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700.000 € für die Kunst
16|03|2010



Abgesägte Laternenpfähle und eine trostlos wirkende Innenstadt sind das Resultat einer Politik ohne nachhaltige Konzeption und prägen die Kuturlandschaft von Boomtown.

Na endlich hat es die Politik verstanden! So möchte man es herausrufen, wenn man erfährt, dass die SPD-Fraktion unter Hilfe der BASU und der GRÜNEN über 700.000,- € für die Kunst ausgeben will. In Zeiten klammer öffentlicher Kassen geschieht das viel zu selten.

Der Oberbürgermeister hat eine Haushaltssperre verhängt. Freiwillige soziale Leistungen können nicht mehr ausgezahlt werden. Im gesamten Stadtgebiet werden Spiel- und Bolzplätze abgebaut, weil das Geld für die Unterhaltung und Modernisierung fehlt. Der Abenteuerspielplatz soll geschlossen oder ausgelagert werden, Straßenlaternen werden nicht erneuert, sondern nur noch abgesägt.

Unzählige soziale Einrichtungen beantragen seit Jahren finanzielle Hilfen bei der Stadt. Dabei geht es oft nur um Kleinstbeträge ab 500,- €. Kaum eine Einrichtung bekommt die beantragten Mittel. Der jährliche Empfang für die Ehrenamtlichen musste abgesagt werden, da der Stadt die notwendigen 2.500,- € für die Ausrichtung fehlten. Die Kunsthalle sollen so erhebliche Zuschussmittel gestrichen werden, dass der Fortbestand mehr als gefährdet ist.

Und jetzt kommt die SPD aus der Deckung und will 700.000,- € für die Kunst beantragen. Jubeln möchte der geneigte Bürger. Doch was bedeutet für die SPD denn Kunst? Genau, es handelt sich um einen Kunstrasenplatz für den Eisenbahner Sportverein [ESV]. Geschickt hat es der Verein und die Sportlobby des Rates geschafft, den beantragten Kunstrasenplatz als “soziale Aufgabe” zu titulieren. Der ESV verfügt über 400 Mitglieder und wird nicht müde zu betonen, dass darunter auch Kinder mit Migrationshintergrund sind. Mindestens 5 seien es schon.

Im Nachhinein wurde dann auch noch festgestellt, dass eine Flutlichtanlage unabdingbar wäre, die im bisherigen Kostenvoranschlag noch nicht berücksichtigt wurde. Man kann also getrost von fast 1 Million € Gesamtosten ausgehen. Und das alles für die Kunst und das Soziale – bravo!

Natürlich wäre der Kunstrasenplatz nicht frei zugänglich. Kinder aus der Umgebung könnten ihn nicht nutzen, die städtischen Bolzplätze sind ja auch nicht mehr da. Für jedes Vereinsmitglied des ESV soll die Stadt umgerechnet 1.750,- € hinblättern.

Wie sehr bräuchte die Musikinitiative ein Tonstudio, damit die hunderten Jugendlicher, die hier fachlich und nachhaltig betreut werden, aus ihren Begabungen etwas machen könnten. Die Tafel braucht bestimmt einen Kühlwagen, die Aidshilfe ein Notmobil. Wie würde die SPD auf solche Zuschussanträge reagieren?

Der Vereinssport erfüllt eine wichtige soziale und gesellschaftliche Aufgabe – dies ist unbestritten. Die wenigen vorhandenen finanziellen Mittel müssen aber von der Stadt verantwortungsbewusst und ohne Lobbypolitik verteilt werden. 700.000,- € für einen kleinen Verein sind weder verantwortungsbewusst, noch sinnvoll.

Jedes Jahr muss die Wilhelmshavener Arbeitsloseninitiative um ihren Bestand zittern. Die Zuschussanträge bleiben ungehört. Dabei geht es auch hier um vergleichsweise Peanuts. Und das, obwohl die ALI tausende betroffene jährlich berät und unterstützt.

Es geht nicht darum, die Leistung des ESV klein zu reden. Aber es darf auch nicht sein, dass diese Leistung mit horrenden Mitteln hochgelobt wird! Jeder Ratsabgeordnete, der diesem Zuschuss zustimmt, wird in den nächsten Sitzungen erklären müssen, warum 500,- € für einen sozialen Verein nicht vorhanden sind. Die Sportlobby lässt grüßen! Denn die hat schon die VIP-Tribüne für den Handballverein und das schicke neue Stadion für den Fußball durchgeboxt. Vom neuen Kunstrasen in Voslapp ganz zu schweigen.


Tim Sommer

Quelle:
www.timsommer.de

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Kommentare

Joachim Tjaden | Wilhelmshaven
So wie Tim Sommer auch in diesem Artikel argumentiert, könnte man tatsächlich meinen, er hätte da noch ein Hünchen mit seinen ehemaligen Genossen der SPD zu rupfen und sucht immer wieder nach Gelegenheiten dazu. Leider fehlt hin und wieder wohl das Hintergrundwissen. Leider!

Alle fehlerhaften Darstellungen hier gerade zu ziehen, dürfte wohl kaum möglich sein.

Tim Sommer versucht deutlich zu machen, dass mit Hilfe der BASU ein Kunstrasenplatz beim ESV entstehen soll, und auf der anderen Seite freiwillige Leistungen gestrichen, Spielplätze geschlossen und bei Kultureinrichtungen gespart werden soll.

Die BASU stimmte tatsächlich für einen Kunstrasenplatz beim ESV. Aber die BASU stimmte den anderen angegebenen Streichungen und Einsparungen nicht zu. Von daher ist zumindest für uns zu sagen, dass wir weder Spielplätze, noch Kunsteinrichtungen, oder den botanischen Garten schließen, noch Zuschüsse für Verbände streichen um auf der anderen Seite viel Geld für einen Kunstrasenplatz ausgeben wollen.

Selbst wenn man von dieser Sommer´schen Darstellung absieht und nur die reine Entscheidung für einen Kunstrasenplatz betrachtet, stellt sich das Thema bei Licht betrachtet vollkommen anders dar.
Die Stadt Wilhelmshaven ist für viele Sportplätze zuständig und muss jedes Jahr sehr viel Geld für den Erhalt dieser Anlagen in die Hand nehmen. Die Sportplätze werden aber von immer kleiner werdenden Vereinen mit immer weniger aktiven Sportlern genutzt.

Nun hat die Stadt schon lange nicht mehr das Geld alle Sportanlagen der Stadt ständig ungeachtet der tatsächlichen Nutzung in einem ordentlichen Zustand zu halten und müsste ihre Investitionen eigentlich auf nur noch so viele Anlagen beschränken, wie tatsächlich benötigt werden.
Ganz krass ausgedrückt müsste die Stadt z.B. für den Bereich Fußball berechnen, wie viele gemeldete Mannschaften es in den Vereinen gibt, daraus die unbedingt nötige Zahl der Fußballplätze ermitteln und dann über das Stadtgebiet verteilt auch nur noch so viele Sportplätze zu betreiben.

Ich möchte an dieser Stelle darauf verzichten darzustellen, welche Vereine sich dann einen Platz teilen, sich über Nutzungszeiten und anteilige Kosten einigen müssten, und für welche Vereine es eigentlich gar keine Existenzgrundlage mehr geben könnte.

Das Ergebnis, wie viele Fußballplätze tatsächlich rechnerisch benötigt werden ist zudem derart erschreckend, dass man das Thema auf diese Art nicht abarbeiten darf. Weder als Stadt, noch als Politiker. Damit wir, die wir über die Investitionen zu entscheiden haben, uns ein klares Bild machen können, haben wir aber auch diese theoretische Betrachtung natürlich angestellt.
Über viele Monate haben wir alle möglichen Szenarien betrachtet und daraus u.a. die sportpolitischen Leitlinien entwickelt.

Sicherlich ist das, was über Monate erarbeitet wurde viel zu komplex, um dies im Einzelnen hier zu beschreiben.

Hätte sich Tim Sommer, und diese Gelegenheit war ständig gegeben, vor seinem Artikel darüber informiert, bliebe auch für ihn nicht mehr die Frage ob, sondern wo der nächste Kunstrasenplatz entstehen sollte.

Lieber Tim, du tust weder Deiner-, noch unserer Arbeit einen gefallen, wenn Deine Artikel auf Grund schlechter Recherche sicher diskussionswürdige Themen verfehlen.

Deine Meinung, dass man die Entscheidung zwei Kunstrasenplätze in direkter Nähe im Stadtnorden zu bauen heute sicher so wohl nicht mehr treffen dürfte, teile ich.

Den Platz beim VFL beschloss die SPD schon vor Jahren als sie noch die absolute Mehrheit im Rat hatte und am 18.07.2007 folgte der einstimmige Beschluss des Rates zum Kunstrasenplatz in Voslapp.

Weder Verwaltung, noch Politik hatten zu diesen Zeiten den Mut den beiden betroffenen Vereinen mitzuteilen, dass es nur einen, dann aber zentralen Kunstrasenplatz im Stadtnorden geben kann.

Heute ist das zum Glück etwas anders.



Tim Sommer |
Wilhelmshaven
Lieber Akki Tjaden,

so einfach ist es tatsächlich und doch nun wieder nicht! Tatsache ist, dass die Stadt über weit weniger Geld verfügt, als sie ausgeben könnte. Auch sind wir beieinander, wenn es darum geht, wo Gelder eingespart werden können (Holding, Berater, PPP, etc.).

Derzeit sind wir aber an einem Punkt, wo freiwillige Leistungen völlig willkürlich vergeben werden. Immer wenn sich hier oder da eine Mehrheit finden lässt, werden mehr oder weniger hohe Beträge vergeben.

Ohne entsprechende Konzepte dürfte aber derzeit kein Geld über den städtischen Tresen gehen!
Es geht mir nicht um das für oder wider desn Kunstrasenplatzes. Mir geht es darum, dass dieses Geld dann weg wäre und an anderen Stellen fehlen würde. Dafür ist keine Ablehnung oder Zustimmung der BASU zu Spielplätzen notwendig - die Verwaltung wird es aus Geldmangel schon einstampfen!

Wir haben jeden Euro nur einmal. Und wenn wir 700.000 (meinetwegen auch \"nur\" 300.000) für den ESV ausgeben, dann ist dieses Geld unwiderruflich weg. Ein weiterer Schritt in Richtung §88.

Im Falle ESV lässt sich feststellen, dass hier tatsächlich meine ehemaligen Genossen alles in Bewegung gesetzt haben, um das Geld locker zu machen. Die selben Genossen, die der Kunsthalle, dem ASP und vielen anderen Einrichtungen ans Leder wollen (um beim Sport zu bleiben).

Nun als BASU aufzutreten, die ja (fast) allen sozialen Projekten ihre Zustimmung erteilen will, und sich genau auf diese Umfassende Zustimmung zu berufen, ist zu einfach!

Hier ist es Aufgabe der verantwortungsbewussten Politik, die verbleibenden Mittel nicht an den zu vergeben, der die stärkste Lobby hat (egal wie sinnvoll das Projekt auch sein mag!), sondern alle zuschussfähigen Projekte gegenüber zu stellen und sorgfältig zu planen.

Welches Sportentwicklungskonzept hat denn die Stadt? Welches hat denn die BASU? Ohne Konzept dürfen auch keine Mittel vergeben werden.

Nein, ich bin kein Gegner des ESV, ich habe keine offenen Rechnungen auf dem Rücken von Vereinen auszutragen und auch Kustrasen steht nicht auf meiner Allergieliste!

Auch Zuschussanträge der Tafel, der ALI oder meines eigenen Vereines über solche Summen dürfte derzeit nicht im Schnelldurchlauf zugestimmt werden. Nicht die Giesskanne ist das richtige Werkzeug für den Kämmerer, sondern das gezielte und geplante Giessen der wichtigsten Pflanzen.



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