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Temporär auftretende Badebesonderheit
18|05|2010



Die Gästeinfo für ungetrübten Fäkalienbadespass am Wilhelmshavener Südtrand ohne Aufklärung?

„Nicht die Lügen, sondern die sehr feinen falschen Bemerkungen sind es, die die Läuterung der Wahrheit aufhalten.

[C.G. Lichtenberg]

Die Wilhelmshavener Gästeinformation will auch in diesem Jahr wieder über die „temporär auftretende Besonderheit“ des Südstrandes aufklären. Unter anderem heißt es dort:
„In der Folge von Starkregen kann es zu Einleitungen von Regenwasser und stark verdünntem Schmutzwasser über das sogenannte ‚Banter Siel’ kommen.“

Nein, natürlich sind das genau gesehen keine Lügen, aber aufgrund der Tatsache, dass das Schmutzwasser nicht nur mit Schmutz, sondern vor allem mit Fäkalien angereichert ist, die nicht nur bei Starkregen und nicht nur stark verdünnt via Banter Siel in den Badebereich kommen, sind es eben doch nur Halbwahrheiten.

Weiterhin ist der Gästeinformation zu entnehmen, dass am bewachten Badestrand [der sich vom DLRG-Gebäude am Fliegerdeich bis zum Aquarium Wilhelmshaven erstreckt] die vorgegebene Badezeit bewacht wird. Diese umfasst optimal eine Zeitspanne von drei Stunden vor bis zwei Stunden nach Hochwasser.

Schutz vor erhöhten Keimzahlen sei in dieser Zeit gewährleistet durch die Verhängung temporärer Badeverbote, die durch Hissen einer roten Flagge angezeigt würden [nur am Rande: die wenigsten der in der letzten Saison befragten Badegäste wussten über die Bedeutung der roten Flagge Bescheid].

Nun gibt es externe, nicht der Kontrolle der Stadt unterliegende Einflüsse, z.B. die Gezeitenwechsel und das Wetter. Uhrzeiten des Gezeitenwechsels verschieben sich bekanntlich von Tag zu Tag. Wenn die Hochwasserzeit in den Nachmittag hinein wandert, kann es sein, dass die bewachte Badezeit nicht zwei Stunden danach endet, sondern früher durch den verdienten Feierabend des Aufsichtspersonals um 18 Uhr.

Später am Tag liegendes Hochwasser kann Badende somit auch außerhalb der Dienstzeit ins Wasser locken. Wer dann badet, kann durchaus ungewarnt mit höheren Konzentrationen gefährlicher Keime aus der Kanalisation in Berührung kommen, da nur bis zum Dienstende gewarnt wird.

Da die Einleitungen aus der Kanalisation mit Regen zu tun haben, der unabhängig von Tiden, Bade- oder Dienstzeiten allein dem bekanntlich bei uns unberechenbaren Wettergeschehen verpflichtet ist, kann das Banter Siel zu jeder Zeit die unangenehme Fracht entlassen, die dann ab dem Hochwasser-Kentern am Badestrand vorbeiführt. Wer dabei vom Fehlen der roten Flagge ableitet, dass alles sauber sei, setzt sich Gefahren aus.

In der Gästeinformation wird gesagt, dass alle Badegäste aufgefordert sind, sich an die Anweisung des durch die rote Flagge angezeigten Badeverbotes zu halten. Wird aber die rote Flagge bei Dienstende trotz laufender Einleitung abgenommen, muss jeder Badegast annehmen, dass die Gefahr vorbei sei. Diese Irreführung bedeutet zusätzliche Gefährdung.

Eine weitere Kostprobe aus der Gästeinformation:
„Erhöhte Keimzahlen können auftreten, wenn die Tidenströmung nach einer Entlastung am Badestrand vorbeiführt. …“

Entlarvend ist hier zum einen die Wahl des Wortes ‚Entlastung’. Entlastet werden Vorstände; wer vermutet da schon, dass hier die ‚Einleitung kommunaler Abwässer’ gemeint ist, zumal im Text nicht ein einziges Mal eine Definition gegeben wird

Außerdem suggeriert die Formulierung, dass Tidenströmung, mit der erhöhte Keimzahlen transportiert werden können, nicht immer den Badestrand berühren würde. Hier mag der Wunsch der Vater der Formulierung gewesen sein, aber es beisst die Maus keinen Faden ab: Wann auch immer im Auf und Ab der Gezeiten, es ist unvermeidlich, dass der Badebereich, der sich ja nicht nur auf das Ufer bezieht, von den Tidenbewegungen berührt wird [einzige Ausnahme ist vielleicht der unmittelbare Moment des Kenterns des Tidenstroms bei Niedrigwasser].

Sprache gilt allgemein als Instrument zum Erfüllen kommunikativer Absicht. Beim Lesen der Gästeinformation scheint es allerdings eher so, als sei es kommunikative Absicht, das Medium Sprache so zu verschleiern, dass jeglichem Aufbegehren von Badenden begegnet werden kann, wenn sie denn eben doch Kontakte mit dem Abwasserstrom haben.

Wie sagte es doch so treffend C.G. Lichtenberg:
„Nicht die Lügen, sondern die sehr feinen falschen Bemerkungen sind es, die die Läuterung der Wahrheit aufhalten.“

Dr. Gisela Gerdes


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09|08|07 RTL - Es stinkt zum Himmel
12|07|07 EXTRA 3 - Fäkalien
29|05|2007 Fäkalien-Einleitung
12|05|2007 Saison-Eröffnung
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