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Strategien der Macht: Auf alle Fälle oben bleiben
23|02|2011



So einen "Obenbleiber" hat Wilhelmshaven auch. Er heisst Dr. Jens Graul, ist Wilhelmshavens Kultur und Umweltdezernent und weiss aus eigener Erfahrung, dass Seehunde mit offenem Maul schwimmen und Menschen in Fäkalien leider nicht!

Der Aachener Karneval verleiht dem schwer angeschlagenen Freiherrn von und zu Guttenberg den „Orden wider den tierischen Ernst“.

Ich bin fassungslos. Die Veranstaltung findet statt, trotz der unübersehbaren Glaubwürdigkeitsprobleme des Kabinettsmitglieds der Regierung Merkel. Ich schaue die Übertragung in der ARD, mir bleibt das nicht entstehen wollende Lachen im Halse stecken. Der Hals ist zugeschnürt.

Beim Publikum offensichtlich nicht. Und bei den Comedians auf der Bühne auch nicht. Die Volksbelustiger von Guido Crantz bis Lokalgrößen xyz ziehen ihr Programm durch, ohne den Eindruck einer aktuellen Verunsicherung zu vermitteln, genauso wie Frau Merkel, die die Pressekonferenz der CDU am Nachmittag [Montag, 21.2.] durchzieht, als gäb's keine besonderen Vorkommnisse.

Das Prinzip lautet:
Keinesfalls Schwäche zeigen, nicht den geringsten Anschein erwecken, man selbst könne irgendetwas mit den Vorwürfen in der Öffentlichkeit zu tun haben, so daß die Vorwürfe der Öffentlichkeit als unangebracht erscheinen.

Angesichts der im Internet von Nutzern erarbeiteten Faktenlage entsteht in dem informierten Beobachter das Bild zwei nebeneinander existierender Welten, die scheinbar beide die gleiche Berechtigung haben, wahr zu sein, inhaltlich sich aber diametral [sich gegenseitig ausschließend] widersprechen.

Wie geht der interessierte Bürger mit diesem Widerspruch um?

Man kann versuchen, die Wahrheit herauszufinden oder man kann sich die Wahrheit so zurecht legen, daß sie für das eigene Weltbild paßt. Man kann die ganze Angelegenheit auch nach Informationsaufnahme gleich wieder vergessen und sich anderen Dingen zuwenden.

Nach der erfolgreichen Verleihung des Ordens der Aachener Karnevalsgesellschaft an den Verteidigungsminister in Abwesenheit [irgendein Philip von und zu usw., Familienmitglied der oberfränkischen Herrscherdynastie, nimmt ihn an Karl Theodor Silvesters statt entgegen] folgen die tagesthemen. Der Verteidigungsminister hat inzwischen anläßlich eines Besuchs eines Frankfurter CDU-Ortsvereins bekannt gegeben, daß er den Doktortitel nun dauerhaft nicht mehr führen werde. Er habe angesichts der Fülle der Literatur bei Verfassen der Arbeit „den Überblick verloren“, dadurch seien die „Fehler“ bei den Quellenangaben und Fußnoten entstanden. [Die unabhängige Internet-Plattform „GuttenPlag“ hat inzwischen die Dissertation von zu Guttenbergs soweit durchleuchtet, daß sich – bis jetzt, letzter Stand Montagabend – 68,3 % der 455 Seiten als von anderen Autoren Abgeschriebenes enthaltend herausgestellt haben.]

Wie gut, daß die Gefahr, den Überblick zu verlieren, bei Restrukturierung einer Armee von 210.000 Soldaten nicht besteht. Zumal die Armee sich an mehreren Orten in der Welt aktiv im Kampfeinsatz befindet [Afghanistan und Piratenjagd].

Die Bundeskanzlerin hat am Montag Nachmittag bei einer Pressekonferenz bekräftigt, daß sie weiterhin an Karl Theodor zu Guttenberg festhalten werde. Für sie zähle allein, ob er bei seiner Arbeit als Minister erfolgreich sei.

Wir bekommen neue Maßstäbe in der Politik.
Und bei der Besetzung von höchsten Führungsaufgaben: Moralische Integrität spielt in Zukunft keine Rolle mehr, es zählt allein die „Effektivität“. Das oberste Prinzip der Wirtschaft, das sogenannte Gewinnmaximierungsprinzip, ist nun auch zum obersten Prinzip in unserer Bundesregierung geworden. Wahrhaftigkeit, Glaubwürdigkeit, Transparenz, die Garantien und Notwendigkeiten eines demokratisch verfaßten Gemeinwesens, spielen nur noch die Rolle von nostalgischen Bruchstücken einer abgelaufenen Periode von Ernsthaftigkeit und Wahrheitsstreben. Wahrheit ist, was erfolgreich ist.

Es schaut an diesem Abend fast so aus, als habe die Mittelmäßigkeit der Macht endgültig über Wahrheit und Demokratie gesiegt.

Die Lybier sind offensichtlich anderer Meinung. Sie haben an diesem Tag „geschafft“, was vor einer Woche noch jeder Weltbürger oder Geheimdienst noch für unmöglich gehalten hätte. Sie machen Revolution gegen ihren Diktator. Der ballert mit Militärjets [Lieferant=?, der Westen?] auf friedliche Demonstranten und Bürger „seines“ eigenen Volkes. Und die EU hält den Mund. Bloß nicht einmischen in die „inneren Angelegenheiten“ anderer Staaten. Vor allem wenn sie so tolles und billiges Öl nach Europa liefern. Der Justizminister von Lybien ist am 21.Februar 2011 zurückgetreten, aus Protest gegen den Einsatz von Militär gegen das eigene Volk.

Unser Verteidigungsminister tritt nicht zurück. Man darf sich nicht „von der Straße reinregieren lassen“ [Merkel angesichts der Proteste gegen das Milliardengrab in Stuttgart]. Diktator Ghaddafi hätte wohl gerne solch einen wahrheitsresitenten Minister.

Mal sehen, ob Karl Theodor diese Woche noch durchhält.

Ich glaube eher nicht. Die Journalisten im Deutschlandfunk auch nicht. Unisono.

Heidi Berg


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Kommentare

Frank Uwe Walpurgis | Wilhelmshaven
Hauptsache, der Spaß geht weiter! Und solange sich im Dschungel Leute mit Kleintieren füttern lassen und sich manche zum Kasper machen, nur um singend ins Fernsehen zu kommen, lebt Deutschland weiter. Wen interessieren da solche Dinge wie Außenpolitik, Soziales, Taschenvollstopferei oder einen Minister mit Ex-Doktortitel? Peanuts alles ...


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