Aus Sicht des NABU verhindert die Landwirtschaftsministerin so einen wichtigen Schritt zu einem gesetzlich verbesserten Schutz der Insekten. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: "Trotz großer Ankündigungen im Koalitionsvertrag und im Aktionsprogramms Insektenschutz [APIS] hat die Bundesregierung bislang keine Fortschritte beim Schutz der Insekten erreicht. Der aktuelle massive Insektenschwund zeigt wie belastet unsere Ökosysteme bereits sind. Es ist ernüchternd, dass das Bundeslandwirtschaftsministerium den Schutz von Insekten der Agrarlandschaft nicht voranbringt und nun auch noch den Gesetzesentwurf des BMU blockieren will. Auch wenn der BMU-Entwurf hinter dem zurückbleibt, was wir für erforderlich halten, sind erste Schutzmaßnahmen besser als gar keine. Doch das BMEL kann mit seiner Blockade erreichen, dass die Koalition am Ende überhaupt nichts getan hat."
Der Beschluss zum BMU-Entwurf würde dringend notwendige Schutzmaßnahmen – wenn auch in abgeschwächter Form – gesetzlich verankern. Auch auf europäischer Ebene kommt Deutschland eine Schlüsselrolle beim Insektenschutz zu, da es mit seiner Gesetzgebung wichtige Signale an andere EU-Mitgliedsstaaten sendet.
"Wenn sich das BMEL nun jedoch unter Ministerin Klöckner derart öffentlich gegen den Insektenschutz stark macht, hat das große Konsequenzen auf die Stimmungslage zum Insektenschutz in ganz Europa", so Krüger.