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Rosarot
01|12|2008



Rudolf Hempfling, Vorsitzender der Geschäftsführung der Wilhelmshavener Agentur für Arbeit

Am Mittwoch, den 26. November 2008 besuchte der der Vorsitzende der Geschäftsführung der Wilhelmshavener Agentur für Arbeit, Rudolf Hempfling, den SPD Ortsverein West [OV-West] und referierte zum Thema: Arbeit für Wihelmshaven.

Der OV Vorsitzende begann die Ankündigung des Vortrages mit der scherzhaften Bemerkung, warum Herr Hempfling denn gerade den OV-West besuchen würde, einen der nicht ganz pflegeleichten SPD Ortsvereine in Wilhelmshaven.

Herr Hempfling, der eigentlich insgesamt über das Thema Arbeit in Wilhelmshaven berichten sollte, begann seinen Vortrag mit einem Seitenhieb auf die Gegner des im Bau befindlichen Cotainerhafens, der, nach seinen Worten, jetzt schon eine ganze Region mit Arbeitsangeboten belebt und dies auch in der Zukunft expansiv tun wird.
Als Beispiele nannte er Sande, wo Eisenbahnteile wie z. B. die Strassenüberführung an den zukünftigen Hafen gefertigt wird oder die Firma Bunte, die das Hauptkontingent der derzeitigen bis zu 5.000 Baustellenarbeiter bilden.


Der Hafen soll Ende 2009 in seine zweite Phase, dem eigentlichen Bau des Hafenterminal oberhalb der aufgespülten Fläche gehen.

Wenn der Hafen fertig ist, wird er nach den Worten von Rudolf Hempfling 1.000 Dauerarbeitsplätze haben und wenn die dahinterliegenden Gewerbegebiete erschlossen sind werden es zusätzlich geschätzte 3.000 Dauerarbeitsplätze mehr geben.

Jetzt schon werden die Arbeiter auf ihre kommenden Tätigkeiten vorbereitet und gezielt ausgewählt sowie professionell geschult. Die zukünftigen Arbeiter werden sämtlich aus Arbeitslosen generiert. Ein Förderungsprogramm, dass die Bundesaregierung und somit der Steuerzahler mit 25 Mio. Euro bezahlt. Zusätzlich bekommen die UmschülerInnen noch ihre Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld, was das Ausbildungsprogramm zusätzlich erhablich verteuert. 

Die Ausbildung finanziert somit nicht der zukünftige Containerhafenbetreiber Eurogate, sondern er läßt sich diese Ausbildung vom Bund bezahlen. Zusätzlich zahlt das Land Niedersachsen noch die Hälfte des Containerhafenbaus, dessen Investitionsvolumen z. Zt. bei über 1ner Milliarde Euro liegt.
Allein im Jahr 2008 betrugen die Mehrkosten für den Hafen 100 Mio. Euro inklusive 10 Mio. Euro für Infrastrukturmaßnahmen d. h. 2 Kilometer Autobahnanbindung und ein Ende der Verteuerung ist nicht in Sicht.

Herr Hempfling beteuerte, dass kein Geld in den Sand gesetzt werde und berichtete nur Positives über die Zukunft von Hafen, Arbeitsplatzangeboten und wirtschaftlicher Entwicklung einer ganzen Region. Seiner Auffassung nach stecke in Wilhelmshaven ein riesiges Potential. Er erwähnte auch die Südstadt, die man mit geschicktem Management profitabel rekultivieren könne, was, nach seinen Worten auch passieren werde. Herr Hempfling bezog sich dabei auf leuchtende Beispiele aus dem Osten der Republik.

Er sagte, dass ihn die Nörgeleien am geplanten Hafen-Projekt stören würden. Gemeint sind die Gegner und Kläger oder ganz allgemein die Pessimisten in Wilhelmshaven. Er freute sich während seines Vortrages über nur noch wenig Gegenwehr in Form von Prozessen oder ähnlichem auch gegen die weiteren geplanten Milliardeninvestitionen, wie z. B. das im Bau befindliche Kohlekraftwerk von Electrabel.

Dass man die zukünftigen Hafenarbeiter aus den Arbeitslosen generieren würde hätte auch den Grund, dass, wenn man eine ganzseitige Anzeige in der ortsansässiugen Tageszeitung schalten würde und die Entlohnung darunterschreiben würde, viele Betriebe plötzlich ihre Belegschaft los wären uns das wolle man nicht.

Der Hafen würde für die kommenden Schiffsgenerationen sowie den zukünftigen Wachstumsboom im Containergeschäft gebaut.

Rosige Aussichten also, nach Angabe des Vorsitzenden der Geschäftsführung der Wilhelmshavener Agentur für Arbeit, Rudolf Hempfling.

Leider waren doch so ein paar "Nörgler" im Publikum, die auch mit der eigentlichen Vermittlungstätigkeit im ortsansässigen Arbeitsamt so ihre Schwierigkeiten haben. Sie fragten unter anderem nach Problemen im sich anbahnenden Hafengeschäft, wie z. B. Konjunkturschwankungen, dem Einfluß von weltweiten Wirtschaftskrisen und flexiblen von der Kanzlerin bevorzugten Leiharbeitersystemen oder dass die großen erwarteten Schiffe nur ganz selten mit der Gesamtzahl der Container die Häfen anlaufen würden.

Grund der Nachfragen sind z. B. zusätzliche Probleme mit der Hinterlandanbindung der Bahn, für die es für einen bestehenden Streckenteil gar keinen Planfeststellungsbeschluß gibt, geschweige denn Lärmschutzmaßnahmen für die Bahnanlieger. Ausserdem gibt es schon jetzt Probleme mit zukünftigen Lärmkontigenten, d. h. damit ist fraglch, ob sich im Umfeld des Hafens überhaupt noch weitere Betriebe wie gewünscht ansiedeln können uvm.

Dass es gar keinen Planfeststellungsbeschluß für die Strecke ab dem Voslapper Groden bis nach Sande gibt überraschte Herrn Hempfling durchaus, ging er doch davon aus, dass alles im Plan laufen würde.
 
Zusätzlich investiert die Bahn laut eigenen Unterlagen erst ab 2011 in die Hinterlandanbindung des zukünftigen Containerhafens, was die Hafennabindung auf das Jahr 2015 verschiebt, wenn denn niemand gegen den nicht vorhandenen Planfeststellungsbeschluß ab der sogenannten Ölweiche bis Sande klagt. 

Die rosigen Aussichten stellen sich in der Realität eher blaßrosa dar, es war somit ein oft gehörtes Plädojer für ein schön weichgezeichnetes Hafenbaubild, dass auch endlich die Kritiker auf ihre Plätze verweisen soll. Der Containerhafenvortrag erinnerte an so manche Sätze des Wilhelmshavener Oberbürgermeisters, der es vortrefflich versteht, Probleme auszublenden und "nachzutreten".

Schlußendlich war es mehr ein PR-Vortrag über den zukünftigen Containerhafen und weniger ein wirkliches Bild vom Arbeitsmarkt oder gar einer objektiv vergleichende Betrachtung dessen, was sich an Alternativen und zukünftigen Arbeitplatzangeboten entwickeln könnte.

Emden, Cuxhaven und Bremerhafen setzen nicht wie Wilhelmshaven bedingungslos auf die Containerhafenwirtschaft, sondern auf Industriezweige, die mit dem Bau und der Unterhaltung von Erneuerbaren Energieerzeugungsanlagen auf See zukünftig ihr Geld verdienen werden. Die drei genannten Standorte sind die zukünftigen Zentren für den Bau und den Betrieb von Windkraftoffshoreanlagen und die haben jetzt schon Arbeitsplatzzuwachsraten im Tausenderbereich mit steigender Tendenz, von denen Wilhelmshaven voraussichtlich noch Alpträume bekommen wird, trotz Containerhafenbau.

Grundlage unserer Recherchen bildet die Tatsache, dass diese Technologien nachhaltig eine wachsenden Anzahl an Arbeitsplätzen schaffen werden und es ist zu befürchten, dass Wilhelmshaven mit seinem zukünftigen Hafen, der Ölindustrie und der Zustimmung zum Bau von Kohlekraftwerken wieder einmal am Ziel vorbeischießt, so ähnlich wie mit den großen Versprechungen der Kommunalpolitiker, als es um die Einebnung eines Dorfes mit dem Namen Inhausersiel ging.

Es ist höchst zweifelhaft, dass diese rosarote Traumdeutung des Wilhelmshavener Zukunftsbildes die Hoffnungen der "Entwickler" erfüllt.

Die derzeitigen Schlagzeilen sehen verhaltener aus:
"Seehäfen stehen vor Wachstumspause"

Aber auch hier sichert man sich trotz Bankenkrise die Investitionsbereitschaft des Bundes durch intensive und gezielte Lobbyarbeit:
"Trotz Wirtschaftskrise dringt die Branche auf höhere öffentliche Investitionen und fordert weniger Bürokratie."

Und so drückt es eine der Reedereien aus, die auch Wilhelmshaven anlaufen wird:
"Unter anderem wurden in rund einem Jahr weltweit etwa 3 000 [oder 15 Prozent] aller Arbeitsplätze gestrichen.
Trotzdem ist das operative Ergebnis noch rot."
[aus: DVZ.de: Kostenanstieg macht Maersk Line zu schaffen 29.08.08]

"Die Reedereien rüsten ab
Das Rasen der Containerriesen ist vorbei: Erst senkten sie das Tempo ihrer Schiffe, jetzt bestellen sie schwächere Hauptmaschinen.
Die Linienreedereien halten sich mit Informationen zu einer geringeren Motorisierung ihrer Neubauschiffe zurück. Die französische Reederei CMA CGM habe für ihre neuen Großcontainerschiffe mit mehr als 10 000 Stellplätzen für 20-Fuß-Standardcontainer [TEU] bereits kleinere Motoren bestellt. Auch die weltgrößte Containerreederei Maersk plane in diese Richtung, heißt es in der Branche."
[Quellen: DVZ - THB]

Für zukünftige Investitionsleistungen wäre zu wünschen, dass solche Projekte und Entwicklungen nicht immer nur vordergründig in die Hände von profit- und börsennotierten Gesellschaften gelegt werden, denn wenn diese ihr eigenes Geld investieren müßten, dann würden sich viele dieser Unternehmer mehrmals überlegen, wo sie dieses Geld anlegen würden.

Das Investitionsgesamtbild hätte dann deutlich realistischere Züge, was auch die Finanzierung der Ausbildung der zukünftigen Hafenarbeiter beträfe, deren Ausbildung hier in Wilhelmshaven, wie schon erwähnt, allein vom Bund bezahlt wird.

Viel besser wäre, wenn der Staat grundsätzlich Geld in Bildung und Bildungsstätten investiert und sich damit ein realistischeres Fundament an "Personal" für zukünftige Herausforderungen schafft. So gesehen stehen sich Kontraste wie 2 Kilometer Autobahnanbindung für 10 Mio. Euro und ein nicht vorhandener Bildungsschub gegenüber.
Das Gejammer über das Abschneiden bei der PISA-Studie dürfte sich bei sinnvollem Einsatz der Geldmittel dann auch verrringern.


Ein durchschnittlicher Vortrag über Ausbildungsdetails in Wilhelmshaven, leider zu Containerhafenbau-PR-lastig und ein bißchen sehr rosarot.


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

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20|08|08 SPD Anhörung
26|07|08 SPD gegen eigenen OB
26|05|08 Wer will uns abwählen!
21|05|08 Stück aus dem Tollhaus
20|05|08 Siegfried ist raus!
17|05|08 Peinliche Versammlung
14|05|08 Ober-Bloibaum
07|04|08 EWS ohne Zukunft?
26|03|08 Adam neuer OB
11|03|08 JUSOS wollen Erneuerung

[HBG] Hafenbetriebsgesellschaft
[WEB] Wilhelmshavener Entsorgungsbetriebe
[AWG] Abfallwirtschaftsgesellschaft Wilhelmshaven
[WTF] Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH
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[GEW] Gas- und E-Werke Wilhelmshaven
Stadtwerke Holding Wilhelmshaven
[EWS] Entwicklungsgesellschaft Südtstadt


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