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Schmutzwasser-Einleitungen ohne Einleitung 19|08|2009
Das
Banter Siel am 25. Juni 2009: Obwohl bei strahlendem Sonnenschein eingeleitet wurde, war da laut Presseerklärung nichts.
Es gibt am Banter Siel immer wieder Schmutzwasser-Einleitungen, die aber von den Wilhelmshavener Entsorgungsbetrieben [WEB] nicht als Einleitungen bezeichnet werden. Die Erklärung dafür war bisher „Arbeiten oder technischer Defekt am Kanalschieber“. Das war für uns unverständlich.
Auch die Pressemitteilung aus dem Büro von Herrn Oberbürgermeister Eberhard Menzel warf mehr Fragen auf, als sie beantwortete. Wenn wir sinngemäß lesen, dass „da nichts ist, wenn nicht eingeleitet wird“, aber die Bilder eindeutig eine Einleitung zeigen und mehrere Zeugen das auch bestätigen, dann fragen wir uns, warum solche Erklärungen abgegeben werden.
Wir haben nun die WEB gebeten uns dazu eine technische Erklärung zu geben, die wir original hier beifügen.
Gleichzeitig hatten wir gefragt, warum das „Kanalwasser“ immer mal wieder bei Niedrigwasser ausfließen kann. Hier im Originaltext die Antwort von WEB:
"Die Rohrleitung zum Banter Siel ist mit der Rohrleitung zum Ems-Jade-Kanal direkt verbunden. Sie werden im Normalbetrieb durch die Kanalschieber voneinander getrennt. Bei geöffneten Kanalschiebern, z.B. durch einen Schaden am Schieber kann Kanalwasser über die Druckrohrleitung zum Banter Siel geführt werden. Dies resultiert aus der Tatsache, dass der Wasserstand im Kanalhafen zeitweise höher ist, als am Banter Siel. Im Normalbetrieb verhindert der Pumpendruck bei geöffneten Schiebern, dass eine Kurzschlussschrömung entsteht."
Unsere nächste Frage war: welche Aufgabe hat die zweite Rohrleitung? Die Antwort von WEB:
"Bei der Leitung handelt es sich um die Druckrohrleitung für Mischwasserabschläge vom Pumpwerk Süd zum Banter Siel bzw. zum Kanalhafen."
Die letzte Frage war: gibt es Möglichkeiten, z.B. durch technische Veränderungen an der Leitung, dieses Ausfließen ganz zu vermeiden?
Der Austritt von Kanalwasser über das Banter Siel ist nicht der Regelbetrieb und kann nur unter ungünstigen Randbedingungen [z.B. Niedrigwasser] und bei Störungen der Schieber erfolgen. Bei Wartungsarbeiten wird durch ein Schließen der jeweiligen Schieber und der Berücksichtigung der Wasserstände dafür Sorge getragen, dass eine Kurzschlussströmung zwischen Kanalhafen und Jadebusen verhindert wird.
Die Kaiserlichen KanalarbeiterInnen danken den WEB für die schnelle, sachliche Antwort.
Für Rückfragen steht Frau Klattenberg zur Verfügung. WEB Bereich Presse und Öffentlichkeitsarbeit Telelon: 04421 - 16-4538
Gleichzeitig sind viele Fragen offen geblieben oder stellen sich neu- Dieses technische Problem mit den Kanalschiebern gibt es seit 1976, dem Jahr der Inbetriebnahme der Zentralkläranlage. Also mindestens seit 33 Jahren! Und Störungen an den Schiebern gibt es häufig. Warum ist daran bisher nichts verändert worden?
- Wenn aufgrund der dargestellten Technik tiefschwarze Brühe in erheblichem Umfang aus dem Banter Siel fließt [die letzten Male mit solch einem Druck, dass es aussah als würden Pumpen eingesetzt], dann fließt dieser kontaminierte Strom auch zum offiziellen Badestrand und vorher auch zum Schwimmbereich vor der DLRG-Station an der Fliegerablaufbahn. Aber weil es keine „offizielle“ Einleitung ist, werden die Schwimmer nicht gewarnt. Wie lange will die Stadtverwaltung das noch verantworten?
- Ganz gleich, ob diese Einleitungen nun Einleitung genannt werden oder nicht – drin ist drin! Vorgeschrieben in der Einleitungsgenehmigung, ist aber ein Mischungsverhältnis von 1 : 7 , d.h. 1 Teil ungeklärtes Mischwasser und 7 Teile Regenwasser. Wie lange will denn die Stadtverwaltung noch verantworten, dass aufgrund der seit 33 Jahren bekannten technischen Mängel gegen die Einleitungsgenehmigung verstoßen wird?
- Die Kaiserlichen KanalarbeiterInnen haben mehrfach im Laufe von nunmehr 3 Jahren auf diese Einleitungen ohne Einleitung hingewiesen. Die Antworten der Stadtverwaltung reichten von „das stimmt ja alles gar nicht, das kann gar nicht sein, wenn nicht eingeleitet wird, dann ist da auch nichts“ bis hin zur Antwort von Herrn Dr. Jens Graul, der uns seinerzeit bei einer anderen „technischen Einleitung“ per Mail mitgeteilt hatte, Zitat: „das ist Sickerwasser"! Wir fragen die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung: Warum wird gelogen?
- Nach der Badegewässerverordnung und nach europäischen Normen müssen Badestrände dann bereits gesperrt werden, wenn ein Kontaminierungsverdacht besteht und dürfen erst wieder frei gegeben werden, wenn nach einer Untersuchung der Proben keine Gesundheitsgefahr mehr besteht. Wie oft ist denn nach einer „technischen Einleitung“ im Schwimmbereich oder am Banter Siel geprobt worden? Wie lange soll denn noch gegen die Badegewässerverordnung verstoßen werden?
- Von 31.12. 1998 bis zum 31.12.2006 sind von den WEB Schulden [Verbindlichkeiten mit denen die WEB gestartet sind] von rd. € 75 Million auf rd. €44 Mill. reduziert worden. Dieser Schuldenabbau ist u.a.mit den Gebühren der Bürger vorgenommen worden. Wir fragen die Verwaltung und nicht zuletzt auch die Damen und Herren des Rats: Warum sind diese Überschüsse von rd. 30 Mill. € nicht als Rücklagen für den Bau eines Trennsystems in der Südstadt angesammelt worden?
- Und warum sind diese € 30 Mill. nicht bereits schrittweise d.h. abschnittsweise für den Bau eines Trennsystems in der Südstadt verwendet worden? Dann hätten auch schrittweise die erheblichen jährlichen Kosten für die Sanierungsarbeiten des alten Kanals gespart werden können!
- Und: warum hat der Rat der Stadt seinerzeit zugestimmt, dass die WEB als Eigenbetrieb der Stadt mit einer Verschuldung von rd. € 75 Mill. als Startgeschenk beglückt worden ist?
- Und: hat denn niemand der Ratsdamen oder –Herren dabei bedacht, dass der Abbau der Schulden und der Schuldendienst zulasten der Bürger dieser Stadt geht, d.h. über Gebühren finanziert werden muß?
- Und: selbst die von der Stadt in Auftrag gegebenen Gutachten für den Bau eines Trennsystems beziffern die Kosten auf rd. 80 Mill bis 100 Mill. Wir fragen Herrn Oberbürgermeister Menzel: warum nennen Sie Die Kaiserlichen KanalarbeiterInnen „Miesmacher“ und „Nestbeschmutzer“ wenn Sie selbst Ihr Nest mit falschen Zahlen in Höhe von „mehreren Hundert Euro“ belasten? Wer beschmutzt denn hier das Nest durch Fäkalieneinleitungen in das Weltnaturerbe Wattenmeer?
- Wir fragen die Bürger dieser Stadt: warum lassen Sie noch immer die Verantwortlichen in Rat und Verwaltung auf ihren Stühlen sitzen?
Die Bürgerinitiative "Die Kaiserlichen KanalarbeiterInnen" wird sich nicht länger an der Nase herumführen lassen. Unsere 3 Jahre Arbeit als Bürgerinitiative sind bisher von der Verwaltung mit falschen Versprechungen, Halbwahrheiten und Aussitzen begleitet worden. Wir werden unsere Öffentlichkeitsarbeit fortsetzen.
Monika Giesche-Emmerich Sprecherin Bürgerinitiative "Die Kaiserlichen KanalarbeiterInnen"
Download: Antwortschreiben WEB 07|08|2009
Links: Bürgerinitiative: Die Kaiserlichen KanalarbeiterInnen 22|07|09 Schnauze voll 21|07|09 Scheisse in´m Dreivierteltakt 20|07|09 Fäkalienparadies 17|07|09 Urlaub abgesagt 15|07|09 Fäkalieneinleitung 08|07|09 Pack die Badehose ein... 07|07|09 Lügen-Scheisse-Videos 06|07|09 Starkregenspeicher 02|07|2009 Stadt belügt Bürger 28|05|09 Scheiße ist relativ 27|05|09 Erleichterung 08|05|09 Saison Open 2009
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