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RWE will 1,5 Milliarden in Erdbeben-AKW investieren 20|10|2008
Wie gefährlich nicht nur ausländische Atomkraftwerke und deren ungeklärte Abfallentsorgung in Deutschland sind, braucht wohl niemand nach Tschernobyl zu erklären. Trotzdem fordert die Atomlobby die Verlängerung
der Laufzeiten für Atomkraftwerke.
Am Freitag, den 3. Oktober 2008 hat RWE den Zuschlag für eine 49 prozentige Beteiligung an dem umstrittenen Kernkraftwerk Belene erhalten. Der Projektstandort liegt in einer seismisch aktiven Zone im Norden Bulgariens, nur wenige Kilometer von der rumänischen Grenze entfernt. Es handelt sich um den ersten Neubau eines russischen Reaktor-Typs innerhalb der EU.
Umweltorganisationen halten Belene für eines der gefährlichsten Atomkraftwerke, die derzeit in Europa in Angriff genommen werden. Sie verweisen auf die bewegte Geschichte des Vorhabens, das Anfang der achtziger Jahre konzipiert und nach der Demokratisierung Bulgariens zunächst eingestampft wurde.
„1983 haben selbst sowjetische Wissenschaftler gegen den Bau eines Atomkraftwerks an diesem Standort gewarnt. Schließlich ist die Region um Belene 1977 von einem starken Erdbeben erschüttert worden und nur wenige Kilometer vom geplanten AKW-Standort sind 120 Menschen umgekommen," berichtet Heffa Schücking von der Umweltorganisation urgewald. Mit dieser Investition spiele RWE „russisches Roulette mit der Gesundheit und Sicherheit von Millionen von Europäern," so Schücking.
Tatsächlich wäre Belene das erste Atomkraftwerk, das RWE außerhalb Deutschlands betreibt. Für den Bau des Kraftwerks werden sieben Milliarden Euro veranschlagt. Davon soll RWE 1,275 Milliarden Euro als Eigenkapital und weitere 280 Millionen Euro als Kredit einbringen. Zuvor muss allerdings die geplante Investition vom RWE-Aufsichtsrat abgesegnet werden. Dort zeichnet sich jedoch Widerstand ab.
So schrieb die Welt am 18.4.2008, kurz nach der Aktionärsversammlung von RWE: „Nach Informationen aus Aufsichtsratskreisen hätten die kommunalen Anteilseigner der RWE als auch Arbeitnehmervertreter heftige Kritik am Projekt geäußert. Weder die russische Atomtechnik noch der Standort - ein Erdbebengebiet - sei sicher genug, um ein solch komplexes Projekt zu verwirklichen."
Auch der Osteuropa-Experte von Greenpeace, Jan Haverkamp, warnt, dass das RWE-Management die schwierigen Rahmenbedingungen in Bulgarien unterschätzt. „Bislang betreibt RWE nur in seinem Heimatmarkt Atomreaktoren. In Bulgarien gibt es jedoch keine gewachsene Sicherheitskultur und der Energiesektor ist von Filz durchsetzt." Erst vor wenigen Wochen habe der bulgarische Energieversorger NEK z.B. angekündigt, dass bulgarische Firmen Aufträge für das Projekt ohne öffentliche Ausschreibungen erhalten sollen. „In einem solch korrupten System werden sich keine hochwertigen Sicherheitsstandards realisieren lassen," so Haverkamp.
Der prominenteste Kritiker der RWE-Pläne ist jedoch Dr. Georgui Kastchiev, der ehemalige Chef der bulgarischen Atomaufsicht. Er berichtet, dass er noch im Juni 2008 RWE eindringlich vor einer Investition in Belene gewarnt habe. „Belene stellt ein nicht tolerierbares Sicherheits- und Umweltrisiko dar. Die fehlende Betriebserfahrung mit dem geplanten Reaktortyp, der Mangel an qualifiziertem Personal und effektiven Kontrollen wird zweifellos zu schlecht ausgeführten Bauarbeiten führen," sagt er. „Wenn man das hohe seismische Risiko der Bauregion und den niedrigen Atomsicherheitslevel in Bulgarien zusammenzieht, kann man nur zu einem Schluss kommen: Dieses Projekt darf nicht weitergeführt werden."
„Mit dieser Investition fügt RWE sich auf seinem Heimatmarkt einen großen Imageschaden zu," sagt Schücking und kündigt eine Welle von Protestaktionen gegen den Konzern an. „Wer Atomkraftwerke in Erdbebengebieten baut, handelt verantwortungslos - das sieht auch die Mehrzahl der RWE Kunden so."
Weitere Informationen: Heffa Schücking | urgewald | 0160-96761436
Ein ausführliches Projektdossier kann über die folgende emailadresse angefordert werden: heffa@urgewald.de
Pressemitteilung: www.URGEWALD.de
Downloads:
Sicherheit der Stromversorgung in Deutschland
Das Märchen von der Stromlücke
Rede von Roland Hipp zur Stromlücken-Debatte
Links: Windkraftanlagen Hersteller 28|08|08 Windenergie Bard 21|08|08 Atomkraft nein danke _____________________________________________________
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