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Frühstück! Noch 'n Toast, noch 'n Ei, …
26|11|2010



Während man sich hinter verschlossenen Türen feiert gammeln wirklich historisch nachhaltige Werte vor sich hin, wie z. B. die Südzentrale.

Wilhelmshaven feiert die Gründung des Kriegshafens am 23. November 1854, aus der das heutige Wilhelmshaven schließlich hervorgegangen ist.

Ganz Wilhelmshaven? Nein, eine kleine Schar unverbesserlicher alpha-Tierchen [„Entscheider“, Leader, Wirtschaftsführer, sonstige Profit-Prominenz und Verantwortungsübernehmer] traf sich unter Blitzlichtgewitter der WITZ, aber unter Ausschluß der Öffentlichkeit zu einer gesegneten Mahlzeit im Hotel Kaiser.

Der Name des Hotels ist bereits Programm. Kein geringerer als der spätere Kaiser hatte für sein Land Preußen angeregt, die kleine Mark Rüstringen als damals noch nicht von Seefischen befreiten Hafen für seine künftigen maritimen und globalen Expansionspläne von dem Großherzogtum Oldenburg abzukaufen. Diesem Geschäftsmann und Welteroberer zuliebe wurde die später daraus entstehende Stadt auf seinen Namen getauft, bis heute. Und ein kleines Hotel in der Nähe des Hafens, aber noch näher an den giftigen Blaualgen gelegen, trägt diesen stolzen Namen ebenfalls.

Welch illustre Runde traf sich nun, 156 Jahre nach diesem damals folgenreichen Ereignis, in diesem Hotel? Es ist die Créme de la créme des künftigen Jade-Welthafens, um gut zu machen, was trotz zweier angestrengter Weltkriege zu diesem Zwecke immer noch nicht erreicht ist: Die Stellung Deutschlands als Kolonialherr über die Weltmeere!

Was das kleine mitteldeutsche Bundesland ohne Weltmeer-Anschluß, Sachsen-Anhalt, nun mit diesen Bestrebungen der Wilhelmshavener Welteroberungs-Ambitionen zu tun hat, wurde aus dem Bericht des Welthafen-Anzeigers [WATZ] leider nicht deutlich.

Der quer durch Deutschland extra – nicht in einem Trabbi - angereiste Ministerpräsident Sachsen-Anhalts, Prof. Dr. Wolfgang Böhmer berichtete mehr allgemein über die „Wohlstandsprobleme“ des Westens, die nun mittlerweile auch „sein“ Bundesland erreicht hätten. Ob er bei der dortigen Arbeitslosenquote, die die von unserer Region hier oben wohl noch toppt, für sein ganzes Volk gesprochen hat, ist fraglich.

Aber die illustre Runde fühlt sich ja – entgegen seines eigentlichen Auftrags von der Landes- und Bundesverfassung her – auch nicht für das Gesamtwohl zuständig. Höchstens „allgemein“, weil ja der Profit Einzelner ja auch irgendwie immer AUCH den Übrigen zugute käme.

Bei der derzeitigen Wirtschaftslage könnte man  sich sogar bestimmt zu einer Lohnerhöhung für Kloputzer in den eigenen Villen von 3 Euro auf 3 Euro 20 cent durchringen. Das ist eine Steigerung von immerhin 6 %! Weit über der Steigerung des Bruttosozialprodukts!! Also profitieren die unterprivilgierten Hartz IV Freigänger, die dann bald von der Vollbeschäftigung von Herrn Brüderle persönlich aufgesogen werden, und übrigen Lohnabhängigen schließlich immer von steigenden Gewinnen der Großen!

Zurück zum opulenten Frühstück, dessen Kosten wohl leicht über dem von Frau von der Leyen ermittelten Tagessatz für Lebensmittel für Hartz IV Haushalte liegen. Ach ja, wer zahlt das Frühstück eigentlich? Wahrscheinlich die einzelnen Mitglieder des ominösen Geheim-Clubs entweder direkt oder über ihre Mitgliedsbeiträge. Darüber wird in der WITZ leider nichts Genaues bekanntgegeben.

Aber gehört Herr OB Menzel eigentlich auch zu dem Club als Mitglied an? Ist das überhaupt demokratisch erlaubt oder legitim? Und wenn er nicht Mitglied ist, hat dann das Stadtsäckel sein opulentes Abendessen bezahlt auf Kosten der Steuerzahler? Oder hat er es privat bezahlt? Oder wurde er eingeladen? Ist das dann Bestechung im Amt?


Falls Zweifel an der Rechtmäßigkeit einer solchen Einladung aufkommen sollten, hat Herr OberUnterBürgerMeister vom JadeWeserWeltHafen aber bestimmt eine Ausrede parat: Herr John Niemann, Präsident des WHV, und damit mächtiger und bedeutsamer als er selbst, habe ihm „das Essen bloß geliehen“ [siehe John Niemanns „Dauerleihgabe Glasenuhr“ an Wirtschaftsminister Bode vor einigen Wochen, WZ v. 2.10.2010, und mein Kommentar]. Bei Bedarf könne er es jederzeit diesem wieder zurückgeben. [In einer Kotztüte vielleicht? Oder muß man da ans Banter Siel, um die richtige Wurst abzufangen?].

Wie auch immer. Unserem Weltbürger OB Menzel ist das Abendessen jedenfalls gut bekommen. Er war so sehr in Feierlaune, daß er gleich den Eröffnungstermin des JadeWeserPfurz nächsten Jahres am 12. August zum „neuen Gründungsdatum von Wilhelmshaven“ ausrief.

Wow! Der Mantel der Geschichte weht durch Wilhelmshaven.

Es könnten allerdings auch Zweifel an Herrn OB Menzels vorübergehender geistiger Verfassung angesichts des beim „Frühstück“ anwesenden Gen- und IQ-Pools kommen. Vielleicht ist er für nur einen kleinen Moment bei lauter ihn umringenden Wichtigmännern ein bißchen aus der Fassung geraten. Vor lauter Begeisterung über die daraus zu schließende eigene Bedeutung. Und die hat er dann [psychologisch gesprochen] gewissermaßen in der gleichen logischen Sekunde auf den Auftraggeber seines Amtes, nämlich die Wilhelmshavener Bürger, „projeziert“. Wilhelmshaven steigt zur Weltmacht auf. Und er hat diese Stadt dahin geführt!

Tatsache ist, wenn man schon die Geschichte bemüht, daß der Gründung des Kriegshafens vor 156 Jahren ein mindestens ebenso erfolgreiches Bombardement in den letzten drei Kriegsjahren erfolgte, welches Wilhelmshaven und zehntausende hier lebende Menschen gleich mit, platt gemacht hat. Ziemlich platt. So platt, daß die Narben dieser gigantischen Zerstörung auch heute, fast siebzig Jahre danach, immer noch im Stadtbild zu erkennen sind. Und auch immer noch manche Gemüter beschäftigen, verständlicherweise, wie man an der – wie ich finde – vortrefflichen Serie der WZ über die Schulsituation Wilhelmshavens in und unmittelbar nach dem Krieg zeigt.

Schulspeisung aus Eimern.
Dort gab's keinen Schweinebraten mit Backobst oder rote Grütze mit Vanilleeis zum Nachtisch. Dort gab es „Kekssuppe“, „Schokoladensuppe“, „Haferflockensuppe“ und „Rosinensuppe“. Reichhaltige Abwechslung. Und die Anführungszeichen sind voll berechtigt. Die genannten Delikatessen hatten mit ihrem Namen nur die Ahnung gemein.

Diese Schulspeisung war eine direkte Folge vom 23. November 1854, der von den in der WITZ abgelichteten hohen Herren vor drei Tagen so angemessen gefeiert wurde. Und auch die Gummisohlen der Schüler aus Fahrradschlauch genäht und auf den Holzschuh genagelt, damit der nicht so klappert. Und die „Baulücken“ in Wilhelmshavens Stadtbild ab '43. Und die Kriegerdenkmäler und Heldenfriedhöfe und das KZ Außenlager Bant. Alles Anlaß zum Feiern in gediegenem Rahmen und mit gebührendem Respekt vor den Opfern dieser Stadt- und Kriegshafensgründung.

Einer hat allerdings gefehlt:
Oberstabsfeldwebel von und zu Guttenberg. Unser neuer Kriegsminister. Der den Zusammenhang von wirtschaftlichen Interessen Deutschlands und den militärischen eindrucksvoll dargelegt hat.

Entgegen dem ausdrücklichen Wortlaut und Sinn unserer Verfassung [Grundgesetz] [siehe dazu den Kommentar von Wilhelm Schönborn]. Der Jade-Weser-Außenhafen ist ein militärischer Schlag gegen die Natur des Jadebusens und das Nah- und Fernerholungsgebiet ehemals grüne Stadt am Meer. Militärisch, weil er Vernichtung eines Schwächeren zum Inhalt hat. Und dieser wird in bester Tradition von den heutigen Apologeten einer feinen Kriegskultur bei einem Frühstück gebührend gefeiert. Hoch die Tassen! Auf Wilhelm und auf Theodor! Die anderen haben alle keine Ahnung! Aber wir!

Noch ein Wort zu dem Ehrengast des „Frühstücks“:
Prof. Dr. Wolfgang Böhmer, Gynäkologe zu DDR-Zeiten und habilitiert über das Thema „Die Entwicklung der individuellen und gesellschaftlichen Belastung durch die menschliche Reproduktion“ [Anm.: Du hast völlig recht, Junge! Die Menschen sind auf diesem Planeten einfach zu viel]. Böhmer beschwert sich in der erlesenen Wilhelmshavener Runde über die aufkeimende Protestkultur der Deutschen und die „Dagegen-Kultur“.

Auch hier hast Du völlig recht:
Hätten Deine Mitvolksgenossen 1989 nicht gegen die SED revoltiert, so wärest Du immer noch armseliger Fachbereichsleiter in irgendeiner Klinik „drüben“ im Osten. Jenseits der Mauer. Und hättest niemals an einem solchen tollen Frühstück teilnehmen können! Mehr möchte ich nicht zu dem immer noch im „mentalen Anpassungsprozess“ [WZ, 24.11. 2010, S. 3 Überschrift] begriffenen hohen Herrn aus dem Osten anmerken.

Wer Ahnung haben will, wie ein Frühstück in Berlin-Kreuzberg Anfang der 80er Jahre ausgesehen haben mag [Berlin als einer Stadt mit ähnlichen „Baulücken“ infolge des zweiten Weltkrieges wie unsere Heimatstadt], der hole aus seinem Partykeller die Knallerscheibe von Gebrüder Blattschuß: „Frühstück!“ ... und raunze anschließend den Kellner im Hotel Kaiser an: Hey, Ober, mach doch mal die Foyertür zu. Ich kann nicht sehen, wie Wilhelmshaven unter uns leidet!

„Einigkeit, und Recht und Freiheit, ...“

Heidi Berg [summend und kotzend]

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