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Wir trauern um die Südzentrale
07|08|2015




Bild vergrössern | Download Traueranzeige Südzentrale
Ein architektonisches Highlight verschwindet aus dem Stadtbild Wilhelmshavens wegen hausgemachter Fehler und der Fantasielosigkeit der kommunalen Politprominenz.

Nach jahrelangem Gezerre um ein kulturhistorisch wertvolles Stück Baugeschichte ist es nun geschafft, die Südzentrale, das südliche Kraftwerk, Baujahr 1908, wird abgerissen.

Die Stadt Wilhelmshaven hat sich schon früh ins Zeug gelegt, um mit allen Mitteln zu verhindern, das der Investor, ein Konsortium aus Ibbenbühren, seine Pläne zur Umnutzung als Kommunikationszentrum, Museum, Wohngebäude, Parkhaus, Kongresszentrum oder Büro- und Geschäftshaus nicht verwirklichen konnte.

In einem Gutachten aus dem Jahre 2001 heisst es zu den genannten Umnutzungsabsichten:

" ... Kommunikationszentrum:
Über das Pumpwerk hinaus kein zusätzlicher Bedarf.

... Betrieb als Museum:
Über das Marinemuseum am Südstrand, das Wattenmeerhaus am Südstrand, das zukünftige Küstenmuseum in der Jahn-Halle hinaus kein Bedarf.

... Wohnungsbau:
Zur Zeit kein zusätzlicher Bedarf in Wilhelmshaven und an dieser Stelle nicht mit dem Hafenbetrieb vereinbar.

... Parkhaus:
An dieser Stelle privatwirtschaftlich nicht zu betreiben. Zu wenig Bedarf für den Bontekai, zu weit weg von der Innenstadt, fußläufige Entfernung zum Südstrand nicht zumutbar. Saisonbetrieb nur wenige Monate im Jahr.

... Kongresszentrum:
Hierfür gibt es zur Zeit keinen Bedarf und es ist mit dem Hafenumschlag nicht zu vereinbaren.

... Büro- und Geschäftshaus:
Hierfür könnte sich bei intensiver Vermarktung und politischer Unterstützung ein Bedarf in Zusammenhang mit dem JadeWeserPort ergeben. Gute verkehrstechnische Anbindung über den Niedersachsendamm an die Autobahn A 29 und direkte Anbindung an alle Hafenbereiche, trotzdem zentraler Stützpunkt.

Es könnten Vermietungsflächen erstellt werden, z.B.: Erdgeschoss: Schiffsausrüster mit Ladenverkauf, Obergeschosse: Büroflächen für Stadtwerke, Wilhelmshaven, Hafenbetrieb mit Hafenkapitän – Hafendienstleiter, Reedereien: EUROGATE, Speditionsbetriebe: MIDGARD, Büro der Hafenwirtschaftsvereinigung."

Die Widersprüchlichkeit in den ablehnenden Begründungen sind kaum zu überlesen und geben Anlass zu Spekulationen, dass die Stadt ganz eigene Pläne hatte, und es ist zu vermuten, sehr eigenartige, die letztendlich zum sukzessiven Verfall der Bausubstanz und der Verärgerung der Ibbenbührener Besitzer führten, die zuletzt zwar noch ein Weilchen mit sich reden ließen, deren Geduldsfaden letztlich aber reichlich überspannt wurde.

Heute werden in Wilhelmshaven Bunker oder ganze Gebäudekomplexe für potentielle Investoren mit Steuermitteln abgerissen, ob sie investieren oder nicht. Konzepte für historische Gebäudestrukturen oder Museumsschiffe überfordern nach wie vor die Phantasie und Vorstellungskraft der Wilhelmshavener VolksvertreterInnen.


Corinna Janßen, die Initiatorin rund um den Erhalt der Südzentrale Wilhelmshaven, auf der Demo am 1. August 2014.

Wir trauern mit Corinna Janßen, die jahrelang aufopferungsvoll und hochmotiviert um das kulturhistorisch wertvolle Gebäude kämpfte. Sie setzte eine Diskussion in Gang, die in Wilhelmshaven dringend notwendig ist, damit die Jadestadt ihr architektonisches Gesicht, das durch zwei Weltkriege reichlich ramponiert wurde, nicht endgültig verliert. Ihre Initiative mündete letztendlich in einen Verein, der wirklich alles versuchte, der Stadt und den Besitzern die Notwendiglkeit zum Erhalt eines architektonischen Juwels vor Augen zu führen, ganz entgegen den Argumentationsspitzen in dem Gutachten aus dem Jahre 2001.


Stephan Hellwig [Fraktionsvorsitzender der Wilhelmshavener CDU - links] und Karlheinz Föhlinger [Fraktionsvorsitzender der Wilhelmshavener SPD - rechts] abseits der Demonstration zum Erhalt der Südzentrale am 1. August 2015.

Die Wilhelmshavener Politprominenz hielt sich größtenteils lieber ganz aus der Diskussion heraus und wahrte gebührenden Abstand zu den Befürwortern, wie z. B. auf der Demonstration am 1. August 2014, quasi gegenüber des Bauwerks.

Währenddessen verfiel die Südzentrale zusehends und die Stadt, der kämpfende Verein und die Besitzer der Südzentrale lebten sich wegen unüberbrückbarer Zielvorstellungen auseinander.

Zuletzt soll es ´mal wieder das Geld gewesen sein, das die Stadt schon lange nicht mehr hat, weil hausgemachte Investitionsfehler dazu führen, das sich Wilhelmshaven hauptsächlich wegen viel zu hoch gesteckter Ziele und kryptischen neoliberalen Zukunftsvisionen immer mehr verschuldet – Südzentralen haben da einfach keinen Platz.

Das Bürgerportal zollt den Protagonisten der Südzentrale mit dieser Todesanzeige seinen höchsten Respekt.

Die Südzentrale wurde fast 117 Jahre alt.

Die Bürgerportal Wilhelmshaven Redaktion

Quelle: Bürgerportal Wilhelmshaven | Die Redaktion

P. S.


Wir sind sehr besorgt um zwei Wilhelmshavener Museumsschiffe, die demnächst dem Abwracker übergeben werden könnten, weil verantwortliche PolitikerInnen ja nicht wissen können, das Stahl, der im Wasser schwimmt, rostet.




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Wilhelmshavener Momente

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Die Darstelllung des "Trio Infernale Wilhelmshavens" sorgt für Aufregung.
Eine Menge Wilhelmshavener Bürgerinnen protestieren unter dem Motto "Planungswahnsinn am Banter See tut 5.000 Menschen weh" für den Erhalt des Banter Sees, so, wie er ist. Sie wehren sich gegen eine Wohnbebauung für "Priveligierte". Mehr dazu in einem Video ... [das Bild ist vom 15-07-2014] ... .... zum Video | youtube ...



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