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Siedler klagen gegen Bahn
15|06|2010
Über diese Trasse sollen sie rollen, die 80 - 100 zusätzlichen Züge pro Tag, hauptsächllich nachts!
30 Hauseigentümer aus Sande wollen bisher mitmachen
Sande/OS - Die Siedlergemeinschaft Sande macht Ernst: Nachdem alle Proteste und Eingaben nichts genutzt haben, will der Verband eine Klage gegen die Bahn anstrengen.
Es geht dabei um die Strecke, die in nächster Nähe an den Häusern in Sanderbusch vorbeiführt. Schon lange protestieren die Anwohner, denn der Zugverkehr auf dieser Strecke hat stark zugenommen. Die Bahn beruft sich stets auf Unterlagen, die mehr als 100 Jahre alt sind. Danach wurde der Bahnverkehr erlaubt.
Doch die Verhältnisse habe sich grundlegend verändert: Das Industriestammgleis wurde gebaut, und vor allem in den letzten Jahren sind die Züge zum Industriegebiet in Wilhelmshaven immer länger und schwerer geworden.
„Wenn die Kohlezüge durchfahren, wackelt sogar mein Bett“, sagte jetzt eine Frau bei einer Versammlung der Siedler.
Wenn der Jade-Weser-Port in Betrieb geht, bevor die Bahnumfahrung gebaut ist, werden an der Strecke 80 bis 100 schwere Güterzüge täglich erwartet. Die Bürger fürchten Schäden an ihren Häusern und eine Wertminderung der Immobilien sowie möglicherweise sogar Schaden für Leib und Leben, wenn es einmal zu einem Unfall kommen sollte.
Gefordert wird Tempo 30 auf der Bahnstrecke, und das will die Siedlergemeinschaft nun gerichtlich durchsetzen. Zudem soll ein Beweissicherungsverfahren für die Häuser in Gang gebracht werden. Nur so könnte die Bahn für entstandene Schäden später überhaupt in Regress genommen werden.
Dazu wird ein gerichtlich bestellter Gutachter benötigt, der den Zustand der Häuser dokumentiert. Die Gemeinschaft strebt eine Sammelklage an, rund 30 Hauseigentümer sind bereit, sich ihr anzuschließen.
Siedlerchef Rainer Galli erklärte, dass den Klägern keine großen Kosten entstehen, da die Siedlergemeinschaften eine Versicherung abgeschlossen haben.
Wer sich noch an der Sammelklage beteiligen möchte, kann sich bis zum 7. August melden.
Quelle: Jeversches
Wochenblatt
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