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Offener Brief: Information zum System LURITEC
05|09|2011



Das Luritec Abwassersystem: Zu innovativ für Wilhelmshaven?

Herrn

Wagner

CDU Kreisverband Wilhelmshaven

Kreisgeschäftsstelle

Grenzstraße 69

26382 Wilhelmshaven


Sehr geehrter Herr Wagner,
auf Ihrer Webseite ist ein Kommentar zum jüngst in Wilhelmshaven vorgestellten Projekt LURITEC veröffentlicht.


Gern antworten wir auf die von Ihnen veröffentlichten Fragenstellungen, möchten jedoch in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass ein Gesprächsangebot unsererseits in einem Brief an Sie vom 24.08.11 bisher nicht beantwortet wurde.

Statement A. Wagner: 
„,[...] System nicht erprobt [...]ʻ [...] Wahr ist auch, dass es bis heute keine installierte Anlage gibt. Diese soll erst Ende des Jahres in der Spree installiert werden. Sie wird ca. 1/36tel der möglichen Wilhelmshavener Anlage groß sein. Das System ist heute lediglich im Modell erprobt. Erst nach größeren Tests kann man annähernd belastbare Aussagen zu technischen Anforderungen, mechanischer Belastung und laufenden sowie Reparaturkosten treffen“. „‚Das bereits seit über einem Jahr in der Diskussion befindliche System ist von den TBW weitgehend geprüft worden, die Zahlen sind ausgewertete worden. Dennoch gibt nach wie vor viele offenen Fragen, die einer Klärung bedürfenʻ: So fehlten verlässliche Angaben zur Nutzungsdauer ebenso wie zu laufenden Kosten auf diesen Zeitraum.“ 
 
Antwort LURI.watersystems.GmbH: 
Die Idee zum Speichersystem LURITEC wurde innerhalb der letzten sieben Jahre über die Stufen Machbarkeitsstudie, vertiefende technische Studien, Entwurfsplanung, Genehmigungsplanung und Ausführungsplanung bis zur Baureife entwickelt. An der Entwicklung zur Baureife und den Forschungen und Untersuchungen im Umfeld des Projekts waren neun Ingenieurbüros, vier Fachbereiche der Technischen Universität Berlin und das Kompetenzzentrum Wasser beteiligt. Die Berliner Wasserbetriebe [BWB] haben das Projekt ebenfalls mit erheblichem Fachwissen unterstützt und die jeweiligen Planungsabschnitte nach Prüfung mit allen Details freigegeben. 
 
Entwickelt wurde das weltweit erste Modulsystem im Bereich der Mischwasserspeicherung, das in der Fabrik vorgefertigt wird, modular erweiterbar und schneller umsetzbar ist als konventionelle Systeme.
 
Ausnahmslos sind alle Komponenten des Systems, z. B. Pumpen, Messgeräte, Korrosionsschutz und Rohre, z. T. über Jahrzehnte in der Praxis erprobt und, wenn erforderlich, für den Einsatz in Salzwasser zugelassen. Die Hersteller der Anlagenkomponenten sind namhafte, auf dem Weltmarkt tätige Unternehmen aus den Bereichen Rohrproduktion, Pumpenherstellung, Mess-, Steuer– und Regelungstechnik usw. Die zur Abwasserspeicherung zum Einsatz kommenden Glasfaserrohre wurden speziell für den beabsichtigten Verwendungszweck einer statischen Überprüfung durch ein renommiertes Ingenieurbüro unterzogen und haben sich über einen langen Zeitraum für den Einsatz im Salzwasser bewährt.
 
Die gesamte Anlage wurde in Rahmen des Genehmigungsverfahrens durch einen Prüfstatiker geprüft. Das Zusammenfügen der einzelnen Anlagenkomponenten zu einem Regenüberlaufbecken mit den Elementen Stahlwasserbau, Stahlbau und z. B. EMSR-Technik etc. ist Stand der Technik und des Anlagenbaus. 
 
Der Versand der Ausschreibungsunterlagen für die Pilotanlage in Berlin wird innerhalb der nächsten vierzehn Tage beginnen, der Baubeginn ist für Ende des Jahres geplant. Für die Nutzungsdauer ist der übliche Zeitraum für die Lebensdauer von Regenüberlaufbecken angesetzt worden, d. h. zwischen 40 und 60 Jahren. Die Maschinentechnik wird wie bei Regenüberlaufbecken üblich nach ca. 15 Jahren erfolgen. Die Betriebskosten entsprechen ebenfalls denen konventioneller Regenüberlaufbecken.
 
Zu bemerken ist noch, dass bei derartigen Vorhaben eine Vielzahl von Fragestellungen zu erläutern sind. Dies betrifft aber ebenso die geplante Druckrohrleitung.
 

Fazit:

Alle beteiligten Entwickler sind Fachleute auf ihrem Gebiet, die Komponenten sind erprobt und der Anlagenbau entspricht dem Stand der Technik
 
Statement A. Wagner: 
„,[...] Finanzen unklar.ʻ [...] Mit zu der Entscheidung gegen Luritec spreche für ihn auch, dass die im e-Bundesanzeiger veröffentlichten Jahresabschlüsse der luritec watersystems GmbH daran zweifeln lassen, ob die Gesellschaft ein 18 Mio. Projekt überhaupt stemmen könne. ‚Es muss ja zumindest auch die Möglichkeit bestehen, langfristig den Gewährleistungsanforderungen unserer Stadt nachzukommenʻ. Die Wahrheit sei, dass die letzte veröffentlichte Bilanz Ende 2009 der Luri Watersystems GmbH einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag von über 360.000 Euro ausweist!“ 
 
Antwort LURI.watersystems.GmbH: 
Die Entwicklung des Systems LURITEC wurde und wird von namhaften Institutionen [Kompetenzzentrum Wasser Berlin, Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Bundesministerium für Bildung und Forschung] gefördert. Dabei betrug die Projektfördersumme z. B. durch das BMBF rund 2 Mio. Euro. Dass ein forschendes Ingenieurbüro die Entwicklung von neuen Produkten vorfinanziert, z. B. durch Darlehen und Kredite, ist ein allgemein gehandhabtes und akzeptiertes Vorgehen. 
 
In Bauvorhaben wird üblicherweise seitens des Auftraggebers, z. B. der Kommune, jeder Planungsschritt [z. B. Entwurf, Genehmigungsplanung, Ausführungsplanung] erst nach Erfüllung, Prüfung und Abnahme der Planungsleistungen durch den Auftraggeber abgerechnet. Das Planungsbüro geht also für die einzelnen Schritte in Vorleistung. Sollte ein Ingenieurbüro ab einer bestimmten Phase die Planungen nicht weiterführen, können diese durch ein anderes Büro fortgeführt werden. Im Falle Wilhelmshaven könnten z. B. die generellen Pläne bei einem Notar hinterlegt werden. Damit wäre die  Fortführung durch ein anderes Ingenieurbüro oder die TBW gewährleistet. Darüber hinaus haftet natürlich jedes Ingenieurbüro für seine Leistungen.
 
Die Errichtung solcher Anlagen wird regulär z. B. europaweit ausgeschrieben und dann an den günstigsten und fähigsten Bieter vergeben. Die Zahlung an die ausführenden Firmen erfolgt nur bei Baufortschritt und im Rahmen der vertraglich festgelegten Vereinbarungen. Auch hier wird jeder Schritt bezüglich der Fristen und der Qualität kontrolliert und abgenommen. Die Gewährleistung für das Bauwerk wird vertraglich mit der ausführenden Firma vereinbart und gilt für sämtliche Teile der Anlage. Diese kann z. B. zwei oder fünf Jahre betragen. Sollte ein ausführendes Unternehmen während der Errichtung eines Bauwerks Insolvenz anmelden, kann der Auftrag an ein anderes Unternehmen übertragen werden. 
 

Fazit:

Die planerische Abwicklung von Bauvorhaben erfolgt in Schritten, die durch den Auftraggeber kontrolliert und abgenommen werden. Ebenso trifft dies auf die Erstellung des Bauwerks zu.
 
Gesamtfazit Planung / Bau / Finanzen: Natürlich sind die Größe der Anlage und die finanziellen Ausmaße im Vergleich zu den bislang konzipierten Systeme durch die LURI.watersystems.GmbH neu. Aber vor einer derartigen Herausforderung standen viele Firmen.

Statement A. Wagner: 
„Auch Luritec gibt keine Garantie dafür, dass das Wetter Vernunft annimmt und die Behälter für jegliche Kombination von kurzfristig aufeinander folgende Starkregenfälle in jedem Falle groß genug sind. Damit besteht auch mit der Luritec-Lösung ein ,Restrisikoʻ des Mischwasserabschlags in die Jade. [...] Und schließlich: ,Wollen wir noch mehrere Jahre warten, um den Erprobungen von Luritec abzuwarten oder wollen wir zeitnah ein Ergebnis, um die Mischwassereinleitung in die Jade kurzfristig auf nahe Null zu bringen?ʻ“
 
Antwort LURI.watersystems.GmbH: 
Für das Wetter können wir selbstverständlich keine Garantien geben. LURITEC ist jedoch schneller umsetzbar als konventionelle Systeme und im Hinblick auf zunehmende Starkregenereignisse als einziges der diskutierten Systeme modular erweiterbar. Somit werden die Mischwassereinleitungen in die Jade schneller reduziert. Über die geplante Druckrohrleitung ist vorgesehen, Abwasser, das nicht im System aufgenommen werden kann, über das Heppenser Siel in die Jade einzuleiten. Wenn das LURITEC System in seinem Volumen erschöpft ist, können zu hohe Abwassermengen ebenfalls über die bestehende Druckrohrleitung zum Heppenser Siel geleitet werden. Die TBW prüfen z. Z. die Einleitung der überschüssigen Mengen in den Kanal. Auch diese Option steht dem System LURITEC offen.
 
Insgesamt sollten Einleitungen in den Jadebusen, wo auch immer, vermieden werden. Hier sollte durch die Stadtverwaltung z. B. ein langfristiges Programm zum ökologischen Stadtumbau initiiert werden. 
 
Statement A. Wagner: 
„Zu den laufenden Kosten gehören auch die Kosten für Strom, um die Pumpenanlagen zu betreiben. Es erscheint schon etwas bizarr, wenn man die Abschaltung von Kraftwerken fordert, und andererseits Strom-Großverbraucher wie Pumpwerke installieren möchte, um Tanks voll und wieder leer zu pumpen.ʻ“
 
Antwort LURI.watersystems.GmbH: 
Nach jetzigen Schätzungen werden die Energiekosten für den Betrieb der Pumpen denen der Druckrohrleitung entsprechen. Energiekosten für das Pumpen des Wassers in die Anlage dienen der Sanierung des Banter Sees. Die Kosten für den Energieverbrauch der Pumpen der Anlage in Berlin sind mit 181,00 Euro/Jahr aufgestellt. 
 
Statement A. Wagner: 
„Beeindruckend sei für ihn die Idee, dass Fördergelder in Höhe von bis zu 4 Mio. Euro eingezogen werden könnten. Diese werden aber nur dann geleistet, wenn Erfüllungsbürgschaften die Fertigstellung garantieren. Die Funktionalität einer möglichen Anlage von Wilhelmshaven hängt also von so vielen Unwägbarkeiten ab, dass bis zum Zeitpunkt eines möglichen Baubeginns in drei bis fünf Jahren heute nicht klar sein kann, welche Fördertöpfe dann überhaupt noch zur Verfügung stehen werden.“
 
Antwort LURI.watersystems.GmbH: 
Am Anfang des Projektes würde sinnvollerweise eine Fördermittelrecherche bezüglich aktueller Programme durchgeführt werden. Fördermittel können darüber hinaus nicht erst mit Baubeginn beantragt werden, sondern oftmals weit im Vorfeld. Für das System LURITEC stehen neben den üblichen Fördermitteln möglicherweise Mittel aus dem Bereich für den ersten Einsatz einer großtechnischen Anlage sowie Mittel für städtebauliche Maßnahmen zur Verfügung, wenn die Oberflächen der Anlage für eine öffentliche Nutzung zur Verfügung stehen. Weitere Möglichkeiten wären zu prüfen.
 
Statement A. Wagner: 
„Der neue Rat sollte sich in einer aktuellen Stunde mit dem Projekt erneut befassen und diskutieren, ob man den Bürgern eine weitere Verschiebung der Beseitigung von Mischwassereinleitungen auf unabsehbare Zeit zumuten möchte.“ 
 
Antwort LURI.watersystems.GmbH: 
Eine neue Befassung des Rates mit der Problematik würden wir ausdrücklich begrüßen. 
 
Statement A. Wagner: 
„Dies macht allerdings nur Sinn, wenn vorher die nun zum wiederholten Mal seit einem Jahr aufgeworfenen Fragen seitens des Anbieters geklärt werden könnten.“
 
Antwort LURI.watersystems.GmbH: 
Alle seitens der TBW an die LURI.watersystems.GmbH herangetragenen Fragestellungen wurden beantwortet. Auszug aus einer E-Mail von Herrn Birger Ober-Bloibaum/ TBW, ehem. WEB vom 01.04.10: „[...] die von Ihnen übersandten Unterlagen sind bislang für die nächsten Bearbeitungsschritte genügend.“ 
 
Ich bin daher über diese Äusserung etwas irritiert. 

Mit freundlichen Grüßen
Dipl.-Ing. Ralf Steeg
02.09.2011

An der Entwicklung beteiligte Gutachten und Fachplaner:

Am Forschungsprojekt beteiligte Lehrstühle der Technischen Universität Berlin

Prof. Dr.-Ing. Barjenbruch, TU Berlin:
Projektleitung seitens der TU

Univ.-Prof.Dr.-Ing. Bernd Hillemeier:
Mögliche Korrosionsschutzsysteme für das Pilotprojekt einer Regenwasserspeicheranlage

Prof. Dr.-Ing. Hinkelmann:
Hydrodynamisch-numerische Simulation der Umströmung

Univ.-Prof. Dr.-Ing. S. A. Savidis:
Baugrund- und Gründungsgutachten

Fachplaner

ubc Umweltvorhaben in Brandenburg Consult GmbH:
Genehmigungsverfahren, Abschätzung der Umweltauswirkun-gen

HEG Beratende Ingenieure:
Tragwerksplanung, Standsicherheitsnachweis

Actemium:
EMSR
 
Cet-01 Architekten:
Städtebaulicher Entwurf 

heike könig archtekten:
HOAI Leistungsphasen 3-8
 
AKUT:
Anlagenplanung
 

Weitere Beteiligte

Kompetenzzentrum Wasser Berlin:
Analyse der Zu- und Überlaufsituation

Prof. Dr.-Ing. Selle:
Statische Nachweisführung GFK Rohr
 
Berliner Wasserbetriebe:
HOAI Leistungsphasen 3-9, Prüfung aller Leistungsphasen, Bescheinigung der Genehmigungsfähigkeit
 

Prüfstatik

Prof. Dipl.-Ing. Fehlau:
Prüfbericht

Genehmigungsbehörden

Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz:
Wasserbehördliche Genehmigung und Erlaubnis

Wasser und Schifffahrtsamt Berlin:
Strom- und schifffahrtspolizeiliche Genehmigung

Download:
02|09|2011 Offener Brief Luritec

Links:
Video Luritec-Abwasserlösung [BUERGER-WHV-TV]
Bürgerinitiative: Die Kaiserlichen KananlarbeiterInnen
24|08|11 Luritec: Fäkalieneinleitungen ade?
www.luritec.com


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