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P.P.P.
10|02|2009
Hier wir Intransparenz förmlichj zelebriert, in der Schaltzentrale der Wilhelmshavener Holding in der Südstadt, schön abgelegen, videoüberwacht und vor allen Dingen weit weg vom Einzugsgebiet unerwünschter Ratsmitglieder.
„Privatisierung kommt von privare, ein lateinisches Wort mit der Bedeutung ‚berauben‘. Wenn nun eine Privatisierung stattfindet, dann werden Gemeinschaftsgüter von privaten Interessenten aufgekauft – oder sogar verschenkt ... und das ist nichts anderes, als eine Beraubung der Gemeinschaft.“Hermann Scheer, SPD- Bundestagsabgeordneter und Träger des alternativen NobelpreisesZitat aus dem Film: "Let´s make money"
In einer Zeit, in der die Finanzjongleure gerade die Staatskasse plündern lassen, nachdem sie kriminell das ihnen anvertraute Vermögen verzockt und sich persönlich bereichert haben, geht auf der anderen Seite das Verscherbeln von Volksvermögen lustig weiter.
Unsere gewählten Vertreter verhökern das, was die Bürger erbaut und bezahlt haben an dubiose Investoren, um an "schnelles Geld" zu kommen. Nachdem sie ihre Haushalte hoffnungslos versemmelt haben und bereits unter Aufsicht stehen, soll dem Motto getreu, "Nach mir die Sintflut" das, was noch gewinnbringend erscheint verkloppt werden.
Am Besten so, daß der eigentliche Eigentümer, der Bürger, es nicht merkt.
Die Schulden der Banken werden verstaatlicht, sozialisiert, alle dürfen mitzahlen. Das Volksvermögen aber wird entstaatlicht, privatisiert, wenige kriegen was ab.
Räuber und Gendarm in Personalunion, als Einpersonenposse.
Für das Versilbern städtischen Eigentums legitimiert halten sich unsere Kommunalpolitiker, weil man sie ja schließlich mal gewählt hat - selber Schuld. Was vorher allen gehörte, wird jetzt Privatbesitz und der Besitzer macht mit allen alles, was er will. Und diese Enteignung nennt man auch noch "Private Partnerschaft." Welche Schweinebacke sich das wohl ausgedacht hat? Wer dieser private Partner ist, geht uns Alteigentümer nicht viel an und die Vertäge sind geheim, der Inhalt tabu. Es soll Verträge geben, die mal eben 30 bis 40 Ordner füllen, wahrscheinlich allein 10 davon mit "Kleingedrucktem."
"Das willst Du alles gar nicht wissen, lieber Bürger - wollten wir auch nicht."
"Ach so", sagt da der Bürger: "Wenn´s denn geheim ist, darf ich das auch nicht wissen", das kennt er ja aus den Krimis - und das ist einer: "Public Private Partnership" heißt er. Insider sagen kurz P. P. P. Das steht hier nicht für Pleiten, Pech und Pannen, was aber irgendwie passender wäre.
Ein auffälliges Merkmal bei der Verschacherei von Volkseigentum ist: Der Verkaufserlös ist immer schnell irgendwo verschwunden, er löst sich auf.
Der Verkauf der Wohnungsgesellschaft "Jade" für 124 Mio. DM - Geld weg.
Der Verkauf der Wasserwerke, 24 Mio. Euro - Kohle futsch
Und jetzt der mögliche Verkauf der Wilhelmshavener Schulen für 40 Mio. Euro - noch nicht abgeschlossen, aber trotzig geplant, am Dreh wird noch gefeilt.
Für diesen PPP-Handel gibt es extra eine "PPP-Task-Force" [gibt´s wirklich!] der Bundesregierung.
Das Zentrum dieser "Schnellen Abgreiftruppe" ist in NRW und der Territorialhäuptling für Niedersachsen ist ein Herr Hirche in Hannover, der dort das Rollkommando für Entstaatlichung anführt. Einfach den PPP-Hehlerdienst anrufen und sagen: "Wir haben da was zum enteignen, könnt ihr abholen." Zack sind die da, plus Käufer und Barem.
Das arme, gebundene Volksvermögen wird endlich befreit, "liberalisiert" und wenn es dann so richtig vogelfrei ist, freuen sich die großen und kleinen Freibeuter ganz tüchtig und lassen in ihrer schönen "Neuen Freien Markt-Wirtschaft" die Korken knallen. Wenn dann irgendwann der mündige Bürger zurück kommt vom Bruchen oder Besenwerfen, ist zwar alles noch da, aber es gehört ihm nicht mehr.
Nur für alles Folgende wird er zur Kasse gezwungen, wie das gerade die Mieter der ehemaligen "Jade" erleben dürfen.
Ja, da gucken wir doof - und die Freibeuter lachen, weil wir so doof gucken und rufen:
"Seht nur, wie die doof gucken."
Wilhelm Schönborn
Investigativer Rentner
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