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JadeWeserPort: Pimp my Containerterminal
26|03|2013



Das Lokale Heimatblatt zeigt sich viel zu spät ansatzweise geläutert, nachdem die Hafenantagonisten schon vor Jahren nicht nur mit einem weithin sichtbaren Mahnmal auf eine milliardenschwere Fehlplanung aufmerksam machten.

Fortsetzung des Märchens vom segenreichen Mehrumschlag in einem Hafen, dessen Bedarf künstlich generiert werden muss, weil er einfach da ist.

Die Artikel rund um das Prestigeobjekt "Containerterminal Wilhelmshaven", das so überflüssig scheint, wie das berühmte 5. Rad am Wagen, reissen nicht ab.

Darunter befinden sich allerlei "Rettungsrezepte", wie man dem gescheiterten Hafenprojekt dennoch Leben einhauchen kann.

Nachdem wir über den Hafen jahrzehntelange Desinformationsstrategien hinnehmen mussten und Hafengegner mannigfach diskreditiert wurden, weil man die Wahrheit bis heute lieber nicht hören möchte, lässt sich das Lokale Heimatblatt nun zu Thesen hinreissen, die aus der Federn der Hauptantagonisten hätten fliessen können und darüberhinaus längst bekannt sind.

Unter der Überschrift "Preis noch einmal unter die Lupe nehmen" scheint es so, als würde sich das Printmonopol Wilhelmshavens in Selbstkritik üben, nicht ohne das "tiefe Fahrwasser" als Alleinstellungsmerkmal hervorzuheben.

" ... Die Hafen-Logistiker haben den Containerumschlag-Bedarf falsch vorhergesagt. Gut, das kann passieren und wird sich „langfristig“ korrigieren. ... " heisst es weiter im Lokalen Heimatblatt.

Dass man sich aber dauern bei Großprojekten irrt, gerade in "Boomtown" ist symtomatisch für einen verklärenden als eher aufklärenden Journalismus und darf in dieser Redaktion und bei den LeserInnen einfach nicht ankommen.


Für Hohn und Spott recherchierte und publizierte man sogar selbst, was das Zeug hielt, indem man einen einzigen Container mit Foto auf der Titelseite begrüßte, als wäre es das fehlende 8. Weltwunder.

Der neue Wirtschaftsminister Olaf Lies [SPD] wird gleich mit "verwurstet", nachdem man sein gefordertes "besseres Marketing" schon einmal anzweifelt, genau den Punkt, den man vorher wie geschnitten Brot publizierte. Wir erinnern da nur ´mal an die Asienreise, diese ominöse "Roadschow" - die irgendwen beeindrucken sollte und von den Machern, wie von einem "embeddet Wilhelmshavener Zeitungs-Journalist" in den höchsten Tönen gelobt wurde.

Eurogate darf dabei natürlich nicht fehlen und interpretiert das in einer Pressemitteilung so:
Zitat: " ... „Die EUROGATE-Roadshow in Asien hat uns einen großen Schritt weitergebracht, den Bekanntheitsgrad von Wilhelmshaven bei den entscheidenden Zielgruppen zu erhöhen und den Dialog aufzunehmen. Wir sind mit den Ergebnissen mehr als zufrieden. Allerdings gibt es noch viel zu tun. Die Gespräche mit den Reedereien vor Ort haben uns bestärkt, mit Wilhelmshaven auf dem richtigen Weg zu sein“, sagt Emanuel Schiffer, Vorsitzender der EUROGATE-Gruppengeschäftsführung. Positive Meinungen gab es über den Zeitpunkt der Inbetriebnahme. In den nächsten drei Jahren werden über 150 Containerschiffe mit Transportkapazitäten von über 10.000 TEU auf den Markt kommen, so dass August 2012 genau der richtige Termin ist. Die kurze Revierfahrt von nur 23 nautischen Meilen, die direkte Autobahnanbindung und die Nähe zu Deutschlands Exportzentren im Rhein/Ruhr-Gebiet haben die Branche zudem überzeugt. ... "
[Quelle: Großes Interesse in Asien am EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven | 24-03-2011]

Fügt man nun die Realität hinzu, war wohl auch diese PR-Massnahme eine wenig überzeugende Blase!

Der ehemalige und somit  EX-Oberbürgermeister Eberhard Menzel durfte damals nicht mit:
Zitat: " ... Für Oberbürgermeister Eberhard Menzel ist die „Roadshow“ von Eurogate der richtige Weg. Die Stadt, die dazu eingeladen war, werde diese leider nicht begleiten können. Allerdings weiß Menzel die Interessen der Stadt bei den Wilhelmshavener Wirtschaftsvertretern in besten Händen. ... "
[Quelle: Roadshow" wirbt für JadeWeserPort | Lokales Heimatblatt | 26-02-2011]

Viele von diesen angeblichen Fachleuten aus der Hafenwirtschaft oder Jade-Bay sind noch heute schwer erfolglos mit der Vermarktung des Containerhafens Wilhelmshaven beschäftigt.

Aber Wilhelmshaven wäre nicht Wilhelmshaven, wenn es nicht schon die nächste Schlagzeile parat hätte, nachdem das Milliardengrab vom Jadebusen auch bei Extra 3 mehrfach Erwähnung fand. Der Beitrag "JadeWeserPort feiert!" über den legendären einzigen Container, der es über die Kaikante schaffte endet mit den höhnischen Worten:
Zitat: " ... Es muss ja nicht jeden Tag ein Container umgeschlagen werden."
[Quelle: Extra 3 | 20-02-2013]


Das Unternehmen Nordfrost ist weit und breit der einzige Investor auf dem Gewerbegebiet direkt hinter dem Containerhafen.

1.000 Container sollen nun bald für den einzigen Gewerbebetrieb, das Unternehmen Nordfrost, monatlich nach Wilhelmshaven verbracht werden, ein Unternehmen, das Rotterdam im Segment Früchtehandel den Kampf angesagt hatte und neuerdings auch Möbel oder Teppiche tiefkühlt.

Wir haben uns natürlich gefragt, wie bedeutend 1.000 Container im Monat im Vergleich zum Welthandel sind.

Dafür haben wir einmal die Statistik im Bereich Millionencontainerumschläge in 2011 bemüht und das geht so:
Rotterdam 11.876.920
Hamburg 9.014165
Antwerpen 8.664.243
Bremerhaven 5.915.487
[Quelle: Containerumschlag im Vergleich North Europe | 2011]

Damit die Rechnung nicht so fies ausfällt nehmen wir ´mal Bremerhaven als Vergleich und teilen 5.915.487 Container durch 365 und bekommen gerundet 16.000 Container pro Tag heraus.

So bekommt man ´mal einen echten Eindruck vom "Container-Kuchen", von dem niemand in der "Hamburg Antwerpen Range" auch nicht einmal ansatzweise bereit wäre ein "Krümelchen" abzugeben.

Rotterdam wird auch zukünftig das Mass aller Dinge bleiben, denn dort wurde mit dem Ausbau von Maasvlakte um 20 Prozent auf 6000 Hektar etwas vorgelegt, was in den nächsten Jahren wohl kaum Reeder freiwillig dazu bewegen dürfte, die Container auf den Umweg nach Wilhelmshaven zu schicken. Hinzu kommt die geostratgische Lage von Rotterdam mit seiner Infrastruktur. Das sind handfeste wirtschaftliche Argumente, um dort seine Container zu löschen.

Der JadeWeserPort verfügt gerade einmal über 360 ha Fläche, die aufgespült werden mussten. Dieser Vergleich verdeutlicht, wie winzig der Containerterminal an der Jade wirklich ist, der nur über ein Nadelöhr als Hinterlandanbindung verfügt.

Damit wären wir dann bei der Fortsetzung des Subventionierungswahns des Containerterminals Wilhelmshaven, z. B. bei den reinen Liegegebühren, mit denen übrigens alle Hafenbetreiber Schiffe und damit Warenströme generieren möchten.

Würde man die Geschäftsbedingungen von Eurogate und der JadeWeserPort Realisierungsgesellschaft [JWPR] vergleichen, könnte man annehmen, dass sich anscheinend jede Bruttoregistertonne [BRZ] in bare Münze umsetzen lässt. Bei Eurogate sind es 50 Cent und bei der JWPR gar 80 Cent pro BRZ.

Nimmt man die Emma-Mærsk-Klasse mit ihren 170.794 BRZ als Richtwert so ergäbe sich laut Geschäftsbedingungen für die ersten 24 Stunden eine Summe von:
Bremerhaven 85.398 Euro
und in
Wilhelmshaven 136.635,20 Euro.

Fügt man den Einführungsrabatt von 70 Prozent für Wilhelmshaven hinzu, käme man auf einen BRZ-Preis von gerade einmal 24 Cent und insgesamt 40.990,56 Euro.

Somit würde rein rechnerisch wieder Wilhelmshaven attraktiver.

So einfach könnte es nach einer Rechnung des lokalen Heimatblattes aussehen, aber weit gefehlt, denn die Wirklichkeit ist wesentlich komplizierter, besser gesagt, komplett undurchsichtig.

Eine Anfrage bei Eurogate ergab z. B. folgende Antwort:
Zitat: " ... vielen Dank für Ihre E-Mail. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir auf Ihre Anfrage nicht eingehen können. Wir haben mit unseren Kunden, den Reedereien, langjährige Verträge. Die Konditionen werden individuell ausgehandelt und unterliegen der Vertraulichkeit. Ein Versuch, sich dem Thema „Preise und Kosten“ über derartige Berechnungen, ... zu nähern, führt zu Fehlberechnungen und schadet der Diskussion mehr, als dass er zur Aufklärung beiträgt. ... "

In Bremerhaven wird jeder Terminal von unterschiedlichen Subunternehmern verwaltet. Zusätzlich gesellen sich zu den offiziellen "Listenpreisen" jede Menge Rabatte wie: Rate BRZ, Rate Umschlag Tonnen, Rate Umschlag, Rabatt Kappungsgrenze, Rabatt: ESI, Rabatt AGF, Rabatt Transshipment, TSR 1, TSR 2 usw.

Das nachzuvollziehen bräuchte wohl eine Art Diplom, zumal sich dieses Verfahren auch noch von Hafen zu Hafen unterscheidet. Wie man Häfen, die sich untereinander im globalen Wettbewerb befinden, jemals in eine Gewinnzone für die Länder steuern will, dürfte sich anhand dieser Darstellung ad absurdum führen.

Unterm Strich bedeutet dieses, dass das Hafengeschäft sich für die eigentlichen Bauherren [Bund und Land] als reines Minusgeschäft erweist, in das auch zukünftig fleissig Steuermittel "hineingebuttert" werden und beim Containerterminal Wilhelmshaven komplett sinnfrei.

Somit löst sich die Milchmädchenrechnung des Lokalen Heimatblattes, für eine Hafen, den leider keiner braucht, in Wohlgefallen auf und das Rettungsrezept "Hafengebühr" entpuppt sich als Zeitungsente.

Der Hafen aber und seine inzwischen exorbitanten Kosten für die Steuerzahlerinnen bleibt auf unbestimmte Zeit. Auch zukünftig werden die Reeder entscheiden, welchen Hafen sie ansteuern und welchen nicht und Wilhelmshaven wird höchstwahrscheinlich nicht zu den Favoriten gehören. Sogar die Ausbaubefürworter des Pleiten-, Pannen- und Pechhafens an der Jade sind inzwischen verstummt.


Auf der Show-Veranstaltung zur Stadtplanung für die Wilhelmshavener BürgerInnen wurde auch nach negativen Punkten gefragt und der Containerterminal Wilhelmshaven gehört inzwischen wie selbstverständlich dazu.

Die Bürger wurden ja jüngst dazu aufgefordert, sich stadtplanerisch mit Ideen einzubringen - das wäre doch mal ein 360 ha großes Betätigungsfeld – oder!?


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

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