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JadeWeserPort: The never ending story
12|04|2013



Auch heute sollen die Zweifel und die Kritik am sogenannten Jahrhunderthafen möglichst ungehört verhallen [Foto:Geniusstrand vor seiner Überbauung mit dem Mahnmal der Hafengegner].

Es ist schwierig, einem Menschen etwas begreiflich zu machen, wenn sein Gehalt darauf beruht, es nicht zu begreifen.

Upton Sinclair

Hoffen - bangen - bloss nicht verzweifeln und schönschreiben, was das Zeug hält.


Es ist wieder einmal soweit und wieder überziehen negative Nachrichten ein angebliches Jahrhundertprojekt mit "Dreck". So würden es die Protagonisten beschreiben, die dem kollabierten Containerhafenprojekt an der Jade trotz gegenteiliger Fakten eine rosarote Zukunft bescheinigen.


Der Vertrag von Axel Klug [Geschäftsführer JadeWeserPort-Realisierungsgesellschaft] soll nach den Wünschen des neuen Wirtschaftsministers Olaf Lies [SPD] verlängert werden.

Inzwischen klaffen nicht nur über 390 Löcher in der Spundwand, nein, nun wölbt sie sich auch noch 19 Zentimeter zur Fahrrinne hin durch und die JadeWeserPort-Realisierungsgesellschaft [JWP-R] behauptet, es wären keine neuen Risse hinzugekommen. Zu dem Gutachten über die löchrige Spundwand und deren Wölbung, das dem NDR vorliegt und das von der JWP-R selbst in Auftrag gegeben wurde, nimmt der in Vertragsverhandlungen befindliche Axel Kluth, der gebeten wurde um zwei Jahre zu verlängern, keine Stellung.

"Für Eurogate seien die Auswölbungen in der Spundwand kein Problem, weil noch kein Containerkran abgesackt sei" heisst es im NDR-Bericht von der jährlichen Pressekonferenz, auf der Eurogate am 10. April 2013 Bilanz zieht.

Und die sieht düster aus, denn wegen des Containerhafens Wilhelmshaven habe man bis zu 30 Prozent weniger Gewinn gemacht. Schuld daran sei natürlich die Weltkonjunktur, aber auch, weil der JadeWeserPort zu früh gestartet sei.


Nichts als Wüste, auf dem Gewerbegebiet des Containerterminals Wilhelmshaven mit lediglich einem einzigen Investor.

Von dem Debakel, das sich jetzt abzeichnet, da sind sich die Hafengegner einig, hat man faktisch schon vorher gewusst. So erklärt Manfred Berger von der ehemaligen Bürgerinitiative Bürger gegen den Jade-Weser-Port in der NDR-Dokumentation "Am JadeWeserPort in Wilhelmshaven":
Zitat: " ... Deutschland hat Bremerhaven, Deutschland hat Hamburg - die beiden Häfen sind immer dabei, kontinuierlich dabei, aufzubauen, größer zu werden ... ein zusätzlicher Hafen ist absolut nicht notwendig, die beiden Häfen schaffen das alleine ...

... und als Bestätigung seiner Fakten, sozusagen als Zustandsbericht fügt er hinzu:

Zitat: " ... Erstens ist es leise, zweitens, wir haben 8 Containerbrücken dort stehen und diese 8 Containerbrücken sind alle hochgeklappt - hochgeklappt heisst, es liegt kein Containerschiff drunter. Wenn der Hafen brummt sollten die Containerbrücken unten sein, es sollten Schiffssilhouetten hier vorne sein und es sollten LKW´s und Züge hier hin und herfahren - wir sehen nichts - wir sehen ´nen paar Baufahrzeuge, ´nen paar Reinigungsmaschinen, die Kräne sind hochgeklappt ... ja, es läuft nicht. ... "
[Quelle: Am JadeWeserPort in Wilhelmshaven | 03-03-2013]

John H. Niemann, der Hafenlobbyist in der Wilhelmshavener Hafenwirtschaftsvereinigung schlechthin sieht das nach der Maritimen Konferenz 2013 in Kiel völlig anders und versteigt sich in einem Interview bei Radio Jade in ein diffuses Kauderwelsch, das auszugsweise so klingt:
Zitat: " ... Der Hafen ist absolut notwendig, so sieht das jeder, gerade auch in Konkurrenz zu den Westhäfen, also, Rotterdam, Antwerpen, Zebrügge und wir sind also guten Mutes - wir sind alle nicht zufrieden, das können Sie sich ja vorstellen, aber wir sind guten Mutes - im Moment ist es ein Jahrhundertprojekt und wenn wir ihn nicht gebaut hätten, würden wir ihn heute überhaupt nicht mehr bauen können und ... Hafen muss vorgehalten werden, wenn Sie Hafen nicht vorhalten, haben Sie auch keine Chance Geschäfte zu akquirieren, so, wie wir das machen werden ... "
[Quelle: Was bringt die achte Maritime Konferenz für den JWP? | 09-04-2013]

In Niemanns Ausführungen kommt auch endlich einmal die Konkurrenz aus den Niederlanden zum Tragen, einer der Hauptfaktoren für den megaschleppenden Beginn des Containerhafens. Er hingegen wertet diese Konkurrenz allerdings als Notwendigkeit zum Hafenbau an der Jade, was so betrachtet ein Widerspruch in sich ist. Als Beleg für die Unsinnigkeit seiner Argumentation gibt er auch noch zu, dass man den Hafen heute gar nicht mehr bauen würde, was die Ausführungen von Manfred Berger zusätzlich untermauert. Auch, dass man "Hafen vorhalten muss", dürfte zu einer der Legenden zählen, die den Containerhafenbau bei MitbürgerInnen als sinnvoll erschienen liess. So besehen müsste man eigentlich einen Hafen nach dem anderen bauen, aber dafür müsste es auch ein unendliches Wachstum geben.

Es wird auch deutlich, dass man sich "Maritime Konferenzen" auch weiterhin "schenken" kann, da sie komplett ergebnislos verlaufen, denn als eigentliche Grundlage dieser exorbitant teuren Freundestreffen maritimer Belange ist das Einwerben von Subventionen, das schon 2011 in Wilhelmshaven von vornherein als aussichtslos galt.

Nun sucht man händeringend nach Ladung, weil die Weltkonjunktur wieder einmal stottert. Es wird wohl sehr lange dauern, bis dieser Containerhafen überhaupt erst einmal bekannt wird. Für Krisenzeiten bedeutet diese anscheinend alternativlose Hafenpolitik, dass ganz Wilhelmshaven wirtschaftlich still steht.

John H. Niemann hat nach seinem Ausscheiden aus der Schiffahrtsagentur Neptun, also seiner Verrentung, auch schon wieder eine neue Firma als Tochterunternehmen der Hafenwirtschaftsvereinigung Wilhelmshaven e. V. gegründet.

In der Hafendienste Wilhelmshaven GmbH macht er seit dem 1. September dem Weg frei für die Interessen der Wirtschaft:
Zitat: " ... Gegenstand des Unternehmens ist unter anderem das Erbringen von Serviceleistungen für die See- und Binnenschifffahrt, insbesondere im See- und Innenhafen von Wilhelmshaven, die Durchführung von Baggerarbeiten sowie der Schuttle Service. Des Weiteren betreibt die Hafendienste Wilhelmshaven GmbH ein Eisenbahnunternehmen. Auch die Erbringung von Vorbereitungs-, Unterstützungs- und Durchführungsarbeiten im Zusammenhang mit der Planung sowie dem Bau des JadeWeserPorts in Wilhelmshaven gehört zum Leistungsspektrum. ... "
[Quelle: Hafendienste Wilhelmshaven GmbH]

Das klingt doch sehr nach "Grodendammöffnung", weil, ist doch ganz logisch, man braucht jetzt jede Kaikante.

Und so redet und schreibt man sich die Katastrophe an der Jade mit der rosaroten Brille weiterhin richtig schön, damit das Fussvolk nicht auf die Idee kommt, rumzumaulen. Die BürgerInnen könnten ja feststellen, dass die in den Sand gesetzten Milliarden etwa bei der Bildung viel besser aufgehoben wären, als in unsinnigen Leuchtturmprojekten für die Bauwirtschaft oder bei irgendwelchen ehemaligen Schiffsmaklern.

Diese Lobbyisten bis an ihr Lebensende staatlich zu alimentieren, müsste mit einem Vertrag verbunden werden, nach ihrer Verrentung nie wieder bei öffentlichen Veranstaltungen auftreten zu dürfen.

Auch der Oberbürgermeister Andreas Wagner will alles möglichst hafenaffin ausrichten, was sich hinter der Fläche des Containerterminals Wilhelmshaven abspielt - das ist schon ein wenig gelebter Größenwahn.


Bestens vernetzt in Wilhelmshaven: Verwaltung und Wirtschaft [links Oberbürgermeister Andreas Wagnerr - rechts John H. Niemann].

Wagner ist bestens vernetzt, auch mit der Hafenwirtschafgsvereinigung. Kein Wunder, stammt er selbst doch aus einer sogenannten pflichtschlagenden Verbindung [Palaiomarchia-Masovia | seit 1991], deren oberstes Ziel es ist, ein Staat im Staate aufzubauen, wo man sich die Posten auf "Zuruf" vererbt. Konservative Verbindungsmitglieder bezeichnen sich als akademische Elite und rekrutieren sich gegenseitig aus diesen "Kreisen", praktisch aus sich selbst heraus, was irgendwie nach "Inzucht" riecht. Wenn es wenigstens darum ginge die Wirtschaft auch für das Fussvolk positiv und vor allen Dingen objektiv zu justieren, könnte man das ja noch irgendwie nachvollziehen.

Aber das Gegenteil scheint der Fall zu sein:
Zitat: " ... Das Lebensbundprinzip ist die Ursache dafür, dass Studentenverbindungen Seilschaften herausbilden. Verbindungsstudenten, die im Berufsleben stehen [Alte Herren], protegieren jüngere Verbindungsmitglieder − nicht selten mit Erfolg. So mancher Verbindungsstudent gelangt auf diesem Wege in hohe Positionen, was das Selbstbild der Studentenverbindungen stützt, die akademische Elite zu sein.“ ... "
[Quelle: Wikipedia]

Betrachtet man Wagners Politik genauer, so kommen echte Zweifel auf, ob er wirklich der Wirtschaftsfachmann ist, der er vorgibt zu sein und den Wilhelmshaven wirklich benötigt und es stellt sich zwangsläufig die Frage, wie er wirklich an den Posten kam und vor allen Dingen warum?!

Die BürgerInnen sehen es selbst anscheinend gelassen und folgen gebetsmühlenartig der Phrase vom "Jahrhundertprojekt, das irgendwann Früchte tragen wird" - dass es ihr Steuergeld ist, das da quasi zum Fenster hinausfliegt, berührt diese Erdenkinder wenig bis gar nicht, was sind schon 1,15 Milliarden Euro, also die Grundkosten für den Staat [Kosten für die Aufspülung und den Kajenbau zuzüglich Bahnausbau ohne Ausbildungsförderung, Rangierbahnhof auf dem JWP, Autobahnanbindung, etc.]!

In Leserbriefen beschwert man sich, das im Film "Wilhelmshaven - Marine, Matjes und viel Meer" der Containerterminal gar nicht vorkommt, obwohl der doch schon im Nordseereport vom 03. März 2013 "verwurstet" wurde.

Wenn man die beiden Filme gesehen hat stellt man sich allerdings die Frage, ob man für diesen Hafen im Moment überhaupt Werbung machen sollte, denn die ungeklärten Nebenkriegsschauplätze um Geld und Subventionen ergeben ein doch eher schiefes Bild vom Leuchtturmprojekt am Tiefen Fahrwasser mit Geisterbuslinie, die sich, sollte der Hafen jemals "laufen", bestimmt auch irgendwann mitrentieren wird:
Zitat: " ... Dennoch sei es zuletzt gelungen, den JadeWeserPort ans Liniennetz anzubinden. Für Kritiker, die nun von einer Geisterlinie sprächen, habe er kein Verständnis. Langfristig werde die Linie stärker genutzt, ist Langen überzeugt. ... "
[Quelle: Fritz Langen [CDU] in: Mit der Straßenbahn nahm Nahverkehr Fahrt auf | 100 Jahre Personennahverkehr in Wilhelmshaven: Die Kosten waren schon immer ein Thema | Lokales Heimatblatt | 08-04-2013]

So werden auch weiterhin 28.000 Euro in ein Unternehmen investiert, das rein hypothetischer Natur ist, Geld, das an anderer Stelle dringend gebräucht würde - und die Kosten, die schon immer ein Thema waren? - egal!

Der Tag der Logistik findet dieses Jahr nur eingeschränkt statt:
Zitat: " Sehr geehrte Damen und Herren,
mangels Resonanz müssen wir leider unsere Vortragsveranstaltung am 18.04.2013 im Pumpwerk absagen. Trotz eines hohen Marketingaufwandes ist es uns nicht gelungen, eine ausreichende Zahl interessierter Besucher zu gewinnen. ... "
[Quelle: Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e. V.]

... also keine selbstgeschriebenen Lobeshymnen auf die Hafenwirtschaft und den angeblichen Jahrhundethafen, die alljährlich auf diesem "Event" verkündert werden. Lediglich die Besichtigungen der Hafenanlagen, allerdings nicht des Containerhafens Wilhelmshaven, finden noch statt.

Auch eine Folge der stotternden Weltwirtschaft? - ganz, ganz bestimmt!

Ahoi!


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven



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Die Darstelllung des "Trio Infernale Wilhelmshavens" sorgt für Aufregung.
Eine Menge Wilhelmshavener Bürgerinnen protestieren unter dem Motto "Planungswahnsinn am Banter See tut 5.000 Menschen weh" für den Erhalt des Banter Sees, so, wie er ist. Sie wehren sich gegen eine Wohnbebauung für "Priveligierte". Mehr dazu in einem Video ... [das Bild ist vom 15-07-2014] ... .... zum Video | youtube ...



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