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Jetzt ist es amtlich: Die Bahn kommt, aber ohne Lärmschutz
25|01|2011



Der Bahnlärm kommt und wird die Anlieger länger von der Nachtruhe abhalten, als versprochen.

Okay, werden jetzt einige sagen, aber die Vögel und damit das Naturschutzgebiet auf dem Voslapper Groden bekommen eine Lärmschutzwand. Nur für die Bahnanlieger in Sande und an der Strecke Sande bis Oldenburg und umgekehrt wird es unruhig.

180 Millionen Euro dürfen die Steuerzahler zunächst einmal berappen, damit die Zweigleisigkeit von Oldenburg bis Wilhelmshaven fertiggestellt wird. Dann kommt ab August 2012, sollte der Hafen wirklich in Betrieb gehen, der Krach und die Reduzierung der Lebensqualität, denn die restlichen ca. 320 Millionen Euro für den Lärmschutz, der immer wieder von den verantwortlichen Kommunalpolitikern suggeriert wurde, rückt in weite Ferne.

Man droht den Anliegern schon einmal, denen, die aus ihren Staeuermitteln auch den Hafen bauen und eigentlich gar nichts gegen das Projekt ansich haben mit folgenden Worten:
Zitat: " ... Wenn dennoch einige Anwohner den Klageweg beschreiten sollten, würden wir das sehr bedauern. Allerdings besitzt die DB Netz AG eine uneingeschränkte Betriebsgenehmigung für die Strecke. Sie kann also - soweit es die Kapazität erlaubt - für den Verkehr von und zum neuen Tiefwasserhafen genutzt werden. ... "
[Quelle: "Bahnanbindung CTW Wilhelmshaven: Peter Torkler hakt nach | Bürgerportal Wilhelmshaven | 22-01-2011]

In den Lokalmedien keine Zeile, sonst könnten ja noch einige mehr auf die Idee kommen zu klagen, um ihr gutes Recht auf Lärmschutz einzufordern?

Die Strecke selbst, wir haben auf ihr gedreht, stammt teilweise aus den 30ssiger Jahren. Die Bahn müsste die Strecke quasi neu bauen, was den Bau von Lärmschutz einschliesst und die Bahn ist, wie wir es schon oft beschrieben haben "knauserig". Um an die Börse zu kommen tut sie beinahe alles, legt Strecken still oder spart an der Technik eines ICE oder überlässt die Berliner S-Bahn ihrem Schicksal der Überalterung ohne laufenden Service und Lärmschutz, das geht nun überhaupt nicht!

Verdrängung steht ganz oben auf der Liste der politisch Verantwortlichen, Verdrängung für die Versäumnisse, auch das Geld für die Betroffenen Bahnanlieger von Anfang an mit einzufordern. Ein Grund dafür könnte sein, dass bei den dann genannten Kosten der Aufspülung des Hafengeländes und der Bahnanbindung [1,15 Milliarden Euro - ohne Verkehrsanbindung und Suprastruktur] wohl jeder vernünftige Minister etwas genauer hingesehen hätte, ob sich der Containerhafen überhaupt rechnet.

Ein anderer Grund sind die Querelen um die Hafeneröffnung und die immer wieder gepriesene Rentabilität und nicht zuletzt der Streit zwischen JadeWeserPort-Realisierungsgesellschaft und Landesregierung. Niedersachsen als Startinvestitionsgeber [650 Millionen Euro] ist nämlich nicht mehr bereit, den weiteren Ausbau des doch so lukrativen Hafens am Jadefahrwasser voranzutreiben und schlägt einen privaten Investor für die Erweiterung vor.

Auch beim Vorschlag den CTW [vormals JadeWeserPort] zur Freihandelszone erklären zu lassen scheiterte Eurogate.

Am 24. Januar 2011 reagiert Eurogate:
Zitat: "Eurogate-Chef lehnt schnellen Ausbau ab ... Emanuel Schiffer, Vorsitzender des Container-, Terminal- und Logistik-Unternehmens Eurogate, hat eine schnelle Erweiterung des Jade-Weser-Ports in Wilhelmshaven abgelehnt. „Das gibt der Markt derzeit nicht her“, sagte Schiffer dem WESER-KURIER. ... "
[Quelle: Weser Kurier |24-01-2011]

Jetzt werden sich wohl einige Wilhelmshavener Konservative, einige Genossen und die freiheitlich Liberalen neue Wahlziele kreieren müssen, denn allen Kritikern wurde durch die Haltung von Eurogate recht gegeben, denn die bauen nur einen Hafen, wenn der hochsubventioniert wird.


Stuttgart hat seinen Milliarden-Gau mit dem Bahhofsprojekt, das jetzt laut Schlichterspruch doch gebaut wird und wahrscheinlich noch viel teurer wird, sollte sich in Sachen Landesregierung im März nichts ändern.

Wilhelmshaven hat nun seinen "JadeWeserPort 21":
Das Geld reicht nicht ganz und BürgerInnen wurden leider ganz vergessen. Nicht nur der Neubau einer Lärmschutzmauer und der anschliessende Abriss auf dem Voslapper Groden, um sie dann wieder aufzubauen, zeugen von einem Dilletantismus, der in Wilhelmshaven an der Tagesordnung zu sein scheint. Die Visionäre standen in den vergangenen Dekaden beinahe Schlange und versprachen Wilhelmshaven eine rosige Zukunft, bis sie auf den Boden der Realität prallten.

Als hätte der Aufprall nicht wehgetan, hebt diese Politprominenz ein Stadtkonzept aus der Mottenkiste, poliert es etwas auf und verkauft es den BürgerInnen, als wäre es die Lösung, um Wilhelmshaven endgültig auf den Olymp zu heben, den es gar nicht gibt, weder in der Zukunft noch in der Vergangenheit.

Wenn man an Wilhelmshaven denkt, dann gehen einem auch schon einmal Parallelen durch den Kopf:
Zitat: " ... Vieles verweilt im Halbfertigen, im Ungefähren. Investoren werden scheu, Jobs gehen verloren. Die Arbeitslosenquote ist auf zwölf Prozent geschnellt. Immer mehr Menschen kehren der Stadt den Rücken. Jedes vierte Haus steht laut "Economist" inzwischen leer. An Atlantic City, der berühmten Casinostadt im US-Bundesstaat New Jersey, zeigt sich, wie die Wirtschaftskrise die Gesellschaft verändert. Viele Menschen, die hier leben, erwachen gerade aus dem amerikanischen Traum. ..."
[Quelle: Casinostadt in der Krise: "Sin City stirbt"]

Man könnte auch Detroit nehmen, die Autostadt, die nach dem Zusammenbruch der Autoindustrie förmlich kollabierte, wie damals Wilhelmshaven, als die Olympia-Werke schlossen.

"Boomtown", wie Wilhelmshaven von einigen Feierabendpolitikern getauft wurde, hat sich seit dem Olympia-Niedergang nicht wieder erholt, der Klüngel und der Filz dagegen, der den BürgerInnen das alles eingebrockt hat, sitzt nach wie vor tief und zu fest im Sattel und bedient sich an Steuermitteln, fast wie es beliebt.

Diese Stadt hat einen Kapitalschaden und das ist das Gros ihre PolitikerInnen, die sich immer wieder hinreissen lassen, weiterzuträumen, anstatt sich selbst einmal wirklich zu überprüfen. Man reibt sich kurz die Augen, putzt die Brille und tut 30 Zentimeter Erde drauf, weg ist ein Dorf und das Gewissen beruhigt, so wie damals bei Inhausersiel, so wie heute, beim Thema Bahnlärm - wird schon werden!

Folgende Zeilen könnten aus einem "Geschichtsbuch der Zukunft" über Wilhelmshaven stammen:
Zitat: " ... Mit Vollgas in den Niedergang: Detroit war bis Mitte des 20. Jahrhunderts die bedeutendste Industriestadt der Welt - und Albert Kahn ihr Architekt. Der Sohn deutscher Einwanderer baute Fabriken und Wolkenkratzer wie am Fließband. Doch so schnell, wie "seine" City wuchs, wurde sie verlassen. ... "

Das klingt bösartig, ist aber nur nochmals zitiert aus einem Spiegel-Artikel über Detroit.

Ab jetzt wird der nächste Visionär, der bei dem Wort Wilhelmshaven an "das Tor zur Welt" denkt wohl ausgelacht werden, so wie es die Hafengener prophezeit haben - wollte halt keiner hören - war nicht "en vogue".

Die Bahnanlieger sind gut beraten, wenn sie jetzt den Klageweg beschreiten, denn den Bahnlärm werden sie auf jeden Fall länger ertragen müssen, als man es ihnen versprochen hatte und damit die politischen Instanzen einmal mehr merken, das sie im Auftrag des Souveräns, dem Volk, unterwegs sind, nicht für die Lobbyisten.

Hoffentlich gehen viele zur nächsten Kommunalwahl, denn dann könnte es endlich eng werden für die "Ewig-Gestrigen".


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

Links:
Bürgerportal-Video: Wenn Lärm unerträglich wird | 05-11-2010

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