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JadeWeserPark Vertriebschef zu Gast
beim Ortsverein West der SPD
28|03|2009



Links: Frank Schnieder [Wirtschaftasförderer Friesland und Vertriebschef JadeWeserPark] - rechts: Karlheinz Föhlinger [Ortsvereinsvorsitzender SPD West]

Frank Schnieder, Wirtschaftsförderer in Friesland und Vertriebschef des Jade Weser Parks war am 25. März zu Gast beim SPD Ortsverein West.

Eingeladen hatte der Ortsvereinsvorsitzende Karlheinz Föhlinger, um Informationen über den geplanten und schon zum Teil im Bau befindlichen Gewerbepark in Schortens zu bekommen.

Der JadeWeserPark ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Friesland und Wilhelmshaven und an den entstehenden Containerhafen gekoppelt. Ohne den Hafen, so Frank Schnieder, mache der Gewerbepark gar keinen Sinn.

Die Erschließungskosten der etwa 8 Hektar großen Anfangsfläche, kosten den Steuerzahler 4,6 Millionen Euro. Diese Fläche soll in den nächsten zwei Jahren verkauft werden. Zuversichtlich ist Schnieder auch, dass 20 Hektar in den nächsten 5 Jahren verkauft werden. Die Gesamtfläche des geplanten Gewerbegebietes hinter dem Technologie-Zentrum-Nord [TCN] kann auf 108 Hektar ausgedehnt werden, wovon aber nicht die gesamte Fläche wegen Überlandleitungen, einer durch das Gelände verlaufenden Gasleitung und eines Wasserlaufs genutzt werden können.

Die Vorteile der Lage sind die relative Nähe zum entstehenden Containerhafen [12 Kilometer] und dass der Park in seinem Endstadium eine gesamte Fläche hätte und nicht mehrere kleine. Einen Gleisanschluß erhält das Gebiet nicht, dafür ist aber die Autobahn ganz in der Nähe und der Sander Bahnhof. Auch Lärmimmissionen seien durch die Lage kein Problem, wie in anderen Gebieten. Nachts darf der Lärmwert 58 Dezibel betragen und tagsüber sogar 72. Damit lassen sich Teile des JadeWeserParks als reines Industriegebiet nutzen, was das Gewerbegebiet für ein breiteres Spektrum von potentiellen Kunden interessant macht.

Bis heute ist allerdings noch kein Stück des Gewerbeparks verkauft, die potentiellen Interessenten zögern mit ihren Investitionen wegen der Weltwirtschaftskrise.

Der JadeWeserPark ist eine Option auf das Angebot von Gewerbefläche, denn, so Schnieder, wenn der JadeWeserPort fertiggestellt sein wird und die Weltwirtschaft wieder anspringen sollte, muß man reagieren und Gewerbeflächen anbieten können.

Der Voslapper Groden, der zum Europäischen Naturschutzgebiet erklärt wurde und direkt hinter dem entstehenden Containhafen liegt, ist der eigentliche Grund, warum der Gewerbepark in Schortens entsteht.

Der Voslapper Groden darf bis auf weiteres wegen der Deklarierung als Naturschutzgebiet nicht zum Gerwerbegebiet umfunktioniert werden. Hinzugefügt werden muß, dass das Lärmkontingent durch weitere eventuelle Ansiedlungen überschritten wird, d. h. sollte der Voslapper Groden jemals genutzt werden können, dann nur eingeschränkt.

Lärmwertberechnungen hatten schon angezeigt, dass dort z. B. kein Autohof mitsamt geplantem Hotel gebaut werden darf, weil das sogenannte Lärmkontingent voll ist.


Im Prinzip gilt für den entstehenden Hafen und den JadeWeserpark gleichermaßen das Prinzip "Hoffnung auf Wachstum", gepaart mit einer guten Vermarktungsstrategie, denn in Bremerhaven entstehen gerade 400 Hektar Gewerbeflächen für die sogenannte Wertschöpfung, d. h. das Öffnen der Container für die verarbeitende Industrie. Würden die Container nur über Schiene, Schiffahrtsweg oder die Straße abgeführt werden, dann wäre die einzige Wertschöpfung die Steuern der erwartenten Hafenarbeiter.

Die Öffnung der Container ist ebenfalls ein Problem. Um den Inhalt vor Parasiten und Insekten zu schützen, werden etwa ein Drittel der Boxen mit dem Nervengift Methylbromid [Schädlingsbekämpfungsmittel] oder Brommethan begast. Das Gas ist geruchlos und unsichtbar und Studien in Containerhäfen haben gezeigt, dass Arbeiter und Zöllner schon gravierende Gesundheitsschäden davongetragen haben.

Zitat: "Harald Felgenhauer, Toxikologe Uniklinik München: "Es waren insgesamt 32 betroffene Personen, fünf mussten wir stationär behandeln, die restlichen mussten wir ambulant behandeln. Wir haben uns dann mit der Spedition in Verbindung gesetzt und die hat uns dann gesagt, dass diese Container mit Methylbromid begast waren."
<...>
Ralf Diekmann, TÜV Rheinland: "Es war so, dass nach 5 Tagen sehr hohe Konzentrationen über 50 Prozent des eingesetzten Brommethans im Container nachweisbar waren und dass die Produkte ein Stück von dem Brommethan angenommen hatten und dann noch Tage nachdem wir sie aus dem Container genommen hatten noch ausgasten."
Noch erschreckender sind die Ergebnisse, die Prof. Xaver Baur vom Zentralinstitut für Arbeitsmedizin der Universität Hamburg bei Untersuchungen gemacht hat." [Quelle: report München 23|03|2009]

Während die Container in Rotterdem professionell in einem dafür vorgesehen Raum mit Hochleistungfiltern entgast werden und der Inhalt teilweise vernichtet wird, werden die Boxen in Hamburg unter freiem Himmel entlüftet, falls man sie überhaupt bemerkt.

LKW-Fahrer kennen das Problem und öffnen inzwischen keinen Container mehr selbständig. Erkennen kann man die Container an den verklebten Lüftungsschlitzen. Die Begasung der Container findet meist im Ausland ohne Sicherheitsvorkehrungen statt. Brommethan ist auch ein gefährliches Umweltgift, das die Ozonschicht angreift.

Der im Bau befindliche Containerhafen, an den viele WirtschaftsvertreterInnen große Hoffnungen knüpfen, ist inzwischen ein hochsubventioniertes Projekt mit vielen Hürden und zusätzlichen Kosten.

Ob sich die Hoffnungen auf das erwartete Wirtschaftswachstum für eine ganze Region mitsamt dem JadeWeserpark je erfüllen werden, liegt nicht nur allein an der gegenwärtigen Weltwirtschaftskrise, sondern auch in der zukünftigen Hafenkonkurrenzsituation untereinander.

Bis heute gibt es kein koordiniertes Hafenkonzept, so dass die Häfen auch gegeneinander ausgespielt werden könnten, denn die unterliegen nur dem Wohlwollen der Betreiber und anteilsbeteiligten Reeder.

Diese handeln nur nach dem Leitsatz: Profitmaximierung, koste es was es wolle, was den Kritikern der Hafenprojektes zusehends immer mehr Raum einräumt.


Vielleicht hätte man die Weichen für die Entwicklung einer ganzen Region viel früher in Richtung Tourismus stellen müssen, anstatt sich pemanent zu verprognostizieren.

Kleinere Brötchen zu backen bedeutet in diesem Zusammenhang näher an der Realität zu liegen, im Gegensatz zur geforderten bedingungslosen Großindustriealisierung einiger weniger "Wirtschaftsweisen" der letzten Jahrzehnte in Wilhelmshaven, von denen viele wegen kurioser nie enden wollender Traumdeutungen und aus Altersgründen längst verrentet sein sollten.

Das Prinzip Hoffnung, dass dem ganzen wirtschaftliche Treiben um den entstehenden Containerhafen zugrunde liegt, hat exemplarisch betrachtet schon viele Autobahn- und Eisenbahnbrücken geschaffen, die heute nutzlos in der Landschaft verweilen.


Wolf-Dietrich Hufenbach
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