammenarbeit angehören, und die sich für eine Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik engagiert. Ziel ist es, mit der EU-Agrarreform 2013 einen Systemwechsel hin zu einer nachhaltigen, sozialen und bäuerlichen Landwirtschaft einzuleiten.
Quelle: Slowfood
Links: 21|01|2013: Deutsche Bank hält an Nahrungsmittelspekulation fest
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