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JadeWeserPort: Ja is denn schon Weihnachten
19|10|2013



Einfach ´mal über den Containerterminal Wilhelmshaven schlendern und gucken, wie sich Steuerverschwendung anfühlt.

Hafenwirtschaft greift jetzt zu jedem Strohhalm.

Um es einmal von vornherein auf den Punkt zu bringen:
Zitat: " ... Einer aktuellen Modellrechnung zufolge wird die deutsche Wirtschaft bis zum Jahr 2035 an Bedeutung verlieren. ... "
[Quelle: focus.de | 18-06-2013]

Das ist eine Bildunterschrift aus dem "Focus", die belegt, dass das Wirtschaftswachstum im heutigen Sinne endlich ist. Dazu gehört auch die "Maritime Wirtschaft" und die Dinge, die über die Meere transportiert werden. Diese Güter müssen auch in Zukunft Abnehmer finden, d. h. verkauft werden. Nur was tun, wenn nicht mehr so viele Waren die Meere kreuzen und man einen neuen Hafen genau dafür gebaut hat?

... und ´mal ganz unter uns:
Wer garantiert denn, dass das neue scheinheilige PolitikerInnen-Retttungskonzept ["Gute Nachricht für den Hafen"] überhaupt die Früchte trägt, die uns schon wieder versprochen werden sollen?

Besonders der letzte Satz dieser Pressemitteilung müßte jedem zu denken geben:
Zitat: " ... Lies unterstrich aber gleichzeitig, dass es noch keine endgültige Festlegung gebe und auch eine mögliche Entscheidung der Kartellbehörde noch abzuwarten sei. ... "
[Quelle: Gute Nachricht für den Hafen | PM | Nds. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr | 18-10-2013]

Mit diesem Statement hält sich Wirtschaftsminister Olaf Lies lediglich jedes verbliebene Hintertürchen auf, wenn es wieder einmal nicht klappt - ein Feigenblatt als "Versicherung für Restglaubwürdigkeit"?


Dass der Containerrückgang über die Meere schon längst Realität ist, belegt auch die Zusammenlegung dreier Reedereien zum "P3 Konsortium" im Juni dieses Jahres. Damit sollen natürlich Kosten gesenkt, effizienter gearbeitet und der Markt unter sich aufteilt werden.

Während die PolitikerInnen mit PR-Meldungen, wie z. B. der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies am 18. Oktober 2013 in einer Pressemitteilung noch "Gute Nachricht für den Hafen" verkündet, brachte der Focus die Realität im Juni schon längst zu Papier und konterkariert das politische Statement:
Zitat: " ... Überkapazitäten und zurückgehende Volumen in den letzten Jahren erforderten eine bessere Organisation und Effektivität, teilte das dänische Unternehmen mit. Das P3-Netzwerk solle die Effektivität und Ausnutzung der Schiffe verbessern. Durch die Zusammenarbeit könne jede Linie mehr Fahrten anbieten als allein. Trotzdem werde jede Reederei weiter unabhängig am Markt agieren. ... "
[Quelle: focus.de | 18-06-2013]

Zunächst einmal muss man den oben genannten Satz mit dem Wort "unabhängig" bei der Kartellbehörde und den zuständigen Regulierungsbehörden möglichst schnell aufsagen oder möglichst undeutlich nuscheln, damit die nichts merken, denn das widerspricht schon im Ansatz einer freien Wettbewerbsgestaltung ganz erheblich.

Wie sich der Markt dann aufteilt, weiss der "Focus" auch schon zu berichten:
Zitat: " ... Der Zusammenschluss muss noch genehmigt werden
Maersk Line wird sich mit rund 42 Prozent am Netzwerk beteiligen, MSC mit circa 34 Prozent und CMA CGM mit 24 Prozent. Der Zusammenschluss muss noch von den Kartellbehörden genehmigt werden. Das Trio hofft, bis Mitte nächsten Jahres starten zu können. Nach Angaben der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau beherrschen die drei Reedereien gemeinsam 37 Prozent des Weltmarktes. ... "
[Quelle: focus.de | 18-06-2013]

Wären die Schiffsverkehre nicht erheblich subventioniert, würde kein vernünftig denkender Geschäftsmann auch nur einen Gedanken daran verschwenden, überhaupt ein Schiff zu bauen oder zu kaufen, geschweige denn über die Weltmeere zu senden. Das Containerbuiseness ist überhaupt erst eins geworden, weil so viel staatliches Geld hineingepumpt wird!

Würde das "P3 Konsortium" Realität, führt das zwangsläufig zu einer real existierenden Markbeherrschung von Maersk [Dänemark], MSC [Schweiz] und CMA CGM [Frankreich] und wie natürlich zu weiteren Subventionsforderungen, die die Hafenbetreiber zusätzlich unter Druck setzen werden.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch Hafenbetreiber, die exorbitant von dieser Konstellation profitieren würden, wenn es ihnen gelänge, genau mit diesen Linien Verträge zu schließen. Die 3 Marktführer unter den Reedereien wiederum könnten die Gewinne praktisch "nach Lust und Laune" auf Steuerkosten selbst generieren.

Nochmal zum mitschreiben:
Auf der einen Seite könnten die Reeder erheblichen Druck auf die Hafenbetreiber und PolitikerInnen ausüben und auf der anderen Seite jenen Hafenbetreibern mit guten Beziehungen zu den Reedereien in die Hände spielen – was für Geschäftsaussichten – das weckt Begehrlichkeiten!

Sinken die Containerraten weiter, wird es zu einem regelrechten Gerangel der Containerhäfen untereinander kommen und damit zu einem sich immer weiter verschärfenden Wettbewerb auf Steuerkosten.

Deutlich wird dies auch in einigen Sätzen eines Kommentars aus dem Transportjournal:
Zitat: " ... Es gibt jedoch einen bitteren Beigeschmack: Schliessen sich die Top Drei der Branche zusammen, so existieren künftig noch weniger Unterscheidungsmerkmale in Hinblick auf den Service. Für Verlader sind das weniger erfreuliche Nachrichten. Zudem wird P3 über eine sehr starke Verhandlungsposition verfügen, was neben den Kunden auch Terminalbetreiber vor neue Tatsachen stellen wird. Letztlich zeigt die Allianz von drei Unternehmen, die bislang grössten Wert auf Unabhängigkeit gelegt haben und sich nicht eben als enge Vertraute betrachteten, aber vor allem eins: die Lage in der Branche ist noch ernster, als bislang gedacht."
[Quelle: transportjournal.com | 19-07-2013]

Ein Satz untermauert die zunächst als Vermutung niedergeschriebene Konkurrenzverschärfung:
Zitat: ... Wenn sich mehrere Reedereien die Aufgabe teilen, benötigen sie jeweils weniger Schiffe."
[Quelle: focus.de | 18-06-2013]

Weniger Schiffe bedeutet aber nicht nur ein "Gerangel" der Häfen um die verkleinerte Flotte sondern auch weniger Arbeitslätze!


Diese umgangssprachlich genannten "Van-Carrier" sollten eigentlich bis zu 2,7 Millionen Container pro Jahr bewegegen - wie sie sehen, bewegt sich nichts!

Wer den BürgerInnen weiterhin das Märchen vom ewigen Wachstum, verbunden mit "mehr Arbeitsplätzen" auftischt, ist mindestens Politiker und hat genug Steuergeld zur Verfügung, für dessen Ausgabe er keinerlei Verantwortung trägt. Es lebt sich halt gut als Made im Speck und einer rückwärtsgewandten Wirtschaftpolitik, die trotz aller Versprechungen und angemahnten Schuldenbremsen immer mehr Haushaltsdefizite produziert – man möchte schließlich wiedergewählt werden!

Das Desaster Containerterminal Wilhelmshaven unternimmt somit einen erneuten Anlauf gegen die Wand, gegen die man schon mit dem Ansinnen lief, an der Jade einen Hafen zu bauen, den man gar nicht benötigt. Wenn man so will, werden Politiker zu Wiederholungstätern und haben immer noch nicht verstanden oder wollen nicht verstehen, dass die Empfehlungen und Hinweise eines Bundesrechnungshofes, des Bundes der Steuerzahler oder aber auch dieser und jener Artikel in der Presse deutliche Hinweise beinhalten, die die Legislative eigentlich wieder auf den Boden der Realität holen müßten.

Was wir derzeit erleben ist lediglich eine Verlagerung der Containerverkehre verbunden mit einer Bündelung und Reduzierung der weltweiten Containerflotte. Wenn es immer weniger Schiffe gibt, dann können sich die Markführer ihren Hafen und die damit verbundenen Subventionen regelrecht maßschneidern, und damit auch die Gewinne. Wie oben schon erwähnt, ein "todsicheres" Geschäft für die "Global Player", wenn sich das am Markt durchsetzt.

Wenn man jetzt noch eine "Delle" im Wirtschaftswachstum hinzufügt, dann wird daraus ganz schnell eine sehr bedrohliche Situation für den ganz gewöhnlichen Bürger, der dieses "Wirtschaftrückgang mit Ansage" dann wieder ausbaden, also bezahlen darf.

Die Kurzarbeit ist im Laufe der Jahre für die PolitikerInnen ebenfalls zur Selbstverständlichkeit geworden. Sie löst aber auch keine grundsätzlichen systemisch bedingeten Probleme und ist lediglich ein teures Übergangsinstrument, das einigen wenigen weiterhin ihren Profit garantiert, während die Verluste dem Steuerzahler zur Last gelegt werden.

Ein Beispiel:
Eurogate schielt schon nach Israel, um den Verlust beim JadeWeserPort in Grenzen zu halten und um sich kürzere Routen über das Schwarze Meer in Richtung Russland zu erschliessen? Wer braucht dann noch den Ergänzungshafen an der Jade?

Zusätzlich wird die so hoch gelobte Exportpolitik der Bundesrepublik, die auf sehr tönernen Füßen steht, bei einem Frachtrückgang zum Problem, denn auch der Technologievorsprung wird langfristig "dahinschmelzen" und die derzeitigen Exportraten verringern.

Die schöne heile Konsumwelt hat sich überlebt und wird nur noch durch eine politisch gewollte "Subventionitis" am Leben erhalten, wie es Nico Paech in einem hochinteressanten Vortrag mit dem Titel "Ökonomie jenseits des Wachstums" [Postwachstumsökonomie] im Jade Innovationszentrum erläuterte.

Warum der Containerterminal Wilhelmshaven schon längst ins Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler gehört und zu möglichen Auswegen aus einer sich anbahnenden und unvermeidlichen Krise, dazu nächste Woche mehr.


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven


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