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Denkanstöße durch KATJA-Havarie
22|08|2012



Havarie Tanker Katja: Noch einmal an der Ölkatastrophe vorbeigeschrammt?

Noch einmal zur Havarie des Rohöltankers KATJA am 14. August in den frühen Morgenstunden:

Im Kommentar vom 16.08. ging ich auf Basis einer im Netz verbreiteten Skizze davon aus, dass der Tanker in „Höhe des Südzipfels der Insel Minsener Oog“ auf Grund gelaufen war. Diese Positionsangabe ist falsch, wie mir das WSA Wilhelmshaven auf Anfrage mitteilte: „Richtig ist, dass die Katja zum besagten Zeitpunkt einen Tiefgang von 13,45 m hatte und sich nach derzeitigem Kenntnisstand ca 1,5 – 2 Schiffsbreiten außerhalb der 300 m breiten Fahrrinne [Trasse] östlich der Buhnenspitze der Buhne B festgefahren hat.“ 1] Das Ölgefäß saß demnach ca. 3 km nördlicher als angegeben – etwa in Höhe der Nordspitze von Minsener Oog für einige Stunden auf Grund fest. Überdies wurde vom WSA mitgeteilt: „Die Katja war ordnungsgemäß mit einem Lotsen besetzt und stand unter Landradarberatung. Es herrschte gute Sicht.“

Nach neuerlichen Erkenntnissen bog die KATJA am 14.08. um 00:40 Uhr MESZ von der Umfahrung Minsener Oog in die  Oldeoogrinne ein und lief dort nach wenigen hundert Metern auf Grund. Dort steckte sie dann fast sechs Stunden fest, bis es einer Anzahl Schleppern gelang, sie wieder in die Fahrrinne zu ziehen. Bekannt ist zudem, dass die KATJA schon öfter die Jade-Fahrrinne befahren hat ohne dass hierzu navigatorische Zwischenfälle publik wurden. Ihre Schiffsmaße betreffend liegt die KATJA weit unter denen des für die Jade-Fahrrinne zugelassenen Bemessungsschiffes von 350 Metern Länge und 52 Metern Breite. 2]

Die Ermittlungen der WSP sind noch nicht abgeschlossen. Untersucht wird wahrscheinlich neben den Stellungnahmen der Beteiligten und den Aussagen eventueller Zeugen, ob

- es Gegen- oder Überholverkehr gab

- sich aus der Bildauswertung des Fahrtverlaufs in den Aufzeichnungen des Landradars auf Minsener Oog Erkenntnisse erschließen lassen

- die Aufzeichnung des Sprechfunkverkehrs – insbesondere zwischen dem ‚Fahrlotsen’ an Bord der KATJA und dem ‚Radarlotsen’ in der Verkehrszentrale des WSA, der ihn mittels Landradar laufend mit Positionsangaben zu versorgen hat - Ursachenhinweise liefert.

Vielleicht spielen da ja auch mehrere Ursachen zusammen, die zu der Strandung beigetragen haben…

Wenn auch der Zustand der Jade-Fahrrinne in diesem Fall nicht zur Unfallursache beigetragen haben dürfte, so wäre doch zu wünschen, dass die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung aus der Havarie im Hinblick auf die zukünftige Verkehrsentwicklung Konsequenzen für die Fahrwasserunterhaltung zieht. 3] Denn:
Zu denken gibt, dass sich die KATJA mit nur 13,45 m Tiefgang nach derzeitigem Kenntnisstand schon „1,5 bis 2 Schiffsbreiten“ – also 40 bis 60 Meter - außerhalb der 300 Meter breiten Fahrrinne festgefahren hat. Der Havariezeitpunkt am 14.08. kann zwischen 00:45 und 01:00 Uhr [das war ca. 3 Stunden vor Niedrigwasser] eingegrenzt werden. 4] In dieser Tidephase liegt die Wassertiefe dort ca. einen Meter über der ‚bedarfsgerechten Solltiefe’ von 18 Metern in der Fahrrinne – also bei 19 Metern.

Aus den vorgenannten Angaben lässt sich ein Böschungswinkel zwischen dem Trassenrand und der Strandungsposition der KATJA von 1:7,3 bei 40 m und 1:10,9 bei 60 m Trassenabstand errechnen. Es geht dort also unverhältnismäßig steil bergan. Und diese Position liegt noch weit – nämlich rund 100 Meter – von der seitlichen Tonnenbegrenzung des insgesamt 600 Meter breiten Fahrwassers entfernt. Welche Wassertiefe mag dort wohl am Fahrwasserrand vorhanden sein?

Angesichts des künftig [z.B. durch den JadeWeserPort] steigenden Verkehrsaufkommens an kleineren, als Feeder für Nord- und Ostseehäfen eingesetzten, Küstenschiffen muss die Frage erlaubt sein, bis zu welchem Tiefgang diese die jeweils 150 Meter breiten, sich seitlich an die 18 Meter tiefe Fahrrinne anschließenden Fahrwasserstreifen noch sicher befahrbar sind?! 5]

Oder anders herum: Wie will man künftig noch ein absolutes Begegnungs- und Überholverbot in der Jade-Fahrrinne ohne Wartezeiten für die Schiffe sicherstellen, wenn neben dem bestehenden Verkehrsaufkommen zusätzlich auch noch Containerschiffe vom Mega-Carrier bis zum Feederschiff auf die vertiefte Fahrrinne angewiesen sein werden?

Wie bereits angeführt 6], wird es für eine sichere Verkehrsführung auf der Jade unumgänglich sein, die sogenannte ‚Bedarfsorientierte Fahrwasserunterhaltung’ wieder von 250 Metern auf die planfestgestellte Fahrrinnenbreite von 300 Metern zu erweitern und darüber hinaus eine durchgängige Mindestsolltiefe für die beiden Seitenstreifen des Jade-Fahrwassers vorzuhalten, die für die Sicherheit und Leichtigkeit des zukünftigen Schiffsverkehrsaufkommens erforderlich sein wird.

Jochen Martin

1] 1] Mail des WSA an Verfasser am 17.08.
2] s. dazu den Kommentar „Der Wink mit dem Zaunpfahl“ in www.buerger-whv.de am 16.08.
3] Wie Fußnote 2]
4] Am 14.08. um 03:48 Uhr war Niedrigwasser am Pegel Wangerooge Ost
5] Wie Fußnote 2]
6] Wie Fußnote 2]


Lesen Sie dazu auch:
16|08|12: Tanker „Katja“ wieder auf See

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