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JadeWeserPort: Alles neu macht das Sommerloch
03|06|2013



Die bittere Realität – nichts los im angeblichen Jahrhunderthafen an der Jade.

Wilhelmshaven ist nicht reif für die Zukunft – Das zeigt eine weitere Übertreibung auf den Seiten des Containerhafens an der Jade, einem Hafen, den, realistisch betrachtet, niemand braucht.

Um Superlativen war Boomtown noch nie verlegen und im "Selbstbelügen" wäre man Weltmeister, gäbe es eine solche Auszeichnung.

Um sich mit den leistungsfähigsten Häfen der Welt messen zu können, bedarf es mehr als selbstüberschätzende Titulierungen.

Europa geht es schlecht und die Arbeitslosigkeit stieg gerade auf Rekordhoch. Der Export in die Eurozone schrumpfte um satte 25 Prozent, aber Wilhelmshaven ist mit seinen 2 Schiffsankünften "der leistungsfähigste Hafen der Welt"?

Das ist wohl der Höhepunkt des Sommerlochs und die Bestätigung der Satire von Extra 3, die mit dem Satz endet:
Zitat: " ... Ja gut ... aber ... man kann ja auch nicht erwarten, dass hier jeden Tag ein Container umgeshlagen wird in Deutschlands einzigem Tiefseehafen."

In Zeiten des Sommerlochs überhöht man nun diese Satiere auch noch und greift auf altbewährte Muster zurück, die keinen mehr aus der Ecke hervorlocken.

Olaf Lies, Niedersachsens neuer Wirtschaftsminister, bastelt gerade an einem neuen Gesamthafenkonzept und präsentiert auf einer Rundreise die Ideen.

Die Reeder selbst werden nicht müde unterdessen weiterhin Subventionen zu fordern, die sie sich schon vom "Maritimen Gipfel" in Wilhelmshaven versprachen und schon damals nicht bekamen.

Maersk ist am Containerterminal Wilhelmshaven beteiligt und hat als Beinahemonopolist seine ganz eigenen Vorstellungen von Gewinnsteuerung und fairem Wettbewerb:
Zitat: " ... z. B. an diesem Tag in Rotterdam, dem größten Hafen Europas an Bord eines alten Kreuzfahrtschiffs. Hier trifft sich ein Teil der weltgrößten Reederei AP Mala Maersk. Nils Smedegaard Andersen, Chef des Gesamtkonzerns, kommt zu einem Gastvortrag über "Die neue Normalität in der Welt der Transporte". Für viele der deutschen Reeder ist Maersk in den letzten Jahren für den Verfall ihrer Gewinne verantwortlich. Andersen habe mit seiner Preispolitik bewußt eigene Verluste in der Reederei in Kauf genommen, um den Markt weltweit zu bereinigen.

Nils Andersen sieht das anders. Für ihn ist das "new normal", eine neue Form der Wirklichkeit, an die sich die Unternehmen einfach gewöhnen müssen.

"Neue Normalität, ich glaube es hat viele Bedeutungen. Erstmal müssen wir einsehen, das Wachstum etwas langsamer geworden ist, d. h. wir ... kommen nicht zurecht, wenn wir immer noch zuviele Schiffe bestellen, und damit erwarten, dass das ... Wachstum früher oder später unser Problem löst. Wir müssen sicherstellen, das wir immer besser wirtschaften, dass wir nur das bestellen, was wir brauchen, so dass wir diese Überkapazitätssituation nicht mehr bekommen, weil, europäische Unternenhmen nicht von automatischem Wachstum ausgehen können. Wir müssen uns da der neuen Wirklichkeit stellen." ... "
[Quelle: Die Reeder Teil 02 | NDR 2013]

Auf Deutsch:
Maersk, der Weltmarktführer im Containergeschäft hatte mitten in der Krise nochmals Preisdumping betrieben, und den Markt durch diese "neue Normalität" künstlich bereinigt. Einige Reeder wurden dadurch in die Pleite getrieben oder schrieben noch mehr Verluste.

Und jetzt raten sie einmal, warum die anderen Reeder den Containerterminal an der Jade geradezu meiden?!


Auch der Mittelmeerraum entwickelt sich immer mehr zur Konkurrenz für europäische Häfen, kein Zufall also, dass die Chinesen gerade den dritten Terminal im Hafen Piräus eingeweiht haben.



Vielleicht viel näher an der Realität, als man denkt.

Und nun startet man den nächsten Versuch, den nicht einmal richtig im Umland bekannten Containerhafen am Jadebusen erneut an eine Einrichtung zur Vermarktung zu koppeln, obwohl er schon auf Messen präsent ist und war.

Eine vielgepriesene Roadshow durch Chinas Ballungsräume, extra für den Jahrhunderthafen, blieb schon erfolglos, aber nun sollen speziell die Reeder angesprochen werden, diejenigen, die, wie schon erwähnt, "leicht" verstimmt wegen der künstlichen Marktbereinigung an Wilhelmshaven vorbeifahren, damit Maersk hier allein seine Gewinne erwirtschaften kann.

Okay, das war jetzt etwas zynisch, trifft aber den Kern etwas genauer, denn solange die Reeder sich nicht zum Containerhafen Wilhelmshaven bekennen wird auch kein Schiff mehr kommen, als die zwei pro Woche. Dass die Reeder an Wilhelmshaven vorbeifahren ist so ein wenig die Retourkutsche auf die globale Wettbewerbsverzerrung eines sehr großen Reeders und die Politik versucht nun weiterhin naiv hilflos mit einer neuen Vermarktungsgesellschaft und einem ehrgeizigen Geschäftsführer dagegen "anzustinken". Parallel dazu tut das schon die "JadeBay", Eurogate selbst, Nordfrost, die Wirtschaftsförderung Wilhelmshaven und natürlich das Lokale Heimatblatt mit sichtbarem Nichterfolg.


Wenn man Glück hat kann man auf dem Truck-Stopp des Containerterminals Wilhelmshaven auch schon einmal einen LKW sichten, ähnlich wie bei einer Ausflugsfahrt nach Helgoland mit den Schiffen an der Kaikante.

Anreize, also noch mehr Subventionen, sind wie natürlich mit im Boot und nun suchen gleich mehrere Organisationen parallel händeringend nach Ladung, weil ja in Wilhelmshaven weltrekordverdächtige Bedingungen für Reeder vorherrschen, nämlich der "leistungsfähigste Hafen der Welt"! – fragt sich nur, warum denn die Reeder an Wilhelmshaven immer noch vorbeifahren und der "Truck Stopp" so ganz ohne Trucks so verwaist vor sich hindümpelt.

Man möchte den Hafen "breit" aufstellen, entgegen der ursprünglichen Idee eines reinen Containerhafens. Die Autoindustrie, die in Deutschland gerade um 10 Prozent eingebrochen ist, wird im Portfolio eines zukünftigen virtuellen Wachstums gleich mit aufgeführt – das schreit förmlich nach Umsatzrückgang. Der Hafenbetreiber Eurogate hat nämlich schon einen Terminal zur Abfertigung von Im- und Exporten von Autos in Bremerhaven, wozu also noch einen in Wilhelmshaven? ... und übrigens, in Emden soll die Passat-Produktion wieder einmal ruhen!


In Krisenzeiten können sich Autoim- und exporte auch schon ´mal in den Häfen stauen, so wie auf diesem Bild im Jahre 2009 in Bremerhaven.

Ganz offensichtlich ist die Neugründung der Vermarktungsgesellschaft wieder so eine Blase mitten im Sommerloch. Man sucht erst nach Ladung, wenn der Hafen schon gebaut ist und berücksichtigt natürlich auch nicht, dass das Hafenwachstum von 10 auf 5 Prozent zurückgegangen ist, ganz zu schweigen von diesen "fiesen" Wirtschaftseinbruchsdellen und der ausländischen und globalen Containerhafenkonkurrenz.

Da wären wir auch schon beim nächsten Punkt, nämlich der "Nord-Ost-Passage".

Schmilzt nördlich von uns das Eis, so könnte man zukünftig durch das Polarmeer die Ex- und Importwege neu und in Bezug auf China vor allen Dingen kürzer gestalten. Das hat auch Bremen-Ports schon etwas länger "auf dem Schirm" und knüpfte schon einmal Beziehungen nach Island, wo an einem Ort mit völlig unberührter Natur, na sie ahnen es schon, ein weiterer Containerhafen gebaut werden soll, weil sie wissen ja, Wachstum für Eurogate usw.


Während sich Bremen-Ports schon wieder Gewinne ausmalt sind die Naturschützer eher entsetzt:
Zitat: "... Die Wissenschaftler des Instituts befürchten, dass mehr Müll und Abgase die Region belasten und fremde Tier- und Pflanzenarten eingeschleppt werden. Das bedroht nach Überzeugung der Wissenschaftler das Ökosystem und hat nicht zuletzt negative Folgen für die Fischerei. Außerdem haben die Wissenschaftler Angst vor Havarien und Ölunfällen in dem schwer zugänglichen Gebiet. Das Institut fordert, dass die Natur bei den Planungen stärker berücksichtigt wird. Noch seien viele wichtige Fragen ungeklärt – zum Beispiel, welche Umweltauflagen es für den neuen Hafen geben wird. ... "
[Quelle: radiobremen.de | 27-06-2013]

Das ist natürlich eine eher langfristige Planung, aber Bremen hat schon einmal den "Fuß in der Tür" und für Wilhelmshavens angeblichen "Jahrhunderthafen" und die Feederverkehre könnte diese strategische Planung erhebliche Konsequenzen haben. Einmal gebaut könnten die großen Pötte ganz neue Routen entwickeln und gleich über den Skagerack Richtung Ostsee, also Russland und Polen durchstarten. Dann träfe die Prognose zu und Hamburg oder Bremerhaven verlören an Bedeutung, ganz zu schweigen vom Containerterminal Wilhelmshaven – nochmal, weils so schön ist – dem "leistungsfähigsten Hafen der Welt"! – ... und was ist mit Singapour, Rotterdam, Antwerpen, Hamburg, Piräus, St. Petersburg ... ? Diese Art der Selbstdarstellung, also diese kleine Übertreibung löst wohl eher Gelächter aus!

Ach ja, was meint eigentlich der "Blender", sie wissen schon, der nicht mehr ganz so neue Oberbürgermeister und selbsternannte Oberwirtschaftsförderer von Wilhelmshaven Andreas Wagner? – genau, der postet auf "facebook" Wachstumsprognose-Artikel, frisch aus dem Hamburger Abendblatt:
Zitat: "Der Hamburger Hafen wächst wieder ...
... Kaum eine Branche ist so veränderlich wie die Handelsschifffahrt. So wie das Wetter auf See von jetzt auf gleich umschlägt, können auch Warenströme plötzlich versiegen oder neu entstehen. ...
... Das alles weist daraufhin, dass der Hamburger Hafen nach einem Einbruch in den Wintermonaten offenbar wieder Wachstumskurs aufnimmt. Allerdings lassen die Zahlen noch keine Rückschlüsse auf die Marktsituation zu. ...
... Wie das Abendblatt erfuhr, nimmt der Containerhandel mit Asien, dem größten Partner des Hafens, weiter ab. ...
... Die Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) wollte die Entwicklung nicht kommentieren. ...
... Deshalb sind wir optimistisch. ...
... Deshalb sei die Elbvertiefung weiterhin unverzichtbar. ... "
[Quelle: Hamburger Abendblatt | 02-07-2013]

Nehmen wir die Aussagen des neuen Geschäftsführers der neuen Vermarktungsgesellschaft für den JadeWeserPort, dann wissen wir in zwei Jahren mehr, d. h. ob irgendein Hafen Wilhelmshaven etwas von seinen Containern abgibt oder nicht, damit Eurogate keine Strafzahlungen mehr an das Land Niedersachsen zahlen muss.

Wir empfehlen ihnen bis dahin, schauen sie ´mal den zweiten Teil von "Die Reeder" – Bildung in Hafenangelegenheiten kann nie schaden.

Ahoi!


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

P.S.: Nachdem unser Artikel fertig war fanden wir noch dies:
Zitat: "Große Projekte wie der JadeWeserPort sind nie frei von Kritik. Aber unsere Kommunikation ist frei davon, Dinge schön zu reden. [Quelle: JadeWeserPort.de | Neue Fraunhofer Studie bestätigt die guten Bedingungen für Seefahrt] ... noch irgendwelche Fragen?


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