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Wachmann-Abbau in Niedersachsen
17|09|2008



Immer mehr Menschen gehen für einen gerechten Lohn auf die Strasse, so wie hier in Hannover am 4. März 2008.

Wilhelmshaven/Schortens/Sengwarden/Stade/Hannover/Leer/Bissel/Quakenbrück - Die Enttäuschung und der Frust ist riesengroß. „Wir hatten gehofft, durch unseren schmerzhaften Verzicht auf Lohn und auf Urlaubstage und auf Urlaubsgeld wenigstens unsere Arbeitsplätze dauerhaft sichern zu können,“ sagt ein Wachmann der Firma Wachkommando Niedersachsen GmbH, die jetzt sämtliche militärischen Wachaufträge sowie ihre über 100 Beschäftigten gekündigt hat. Kurios dabei ist, dass sich anscheinend ein anderes Unternehmen aus der gleichen WAKO-Gruppe, nämlich die WAKO Nord GmbH, anscheinend parallel dazu gleichzeitig um diese militärischen Wachaufträge beworben hat. Die betroffenen Arbeitnehmer befürchten, dass ihr Arbeitsplatz nun wegfällt, weil der Geschäftsführer der WAKO-Gruppe, Peter Schmidt, möglicherweise durch Fördergelder der Agentur für Arbeit sowie möglicherweise durch weitere Einsparungen bei Stundenlöhnen, Urlaubstagen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld eine höhere Rendite aus den Bewachungsaufträgen herausholen möchte.
 
Die Wachmänner sind jedenfalls sauer. „Alles auf unsere Kosten und auf dem Rücken der kleinen Leute!“ schimpft ein Sicherheitsmitarbeiter, der aus Angst vor Repressalien nicht genannt werden möchte. Die Versprechungen der WAKO-Führung hatten sich in den letzten Tagen als „heiße Luft“ erwiesen. Wie sich jetzt herausstellte, hatte Geschäftsführer Peter Schmidt zu dem Zeitpunkt, als den Mitarbeitern noch massive Zugeständnisse abverlangt wurden und den Bewachern eine berufliche Zukunft versprochen wurde, bereits längst den Antrag auf Massenentlassung bei der Bundesagentur für Arbeit gestellt.
 
WAKO-Chef Peter Schmidt aus Stade, der auf Arbeitgeberseite 30 höchste Ämter bekleidet und als Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbandes für die Bewachung vor kurzem durch den umstrittenen Tarifabschluss mit der „Gewerkschaft Öffentlicher Dienst“ [GÖD] für Aufsehen sorgte, hat die Liquidation der Firma Wachkommando Niedersachsen GmbH zum 31. Dezember dieses Jahres angekündigt.
 
Die Beschäftigten wollen den Verlust ihrer Arbeitsplätze nicht einfach so hinnehmen und haben vielfach Kündigungsschutzklagen bei den zuständigen Arbeitsgerichten eingereicht. Außerdem werden jetzt am Donnerstag, den 18. September 2008, Betriebsratswahlen in Wilhelmshaven und Umgebung, in Bissel [bei Großenkneten] und Quakenbrück sowie in Leer durchgeführt. Die Wachleute werden dabei durch die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft [ver.di] unterstützt. Gewerkschaftssekretär Frank Buscher: „Wir wollen gemeinsam mit aller Kraft versuchen, so viele Arbeitsplätze wir nur irgend möglich zu erhalten!“ Und für den schlimmsten Fall des Arbeitsplatzverlustes gelte es, so gut wie möglich vorzusorgen. Die Wachleute kommen unter anderem aus Wittmund, aus Aurich, aus Dinklage, aus Twistringen, aus Vechta, aus Wagenfeld, aus Ankum, aus Nordhorn, aus Westerstede, aus Weener, aus Schortens, aus Südbrookmerland, aus Leer, aus Wilhelmshaven und aus weiteren Orten aus der gesamten Region Weser-Ems.

Buscher: „Es ist schon bemerkenswert, mit welcher erstaunlichen Kreativität und Energie in diesem Bewachungsunternehmen auf Kosten und einseitig zu Lasten der Beschäftigten vorgegangen wird.“ Buscher weiter: „Ein vernünftiges und sozial verantwortliches unternehmerisches Handeln sieht meines Erachtens anders aus!“ Besonders erschüttert habe es ihn, dass ein Arbeitgeber, der als Verhandlungsführer für Arbeitgeberverbände der Bewachung ein besonderes Maß an Verantwortung trage, sich offensichtlich nicht einmal in seinem eigenen Unternehmen WAKO an die Einhaltung der von ihm selbst unterschriebenen Tarifverträge halte. „Das darf man wohl als dreist und als wenig vorbildlich bezeichnen,“ meint der Gewerkschaftssekretär.

V.i.S.d.P.: Frank Buscher
ver.di-Geschäftsstelle | Rheinstr. 118 | 26382 Wilhelmshaven
Tel.: 04421 - 14 48 15 | Fax: 04421 - 14 48 18 | Mobil: 0175 - 72 47 639

Email: frank.buscher@verdi.de

Links:
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26|03|08 RNK - Sklaven
04|03|08 Demo Hannover
14|02|08 RNK Streik
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Wilhelmshavener Momente

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Die Darstelllung des "Trio Infernale Wilhelmshavens" sorgt für Aufregung.
Eine Menge Wilhelmshavener Bürgerinnen protestieren unter dem Motto "Planungswahnsinn am Banter See tut 5.000 Menschen weh" für den Erhalt des Banter Sees, so, wie er ist. Sie wehren sich gegen eine Wohnbebauung für "Priveligierte". Mehr dazu in einem Video ... [das Bild ist vom 15-07-2014] ... .... zum Video | youtube ...



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