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CO2-Abscheidung ist Vattenfalls Feigenblatt. BUND demonstriert gegen neue Kohlekraftwerke 09|09|2008
In Wilhelmshaven wirbt Eon ebenfalls permanent mit der CO2-Abscheidung und setzt weiter auf "Steinzeitkonzepte". Schon das heutige Kohlekraftwerk von E.on, das mindestens bis 2020 laufen soll, stößt jährlich allein 3,9 - 4,2 Mio. Tonnen CO2 aus und tötet nebenbei ca.420 Tonnen Fisch pro Jahr!
Berlin: Rund 20 Aktivisten des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland [BUND] demonstrieren am 8. September 2008 im Vorfeld eines vom Energieunternehmen Vattenfall veranstalteten Kongresses zur CO2-Abscheidungstechnologie bei Kohlekraftwerken. Sie trugen große Feigenblätter, auf denen „CO2-Abscheidung ist Vattenfalls Feigenblatt“ und „Keine neuen Kohlekraftwerke!“ geschrieben steht. Der Umweltverband wirft Vattenfall vor, mit dem Verweis auf eine künftig eventuell nachzurüstende CO2-Abscheidung neue klimaschädliche Kohlekraftwerke durchsetzen zu wollen. Dies gelte vor allem für das bereits im Bau befindliche Braunkohlekraftwerk in Boxberg und die beiden in Hamburg und in Berlin geplanten Kohlemeiler. Diese drei Kraftwerke wären künftig für einen zusätzlichen CO2-Ausstoß von 18,5 Millionen Tonnen pro Jahr verantwortlich.
Thorben Becker, BUND-Energieexperte: „Die Vattenfall-Manager reden viel vom angeblich klimafreundlichen Kohlekraftwerk, planen und bauen aber konventionelle Kohlekraftwerke mit hohem CO2-Ausstoß. Das Gerede von einer irgendwann eventuell geplanten CO2-Abscheidung ist nur ein Feigenblatt zur Durchsetzung der klimafeindlichen Energiepolitik des Konzerns.“
Es sei völlig unklar, ob die Abscheidungstechnologie überhaupt im großen Maßstab funktioniere. Damit ausgerüstete Kohlemeiler würden einen um bis zu 10 Prozent geringeren Wirkungsgrad aufweisen als konventionelle Kraftwerke und benötigten dementsprechend mehr Kohle. Zudem sei offen, ob es ausreichend sichere Lagerstätten für das abgeschiedene CO2 gebe. Die Mehrkosten für diese Technik würden bis zu sieben Cent pro Kilowattstunde Strom betragen. Dies könne zu einer Verdopplung der Stromerzeugungskosten führen.
Becker: „Anstatt vorrangig die weitaus günstigeren erneuerbaren Energien zu fördern, will Vattenfall noch Jahrzehnte an der klimaschädlichen Braunkohleverstromung festhalten.“ Exemplarisch dafür sei das riesige Braunkohlekraftwerk in Jänschwalde bei Cottbus, das mit einem Ausstoß von rund 25 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr zu den fünf schmutzigsten Kohlekraftwerken Europas gehöre. Vattenfall wolle die klimaschädliche Braunkohleverstromung in Brandenburg für weitere Jahrzehnte durchsetzen. Das Unternehmen plane in Jänschwalde einen neuen Kraftwerksblock, der ab 2020 gebaut werden solle. Für die weitere Befeuerung der Vattenfall-Kraftwerke in der Region seien außerdem fünf neue Tagebaue geplant. Diesen würden drei weitere Dörfer zum Opfer fallen und knapp 4000 Menschen müssten umgesiedelt werden.
Der BUND fordert das Unternehmen auf, verstärkt auf erneuerbare Energien und effiziente Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen zu setzen. Dies sei mit erheblich geringeren Eingriffen in die Landschaft verbunden. Entscheidend sei zudem, die Energieeffizienz zu steigern und so die Stromkosten weiter zu senken. Becker: „Vattenfall wirbt mit einer fragwürdigen Technologie für neue Tagebaue und Braunkohlekraftwerke. Dies hat mit einer aktiven Klimaschutzpolitik nichts zu tun. Wir rufen deshalb dazu auf, am 13. September beim Kraftwerk Jänschwalde gegen die klimafeindliche Politik des Unternehmens zu demonstrieren.“
Quelle:
www.BUND.net
Pressekontakt: Thorben Becker BUND-Energieexperte Tel. 0 30 / 2 75 86-421 | Mobil: 01 71 / 6 06 52 25 bzw.
Rüdiger Rosenthal BUND-Pressestelle Tel. 0 30 / 2 75 86-425/-489 | Fax: -440 | presse@bund.ne
Links: Deutsche Kraftwerke unter den schädlichsten der EU
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