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Von Fußabdrücken und Rucksäcken
21|10|2011



Thomas Pohler [Büro für ökologische Bildung, Jena] nach seinem Vortrag.

Thomas Pohler [Büro für ökologische Bildung, Jena] referierte auf Einladung des "Gesprächskreises für gesunde Ernährung und Lebensführung in Bockhorn" [GELB] über das Thema Nachhaltigkeit.

Die Erde bietet nur begrenzt Raum zum Leben und auch ihre Ressourcen sind nicht unerschöpflich, eine Weisheit, die langsam immer mehr ins Bewustsein der Menschen dringt. Mit "Fußabdrücken und Rucksäcken" sind die Hinterlassenschaften der Menschen gemeint, die sich je nach Ausprägung mehr oder minder negativ auf sie auswirken können.

Die These des unerschöpflichen Wirtschaftswachstums schliesst sich aus den oben genannten Gründen eigentlich aus. Die Konditionierung der Menschheit durch Lobbyinteressen und eine Presse, die abhängig von zahlungskräftigen Anzeigenkunden ist, versucht diesen Gesetzmässigkeiten gegen alle Vernunft entgegenzuwirken und fordert im gewissen Sinne weiterhin Maßlosigkeit. Die Politiker, inzwischen längst Teil eines mehr oder minder korrumpierten wirtschaftsorientierten Systems, stecken in einer Zwickmühle, bestehend aus einem absoluten Drang zum bedingungslosen Machterhalt und einem hauptsächlich selbstverschuldeten Ausgeliefertsein an Wirtschafts- und Lobbyverbände und deren Partikularinteressen. Der Kontakt zur Basis, so äusserte es einer der Zuhörer, sei längst abgebrochen.

Langsam begreift aber auch die Politik, dass man nicht ewig Wirtschaftsinteressen über Umweltbelange und Basisinteressen stellen kann, ohne die eigene Existenz zu gefährden. Unternehmer, die jahrzehntelang von der Politik hofiert und subventioniert wurden, fühlen sich nun vor den Kopf gestoßen. Aber auch sie müßten langsam die Zeichen der Zeit erkennen, was deren kurzsichtige Ausrichtung auf noch mehr Gewinn fast generell verhindert.

Die grundsätzliche Frage, die Thomas Pohler an diesem Abend stellte, war, wie lange wir uns das erschaffene hypothetische Weltbild noch leisten können und ob es überlebensfähig ist.

Anhand eines Bildes von der Erde, aufgenommen aus Apollo 17, schilderte er, das dieses Foto mehr erreicht habe, als alle Klima- oder Umweltkonferenzen zusammengenommen. Auf dem Weg zum Mond habe man die Erde erst richtig entdeckt und damit auch ihre Schönheit. 

Schon lange warnt man vor einer Bevölkerungsexplosion und einem ungezügelten Ressourcenverbrauch. 5,1 Hektar beansprucht ein durchschnittlicher Bundesbürger an Fläche für sein Leben pro Jahr, es dürften aber nur 1,7 sein, wollen wir zukünftig ökologisch verträglich leben. Übertragen bedeutet es, das sich die Menschen zurücknehmen müssen, was den Ressourcenverbrauch angeht, sonst wird es kritisch.

Hätten alle Menschen der Erde unseren Lebensstandard, bräuchten wir ca 3 Erden, um den "Hunger" an Rohstoffen stillen zu können.

7 Milliarden Menschen leben z. Zt. auf der Erde und 2050 sollen es, optimistisch geschätzt, 9 Milliarden sein. Würden wir so weiterleben, wie bisher, wäre ein Szenario die unabwendbare humanitäre und ökologische Katastrophe.

Einen Königsweg gibt es auch seiner Meinung nicht, dennoch ist er kein absoluter Pessimist. Sein Weg zu einer "besseren oder lebenswerteren Welt" ist lang und durch einen Paradigmenwechsel gekennzeichnet, der mit einer Bewustseinsänderung beginnt, die man vielleicht mit einer Art neuer Bescheidenheit umschreiben könnte.

Er selbst besitzt kein Auto mehr, was aber nicht der reinen Vernunft geschuldet ist, sondern, weil es einfach kaputtgegangen ist. 3 Jahre hat das gedauert und zu seinen Vorträgen reist er jetzt mit dem Zug an. An diesem Beispiel verdeutlichte er, wie schwierig es ist, an sich selbst etwas zu verändern, um letztendlich überhaupt etwas verändern zu können.

20 Prozent der Menscheit verbraucht ca 80 Prozent der Ressourcen. Dieses Beispiel zeigt, dass durch den Wohlstand ein Ungerechtigkeitsgefälle aufgebaut wird. In letzter Konsequenz leben die Menschen in den führenden Industrienationen wie die berühmte "Made im Speck", während weltweit Milliarden von Menschen hungern, was gar nicht nötig wäre. Unser Wohlstand wird auf dem Rücken ärmerer Nationen und deren Menschen ausgelebt.

Auch der "World Wide Fund For Nature" [WWF] beschäftigt sich mit einem weiteren Thema seines Vortrages, dem Fleischkonsum. In der Pressemitteilung vom 14. Oktober 2011, "Fleisch frisst Land" schildert sich die Situation so:
Zitat: " ... Eine Fläche von der Größe Österreichs wird benötigt, um den Hunger auf Fleisch der Deutschen zu befriedigen. ...
.... Derzeit wird ungefähr ein Drittel der gesamten Landoberfläche als Weideland oder Ackerfläche zur Futtermittelproduktion genutzt. Tendenz steigend, denn es werden immer mehr Tiere gehalten. Ein entscheidender Bestandteil des Futtermittels stellt inzwischen Soja dar. So hat sich nach WWF-Berechnungen die Soja-Anbaufläche in Argentinien seit 2000 um über 190 Prozent auf heute etwa 17 Millionen Hektar, in Brasilien um über 160 Prozent auf heute etwa 22 Millionen Hektar ausgeweitet. „Mehr als drei Viertel der deutschen Soja-Einfuhren stammt aus Südamerika. Dort bedroht der Anbau inzwischen einmalige Ökoregionen, wie etwa die brasilianische Savanne, den Cerrado mit seinem enormen Artenreichtum“, sagt Dräger de Teran. Von den über sechs Millionen Tonnen Soja, die Deutschland jährlich importiert, würden 79 Prozent als Futtermittel eingesetzt, so die WWF-Expertin. ..."
[Quelle: Pressemitteilung | WWF | 14-10-2011]

Das bedeutet, auch der Fleischkonsum muss eingeschränkt werden, und auch hier ist eine Bewustseinsänderung unumgänglich.

Um das Thema besser verdeutlichen zu können, hier ein kurzes Video des WWF zum Thema Fleischkonsum:



Sollten Sie den nächsten "Hamburger mit Pommes" bestellen so ist das Äquivalent für den Ressourcenverbrauch etwa 3 Quadratmeter Regenwald.

Würden wir uns die Welt so vor Augen führen, könnten und würden wir sie wahrscheinlich verändern. Machen wir so weiter, leben wir weiterhin auf Kosten anderer und der Weg der Menschheit führt unweigerlich in die Katastrophe.

Als Beispiel sei hier nur einmal der Klimawandel genannt, hauptsächlich hervorgerufen durch die hausgemachte Überproduktion von CO2, den wir, so Thomas Pohler, nicht mehr verhindern, aber "abferdern" können, wenn wir eine Bewustseinsänderung vollziehen.

Zusammengefasst werden neben der Klimawandelproblematik viele grundlegende Bewustseinsänderungen nötig sein, um die Welt verändern zu können und anfangen müssen wir vornehmlich bei uns selbst.

Wieder so ein klasse Vortrag aus dem Hause "GELB", mit leider viel zu wenig Besuchern.


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

Links zu weiteren Vorträgen von "GELB":
www.nwn.de/gelb

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