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Zweiundfünfzig
10|10|2011



Im April 2008 demonstrierten auch in Wilhelmshaven Menschen gegen den sinnlosen Einsatz deutscher Soldaten in Afghanistan.

10 Jahre Afghanistan Krieg.

Jetzt ist raus, was für viele schon vor der Einmischung der Deutschen in diesen Krieg klar war, dessen Sinnlosigkeit.

Zweiundfünfzig [52] deutsche Soldaten mussten dafür bis jetzt sterben und immer noch zögert man mit dem Abzug, dessen Zeitzeitpunkt Thomas de Maizi?re, Deutschlands derzeitiger Verteidigungsminister, von den Amerikanern abhängig  macht.

Eine ähnliche Taktik findet sich auch in seiner Partei, der CDU. Bundespolitik wird erst dann landespolitisch oder kommunal umgesetzt, wenn die Kanzlerin, wie z. B. beim Atomausstieg, ihr "Go" gegeben hat.

Eine Verinnerlichung und die objektive Betrachtung der eigentlichen Thematik ist somit nicht mehr grundlegende Basis einer Gewissensentscheidung.

Afghanistan, das sich regelmässig beschrieben auf einem guten Weg in die Selbständigkeit befindet, verharrt, objektiver betrachtet, eher im Vorkriegszustand und es scheint mehr als fraglich, ob man grundsätzlich mit dem Einsatz von Soldaten irgendeinen Grundstein für irgendeine Demokratie legen kann. Die Taliban herrschen nach wie vor im Lande nur die Clique um Al Quaida glaubt man eingedämmt zu haben.

Kulturhistorische Systemaustauschereignisse, bei denen die Theorie an der Praxis  scheiterte, finden sich zur Genüge. Die DDR stolperte über den "gelebten" Sozialismus und die ehemalige UDSSR, das heutige Russland, am praktizierten Kommunismus mit Geheimdienstapparat. Man fragt sich zwangsläufig, was das denn sein soll, dieses Demokratiephänomen, das in Europa am ungeregelten Kapitalismus und dem ungehemmten "ich-Bewusstsein" - sprich Egoismus - zu scheitern droht.

Das monetäre Bewusstsein dient inzwischen als Lebensgrundlage, obwohl ein "viel weniger" an Konsumbewusstsein wesentlich eher an die Basis der wirklich lebensnotwendigen Bedürfnisse heranreichen würde. Früher war es ein Ereignis, wenn der Herbst kam, um Marmelade einzukochen. Solch saisonal bedingte Erlebnisse fielen einem globalisierten Bewusstsein zum Opfer, d. h. wir können zu beinahe jedem Zeitpunkt genau die Marmelade kaufen, die uns gerade in den Sinn kommt.

Statt über diesen Sinn oder Unsinn ernsthaft zu diskutieren, suchen "wir" nach immer mehr virtuellen Ausreden, um diese neue Lebensphilosophie und diesen Lebensstandard auf andere zu projezieren, damit das Wirtschaftswachstum nicht zum Erliegen kommt. Es ließe sich ein beinahe unendliches Spektrum an Gegenständen auflisten, das beweisen würde, wieviele sinnlose Dinge wir z. Zt. herstellen, nur um zu produzieren.

Einen Krieg in Afghanistan gewinnen zu wollen, an dem schon die UDSSR scheiterte, mit dem Vorwand, das Land befrieden zu wollen, ist letzten Endes ebenso sinnlos. Schon die Diskussion, ob "wir" Deutschen unsere Leopard-Panzer am Hindukusch einsetzen sollen, war wohl eher eine unrealistische Idee der deutschen expansionsorientierten Waffensindustrie, die daran scheiterte, dass die schweren und breiten Waffensysteme nicht über die tatsächlich vorhandenen Brücken wegen drohender Einsturzgefahr zu bewegen waren.

"Deutschland" ist nie um eine Idee verlegen, Waffen auch in Kriesenregionen zu exportieren, nur damit "zuhause" keine Arbeitsplätze verlorengehen, was auch die Diskusission um den Schutz der Transportwege auf See verdeutlicht:
Zitat: " Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) hat die Ankündigung der Bundesregierung begrüßt, bewaffnete Schutzteams privater Sicherheitsunternehmen zur Abwehr von Piratenangriffen auf deutschen Handelsschiffen zuzulassen. ...
... Der DPolG-Vorsitzende mahnt die Bundesregierung zur Eile: „Wenn in einigen Wochen der Monsun endet, beginnt vor Somalia die „Piratensaison“, dann brauchen unsere Handelsschiffe bewaffneten Schutz. ...
... Die deutschen Reeder können keine jahrelangen Diskussionen in der Koalition abwarten, ihre Mitarbeiter müssen jetzt beschützt werden“.
Außerdem müssen Haftungsfragen für die Sicherheitsunternehmen geklärt und die Kapitäne vor Straf- und zivilrechtlicher Verfolgung geschützt werden."
[Quelle: Deutsche Polizeigewerkschaft | 27-09-2011]

Das klingt aus dem erlernten Wachstums-Kontext heraus logisch, löst aber langfristig die Probleme der Länder nicht, in denen z. B. Piraten oder Al Quaida-Kämpfer entstehen. Profiteure sind die Waffenindustrie und private bewaffnete Sicherheitsdienste, die "per Freifahrtsschein" letztendlich Polizeiaufgaben erledigen sollen. Der "Vater" dieser Ideen dürfte dann auch eher im gut funktionierten Lobbyistenapparat der Waffenindustrie zu suchen sein, als bei der Polizei oder den Politikern, womit sich der Kreis durch Waffengewalt Krisenherde befrieden zu können, wieder schliesst.

Diese Art von kollektiver "Denke" ist weit verbreitet und führt eher zu mehr Waffenverkäufen und der Verschärfung von Konflikten, als zu nachhaltigen, befriedigende Strategien, ganz im Sinne des existierenden Kapitalismusgedanken der Geldvermehrung durch mehr Konsum, allerdings in einer pervertierten Form.

Auf der einen Seite pervers aber arbeitsplatzerhaltend, irgendwo dazwischen endet das Bewußtsein der Entscheider, so, wie wir sie aus den politischen Gremien kennen, die weit entfernt vom Tatort [quiet - dark - safe] quasi über Leben und Tod entscheiden.

Nie dagewesen kennen sie zwar die Fotos der Gefallenen oder die mannigfaltigen  Reportagen an den Tatorten, können sich aber nur schwer dazu durchringen, sich ernsthaft Gedanken über einen generellen Sinneswandel zu machen.

Nicht nur Amerika kennt ein weiteres Problem, das mit den Kriegern zusammenhängt, die von diesen Wirkungsstätten in die "Heimat" zurückkehren und sich dort nicht mehr zurechtfinden. Die sogenante "Posttraumatische Belastungsstörung", wenn Menschen die Ereignisse aus dem Erlebten nicht verarbeiten können und wie in den Vereinigten Staaten hauptsächlich allein gelassen und mit Pillen förmlich abgefüllt werden.

Der Film "Amerikas verletzte Seelen", der vor kurzem auf Arte lief, sollte allen als Warnung dienen, die glauben, man müsse Konflikte, wie z. B. "9|11" [Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001] mit Gegengewalt rächen, um so für Gerechtigkeit zu sorgen.


Im Dokumentarfilm "Amerikas verletzte Seelen" geht es um Kriegsveteranen aus dem Irak. Das Fazit ist erschütternd: Über 8.000 dieser Rückkehrer bringen sich jährlich um, das sind etwa 23 pro Tag.

Die Deutschen haben schon 17 Milliarden an Steuergeldern im Afghanistan-Krieg durch die Entscheidung der Volksvertreter "investiert", ohne das man von einer wirklichen Verbesserung der Lage sprechen kann.

Die Amerikaner führen seit langem eine traurige Statistik über die Gefallenen amerikanischen Soldaten:
Zitat: "6,230 U.S. service members have died in Operation Iraqi Freedom and Operation Enduring Freedom. ... "

1.765 starben davon in Afghanistan. Allein 380 Amerikaner liessen dieses Jahr ihr Leben im Irak oder Afghanistan, "sagt" die Statistik der Washington Post [Faces of the Fallen], die vielen zivilen Toten nicht einmal eingeschlossen.

Wir sollten uns langsam ´mal die Frage stellen, in was für einer Welt wir morgen eigentlich leben wollen - in einer mit "Auge um Auge und Zahn um Zahn" oder in einer, deren Menschen gewillt sind, ihre Probleme ohne Waffengewalt wirklich lösen zu wollen.

So betrachtet sind die Zweiundfünfzig Soldaten am Hindukusch wohl sinnlos gefallen.


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

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