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Wachstumsgläubigkeit
06|05|2014



Nichts los. Das gewohnte Bild auf dem JadeWeserPort!

Der Containerterminal wird irgendwann einmal boomen, irgendwann, am besten erst nächstes Jahr - wenn überhaupt - schaun wir ´mal - könnte ja sein - vielleicht nicht 2015, dann aber 2016 ... Fortsetzung folgt!

Vorher kommt noch der Weihnachtsmann und bringt uns weitere Schiffe oder Reeder. Mit einer wachsenden Anzahl von hauptsächlich Leercontainern könnte das Bild auch optisch so aufgehübscht werden, dass es wirklich nach mehr oder viel mehr Containerumschlag aussieht.

Propaganda am Ende?

Sogar im Tatort "Kaltstart" wurde deutlich, dass am Tiefen Fahrwasser sehr sehr viel Steuergeld regelrecht versenkt wurde:
Zitat: "... Am Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven, einem finanziellen Millionengrab, wird ein Container mit illegal eingeschleusten Flüchtlingen aus dem Kongo gewaltsam geöffnet. ..."
[Quelle: HÖRZU | Für Sie vorab | 17-04-2014]

An der Jade möchte man für Millionen- oder Milliardengräber nicht verantwortlich sein, obwohl man es mit "aller kommunalen Gewalt", hauptsächlich mit zeitungsmedialem Rückenwind, versuchte, in die Köpfe der Einwohner "hineinzuprügeln".

Das Resultat kann sich sehen lassen:

Gerichtsprozesse, Pannen, Schlosssprengungen, ein lächerliches Umschlagsvolumen [76.000 Container in einem Jahr] und jede Menge kritische und satirische Berichte - peinlich, wenn man sich vor Augen hält, dass man immer wieder eine Scheinwirklichkeit "serviert" bekommt!

Aussichten

Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank berichtet in einer Pressekonferenz zu ihrem Jahresumsatz von einer Gewinnsteigerung, trotz der Krise. Letztere sollen wir laut der amtierenden Kanzlerin längst überwunden haben.

Folgt man dem NDR-Bericht weiter, scheint das wohl nicht ganz der Fall zu sein, denn besonders die so hoch gepriesene und hoch subventionierte maritime Wirtschaft schwächelt:
Zitat: "... Ursache für die Krise sind Überkapazitäten, gestiegene Treibstoffkosten und der maue Welthandel. Die Nord/LB schraubte die Risikovorsorge im Kreditgeschäft im vergangenen Jahr um 41 Prozent auf 846 Millionen Euro nach oben. Dunkel rechnet auch im laufenden Jahr mit einer "überdurchschnittlich hohen Vorsorge für Risiken aus der Schiffsfinanzierung". Erst ab dem Jahr 2015 erwartet er "Erholungstendenzen in einzelnen Segmenten" wie Containerschiffen oder Produkttankern. ..."
[Quelle: ndr.de | 29-04-2014]

In der Interpretation spricht man längst nicht mehr vom florierenden Welthandel, sondern versteift dich auf "Erholungstendenzen", was eher nach Verunsicherung "riecht". Dazu gibt es auch jede Menge Anlass, denn das Wachstum stagniert, entgegen der Aussage der Hafenlobbyisten, deren Analysen in den vergangenen Jahren bei einer Steigerung von 3 - 5 Prozent lagen.

Konkurrenz

Nun gibt es nicht nur Konkurrenz in der sogenannten Nordrange, sondern sogar in den großen Häfen selbst.

In Rotterdam hat man sich ebenfalls dem Wachstum verschrieben, das jetzt ausbleibt. Mit dem Bau von Maasvlakde 2, also einem Hafen in der Rheinmündung, der wesentlich größer ist, als der JadeWeserPort, schuf man sich quasi die Konkurrenz vor der eigenen Haustür.

Durch die Verringerung der Umschlagsmengen macht man sich zwar ernsthafte Sorgen, dennoch gibt man sich kämpferisch:
Zitat: "... Für das gesamte Jahr 2014 rechne ich mit einem bescheidenen Wachstum, wobei sich meine Aufmerksamkeit jedoch vor allem auf strukturelle Entwicklungen richtet, die Druck auf den Rotterdamer Hafen ausüben. ...
... Die Redereien bauen immer größere Containerschiffe und kooperieren intensiv, um diese Schiffe optimal zu füllen. Zugleich ist in vielen nordwesteuropäischen Häfen zusätzliche Terminal-Kapazität gebaut worden, während das Wirtschaftswachstum hinterherhinkte. Gemeinsam mit Kunden und Stakeholdern arbeiten wir daran, diesen Herausforderungen die Stirn zu bieten."
[Quelle: portofrotterdam.com | 17-04-2014]

Trotz schlechter Vorzeichen baut man weiter fleißig Schiffe, die man in Zukunft vielleicht gar nicht mehr benötigt. Das war schon 2008 der Fall, als die Krise, in der wir uns immer noch befinden, richtig begann. Nach dem Einbruch des Wirtschaftswachstums erleben wir nun keinen stetigen Aufschwung mehr, wie von den Lobbyisten prognostiziert, sondern Stagnation bis Rückgang.

Marktverschiebung

Zusätzlich gewinnen die Containerhäfen im Mittelmerraum zunehmend an Bedeutung, so dass sich Warentröme massiv verlagern.

Eine Bahnlinie zwischen China [Chongqing] und Duisburg macht der maritimen Wirtschaft zusätzlich Konkurrenz:
Zitat: "... Nicht nur, dass dieser Zug die bisher übliche Seeverbindung von gut 40 Tagen auf gerade einmal 16 Tage reduziert. Mit gut 10.000 Kilometern ist die Fahrstrecke ein Mehrfaches kürzer als die Seeverbindung. Das erfreut alle. Und zwar in der gesamten Breite, angefangen bei Umweltschützern bis hin zu jenen, die im globalen Wettbewerb mit jeder Kostenstelle rechnen müssen. ..."
[Quelle: cashkurs.com | 15-04-2014]

Kostendruck

Durch die Konkurrenzverschärfung läßt ein Blick auf die zunehmende Automation in den Häfen keine beruhigenden Aussichten auf ein steigendes Arbeitsplatzangebot zu:
Zitat: "... Roadshow Containerabfertigung auf der Maasvlakte II in Rotterdam ...
... Die beiden Containerterminals wollen durch eine vollständige Automatisierung neue Dimensionen bei Schnelligkeit, Nachhaltigkeit und Sicherheit erreichen. ..."
[Quelle: frankfurt-main.ihk.de]

Auch im JadeWeserPort müssen die Arbeitnehmer für das Milliardengrab mit Lohnverzicht draufzahlen:
Zitat: "... Auf Lohnverzicht gebaut ...
... Unter dem Druck der Drohungen kam es zu Verhandlungen zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und Eurogate, seitens des Unternehmens mit dem erklärten Ziel, die Zeit der Unterauslastung zu überbrücken, dabei aber Einsatzfähigkeit und Flexibilität der Belegschaft zu erhalten. Beide setzen Motivation voraus, diese Erkenntnis scheint aber in einer Stadt mit 12,6 Prozent Arbeitslosigkeit nicht selbstverständlich zu sein. Als ver.di in Absprache mit den Betriebsräten dem Umschlagsunternehmen ein Lohnverzichtspaket von bis zu 13 Prozent des Jahreseinkommens vorschlug, um Entlassungen nach Auslaufen der Kurzarbeit zu vermeiden, setzte Eurogate sofort nach und verlangte mindestens 15 Prozent. ..."
[Quelle: jungewelt.de | 23-04-2014]

"P3-Allianz" die Rettung des JadeWeserPort?

Mitnichten, denn die Gefahr beim Zusammenschluss der 3 Reedereien, MSC, CMA und CGM, bedeutet Marktbeherrschung und Konkurrenzausschluss beinahe nach Belieben.

So darf man den geplanten Zusammenschluss ruhig einmal skeptisch betrachten:
Zitat: "... Auf den Strecken zwischen den Nordseehäfen und Fernost ebenso wie auf den Transatlantik-Routen würde der Marktanteil der Allianz mehr als 40 Prozent betragen, im transpazifischen Verkehr wären es rund 24 Prozent. Auch deshalb ist die Gründung der P-3-Allianz genehmigungspflichtig, und zwar durch die Kartellbehörden Chinas, der EU und der USA. Bereits zum Jahreswechsel schrieben der Bundesverband der Deutschen Industrie [BDI] und das Deutsche Seeverlader-Komitee [DSVK] an die US-Kartellbehörde FMC und baten um Verweigerung dieser Zustimmung. Was zunächst skurril wirkt – deutsche Industrie gegen deutsches Renommierprojekt JWP – hat handfeste Gründe: Die drei Großen wollen durch die P-3-Kooperation Kosten sparen und nicht nur Profite erhöhen, sondern auch Macht vergrößern – wer garantiert den Kunden, daß ihnen das nützt?
[Quelle: jungewelt.de | 25-04-2014]

Unterm Strich

Angesichts der Tatsachen dürfte es wohl schwierig werden, den JadeWeserPort zukünftig überhaupt richtig zum Laufen zu bringen.

Burkhard Ilschner beschreibt das Szenario in seinem Artikel dann auch so:
Zitat: "Hafen der Träumer ...
... »Das gigantische Hafengelände mit seiner Weite und Leere führt gnadenlos vor Augen, ... wie das Scheitern solcher Großprojekte Menschen in den Abgrund reißen kann«, schreibt der NDR über den am JWP gedrehten ARD-Tatort. Für den Sender ist dies nur eine Pressemitteilung über einen Krimi – für die Menschen im Hafen und für alle Steuerzahler ist es bittere Realität."
[Quelle: jungewelt.de | 25-04-2014]

Schon 1999 gab es die gleichen Zweifel an der wirtschaftlichen Ausrichtung des strukturschwachen Wilhelmshavens:
Zitat: "... »Eine Stadt kämpft ums Überleben: Mit hoher Arbeitslosigkeit, schrumpfender Einwohnerzahl und öffentlicher Armut rächt sich die Monostruktur Wilhelmshavens. Jahrzehntelang setzten die Stadtväter auf Marine und Großindustrie - ein Irrweg. Gibt es noch Hoffnung?« ..."
[Quelle: antiport.de | Dokumentation | 01.03.1999 Waterkant 3/1999]

Bis heute hat sich nichts verändert!

Wachstum, ick hör dir trapsen

Die Berliner bemühen die Redensart, am Anfang allerdings mit einer Nachtigall, wenn sie ahnen, dass "da was nicht stimmt". So haben es auch die "Bürger gegen den Jade Weser Port" gehalten, denen man zu ihrer aktiven Zeit besser einmal öfter das Ohr hätte leihen sollen. Würde man die Prognosen aus vergangenen Tagen mit der Realität heute vergleichen, wäre das Ergebnis noch niederschmetternder, als es sich die Hafenantagonisten jemals hätten träumen lassen.

"Denn man tau"

Jetzt warten wir erstmal auf die versprochenen "Erholungstendenzen", packen ein ordentliches Pfund an Wachstumsgläubigkeit in das PR-Paket und dann ist ja auch schon wieder Weihnachten, da darf man sich bekanntlich etwas wünschen.

Ahoi!


Wolf-Dietrich Hufenbach
GRUPPO|635 definitif | Wilhelmshaven


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