Bild: GRUPPO635.com | hufenbach


UMZU













VERMISCHTES






WETTER



Mixt "NGO´s"













PARTEIEN



Bild: GRUPPO635.com | hufenbach





Bild: GRUPPO635.com | hufenbach
   
Seit 24-03-2022 online:

FOTO: Hufenbach
Zur Webside (https://help.gov.ua/): [Hilfe für die Ukraine]

KATJA: Der Wink mit dem Zaunpfahl
16|08|2012



Katja - Synonym für kommende Ereignisse?

Ist das Jade-Fahrwasser bereit für den Ansturm der Containerschiffe?

Lange ist nichts passiert in der Jade-Fahrrinne. Doch am 14. Aug. war es mal wieder so weit: Für den mit 80.000 rd. Tonnen Rohöl beladenen Tanker KATJA war auf der Reise vom schottischen Hound Point zur NWO im Jade-Fahrwasserabschnitt „Oldeoogrinne“ erstmal Schluss mit lustig:
In Höhe des Südzipfels der Insel Minsener Oog fehlte dem Ölgefäß die berühmte Handbreit Wasser unterm Kiel; es lief auf Grund und musste von einer Anzahl von Schleppern wieder in befahrbares Wasser bugsiert werden.
Dies ist schon erstaunlich, denn Schiffe dürfen die Jade-Fahrrinne tideunabhängig [also auch bei Niedrigwasser] bis zu einem Tiefgang von 16,50 Meter befahren. Die KATJA hatte lt. www.marinetraffic.com aber nur 13,50 Meter Tiefgang! Mit einer Schiffslänge von 232 Metern und einer Breite von 42 Metern kommt sie zudem bei weitem nicht an das Bemessungsschiff für die Jade-Fahrrinne mit 350x52 Metern heran. Und erst recht nicht an die Mega-Containerschiffe von Maersk mit 397 x 56,40 Metern, die bald den JadeWeserPort anlaufen sollen.

Die Ursache dieser merkwürdigen Havarie wird noch untersucht. Von drei Möglichkeiten scheidet eine wohl schon aus: Manövrierunfähigkeit durch Ausfall des Schiffsantriebs und/oder der Ruderanlage. Da braucht man nichts mehr zu untersuchen!

Bleiben noch zwei Möglichkeiten:
1. Der Tanker ist über den Trassenrand der Fahrrinne geraten
2. In der Fahrrinne hat sich eine dem Lotsen nicht bekannte Untiefe
gebildet.

Zu 1] Das Jade-Fahrwasser ist 600 Meter breit. Die Ränder sind beidseitig mit Tonnen bezeichnet. Mittig innerhalb des Fahrwassers befindet sich die planfestgestellte Fahrrinne - ursprünglich befahrbar auf 300 Metern Breite für Schiffe ab dem bewussten Schiffstiefgang von 16,50 Metern. Doch da die Supertanker seit ’zig Jahren ausgeblieben sind, hat sich die Schifffahrtsverwaltung entschlossen, die Fahrrinne nur „…bedarfsgerecht entsprechend der aktuellen verkehrlichen Anforderungen der Nutzer unterhalten.“ 1] Dies gilt nicht nur für die noch durchgängig 18 Meter Sohltiefe in der Fahrrinne sondern auch für deren Trassenbreite: „Anstelle der planfestgestellten maximal zulässigen Sohlbreite der Fahrrinne von 300 m wird entsprechend der aktuellen verkehrlichen Anforderungen der Nutzer durchgängig eine bedarfsgerechte Fahrrinnenbreite von 250 m vorgehalten.“ 2]

250 Meter Trassenbreite sollte für ein 42 Meter breites Schiff mit 13,50 Meter Tiefgang allerdings für das Befahren der Trasse mehr als reichen; zumal sich die KATJA auf einem geraden Streckenabschnitt befand. Ob der Tanker wegen eines ‚Entgegenkommers’ über den Trassenrand hinausgeraten ist, wäre eine [dürftige] Erklärung für die Havarie. Andererseits besteht auf der Jade ein absolutes Begegnungsverbot für trassengebundene Schiffe…

Zu 2] Quer zum Jade-Fahrwasser wachsen an einigen Stellen immer wieder Stromrippeln auf, die ‚bedarfsgerecht’ [sobald sie den Schiffsverkehr in der 250 Meter breiten Trasse gefährden] weggebaggert werden müssen. Dazu erklärt das WSA Wilhelmshaven u.a.: „Des Weitern waren Riffelbaggerungen auf Höhe der Tonne 24/Sch.Reede in der Fahrrinne notwendig. An der morphologischen Situation [Riffelbildungen] in diesem Revierabschnitt hat sich seit Jahrzehnten nichts verändert.“ 3]
Genau in diesem Bereich [vermutlich auf der gegenüberliegenden Seite] in der Nähe der Fahrwassertonne 23 ist die KATJA lt. Pressebericht 4] auf Grund gelaufen…

Es könnte wohl etwas dauern, bis wir Klarheit darüber bekommen, ob der Tanker nun innerhalb der 250-Meter Trasse oder außerhalb gestrandet ist. Denn wenn es um einige Meter gehen sollte, wird es schwierig. Distanzen von weniger als 10 Metern können mittels Überprüfung der Radaraufzeichnung kaum noch exakt nachgemessen werden.

Doch auch wenn die Suche nach den Verantwortlichen wie das Hornberger Schießen ausgehen sollte, sollte man die Havarie von KATJA als Menetekel werten:
Angesichts der in wenigen Wochen erwarteten Mega-Containerschiffe muss die Fahrrinne wieder in der planfestgestellten Breite ausgebaggert werden. Darüber hinaus muss auch das Jade-Fahrwasser über die gesamte 600 Meter Breite für Schiffe bis 13,50 Meter Tiefgang befahrbar gemacht werden.

Dass die Schifffahrt darauf aufmerksam gemacht werden muss, dass im Tonnenstrich [also am Rand] des Wangerooger Fahrwassers Tiefen von 5,50 Metern gepeilt worden sind, 5] muss durch regelmäßige Unterhaltsbaggerungen verhindert werden. Es kann nicht angehen, dass die künftig wegen des JadeWeserPorts zunehmende Küstenschifffahrt wegen mangelhafter Unterhaltung der Seitenräume des Jade-Fahrwassers auf das Befahren der Trasse angewiesen ist. Da dort für trassengebundene Schiffe ein absolutes Begegnungs- und Überholverbot besteht, könnte es zu vielen Wartezeiten für die Wilhelmshaven frequentierenden Schiffe kommen.

Jochen Martin

1] aus Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5 – Drucksache 16/4349
2] ebda.
3] aus der Mail-Antwort des WSA Wilhelmshaven an die LBU-Vertretung Wilhelmshaven von 02.09.10 Betreff: Fahrwasserunterhaltung Jade
4] aus Skizze in http://www.radiohamburg.de/ vom 14.08.12
5] aus Bekanntmachung für Seefahrer 10/10, WAS Wilhelmshaven 14.04.2010

Lesen Sie dazu auch:
16|08|12: Tanker „Katja“ wieder auf See

Sie möchten diesen Artikel kommentieren? - Kein Problem:
Hier klicken, Artikelstichwort angeben
und Kommentar über das Kontaktformular an die Redaktion senden!
Vielen Dank!


Startseite/Aktuell | Kontakt | Links | Termine | Impressum | Karikaturen |
Fiktive Interviews| Schicken Sie uns Ihre Leserbriefe | Archiv | Spenden |
Leserbriefe | Newsletter |

Wilhelmshavener Momente

Bild: GRUPPO635.com | hufenbach

Die Darstelllung des "Trio Infernale Wilhelmshavens" sorgt für Aufregung.
Eine Menge Wilhelmshavener Bürgerinnen protestieren unter dem Motto "Planungswahnsinn am Banter See tut 5.000 Menschen weh" für den Erhalt des Banter Sees, so, wie er ist. Sie wehren sich gegen eine Wohnbebauung für "Priveligierte". Mehr dazu in einem Video ... [das Bild ist vom 15-07-2014] ... .... zum Video | youtube ...



Wenn Sie auch ihre ganz persönlichen Momente auf dem Bürgerportal Wilhelmshaven veröffentlichen möchten, senden Sie ihre Bilder an:
redaktion@buerger-whv.de
Vielen Dank!

Archiv:
Archiv | Wilhelmshavener Momente
nach oben