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Lach- und Sachgeschichten 21|01|2013
In Wilhelmshaven feiert man jeden Container der die Kaikante eines leblosen und unrentablen Milliardengrabes überschreitet!
Es ist bereits der dritte Importcontainer, der die Funktionalität des Milliardenprojektes Jade Weser Port unter Beweis stellt. Das wird zum Running Gag.
Jedes Lebenszeichen des Patienten wird penibel notiert. Die Wilhelmshavener Tageszeitung [WITZ] führt Buch: "Und er bewegt sich doch." To be or not to be, das ist die Frage, die auf keinen Fall gestellt werden darf.
Nach einem Schuhcontainer und einem gleichgroßen Obstbehälter ist nun ein weiterer überraschend aufgetaucht, gefüllt mit Honig. Importeur Zufall hatte ihn über die Kaikante gebracht, zur Freude von Zoll und Veterinäramt, die sogleich bravorös zeigen konnten, wozu sie im Hafen gebraucht werden und wie sie "dabei alle Prozeduren rund um den Honig-Container einwandfrei mit den zuständigen Behörden in der Praxis koordinieren". Und "nun sehe man weiteren Abfertigungen mit Zuversicht entgegen."
Wer da aus dem Staunen noch raus kommt, landet direkt in der Zuversicht. Zuversicht, nicht einfach nur Däumchendrücken, daß wiedermal ein Container kommt oder gefunden wird. Der ausgebrannte Containerfrachter, der als maritimes Handelssymbol noch immer vor der Kaimauer schaukelt, ist ja vielleicht für weitere Import Highlights gut. Jede Woche eine Sensation. Das Leben kann so spannend sein. Der "WITZ" sei Dank.
Das ist die Bühne des Lebens, Premieren ohne Ende, das gibt´s im Kino nicht. Oh Flaminia, du Wundertüte der Importe, dümpel weiter im seefischfreien Tiefwasser unseres neuen Hafens und gib den Menschen Zuversicht und Größe ...
Das hiesige Großartigkeitssyndrom, die herbeigeredete Größe,kostümiert die kleinsten Begebenheiten zum festlichen Umzug. Das ist so billig wie unnütz. Einfach das machen, was nötig und möglich ist und anderen die Vergleiche überlassen, ohne Minderwertigkeitskomplex. Die verklemmten Prahlereien machen die Stadt nur lächerlich. Vielleicht einmal etwas eigenständig cool sein. WZ-Überschriften wie: "Bei Kohleschiffen auf Augenhöhe mit Rotterdam", sind kindisch und verraten den Komplex.
Die Vorstellung, daß unser Heimatblatt überwiegend in den Stadtgrenzen gelesen wird und die Berichterstattung mehr so in der Familie bleibt, ist eine Erleichterung. Peinlich bleibt es doch.Nur dringen die Peinlichkeiten nicht so nach außen, wenn das Ortsschild zugleich die Schamgrenze ist.
Auch, wenn man die boomtowner Hafengeschichten als Satire liest, bleibt das kleine Unbehagen, alles könnte ernst gemeint sein. Aber, muß man sich den Lesespaß durch Ernsthaftigkeit trüben lassen?
Wilhelm Schönborn Investigativer Rentner
Links:
07|01|2013: Prost Mahlzeit
09|01|2013: Erste Import-Container über Kaikante | Radio Jade
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