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Warnstreik nur „erster Streich“ 20|02|2008 Öffentlicher Dienst: Verdi bereitet sich auf „Erzwingungsstreiks“
ab April vor.
Eine eher seltene Kulisse die Menge der Streikenden vor dem Wilhelmshavener Rathaus.
Wilhelmshaven/Friesland/ch – Nach den Krankenhaus-
beschäftigten, die vergangene Woche für ihre Tarif-
forderungen auf die Straße gingen, haben gestern
Morgen die Mitarbeiter der Kommunalverwaltungen
sowie der großen Dienststellen des Bundes in Wil-
helmshaven und Friesland die Arbeit für einen Tag
niedergelegt.
Rund 200 an dem Warnstreik Beteiligte aus Wilhelmshaven,
Schortens, Sande und Zetel unterstrichen ihre Forderung
von acht Prozent mehr Gehalt auf einer Kundgebung vor
dem Wilhelmshavener Rathaus mit Trillerpfeifen und
Transparenten.
Dieter Kanth [Personalratsvorsitzender Verwaltung Wilhelmshaven]
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Der Warnstreik sei nur ein „erster
Streich“ machte der Personalratsvor-
sitzende der Stadt Wilhelmshaven,
Dieter Kanth, deutlich.
Für den Fall, dass sich die Arbeitgeber
nicht bewegten, kündigte er an:
„Der nächste folgt sogleich.“
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Jürgen Harms [Verdi-Geschäftsführer Wilhelmshaven]
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Auch Jürgen Harms, stellvertretender
Verdi-Geschäftsführer in Wilhelmshaven,
erklärte: „Wir bereiten uns auf Er-
zwingungsstreiks ab April vor.“
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Joachim Lüddecke [Verdi-Landesbezirksleiter]
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Als Hauptredner der Kundgebung
bezeichnete Verdi-Landesbezirksfach-
leiter Joachim Lüddecke das Arbeit-
geberangebot von fünf Prozent als
eine „Mogelpackung“.
Allein die lange Laufzeit von zwei
Jahren koste die Beschäftigten schon
einen Großteil dieses Aufschlags bei
weiterhin steigenden Belastungen.
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„Sind nicht die Melkkühe der Nation“
Gestriger Warnstreik war laut Gewerkschaft nur der Anfang /
Schülertransport vom Ausstand betroffen
Jürgen Harms: Aufschlag beim Lohn ist fällig.
Wilhelmshaven/ch – Bei den Wilhelmshavener Ver-
kehrsbetrieben wurde gestern Morgen schon ab
5 Uhr gestreikt, die Stadtverwaltung und die
übrigen städtischen Gesellschaften waren ab
7 Uhr an der Reihe – Auftakt zu Warnstreiks im
öffentlichen Dienst, an denen sich gestern
Tausende in 70 Städten, Landkreisen und
Gemeinden in Niedersachsen und Bremen
beteiligten. Auch der Schülertransport in
Wilhelmshaven war am Morgen vom Streik
betroffen.
„Wilhelmshaven steht und ist kampfbereit“, so die Parole,
die der Personalratsvorsitzende der Stadt, Dieter Kanth,
auf der Kundgebung vorm Rathaus für die noch anstehenden
zwei Tarifrunden im öffentlichen Dienst ausgab – der Beifall
von rund 200 Streikenden war ihm sicher.
Zuvor hatte Verdi-Gewerkschaftssekretär Jürgen Harms
außer den städtischen Beschäftigten auch Vertreter des
Wasser- und Schifffahrtsamtes, des Marinearsenals, der
Unfallkasse des Bundes [UKB] sowie der Kommunalver-
waltungen in Zetel, Schortens und Sande begrüßt.
Auch das Reinhard-Nieter-Krankenhaus und das Krankenhaus
Sanderbusch hatten Delegationen zur Kundgebung nach
Wilhelmshaven geschickt.
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Als völlig inakzeptabel disqualifizierte
Gewerkschaftssekretär Jürgen Harms
das bestehende Arbeitgeberangebot von
5 Prozent mehr Gehalt. Allein die Laufzeit
von zwei Jahren fresse ja schon drei
Prozent davon.
Seit Jahren keinen Cent mehr Gehalt,
dafür Preiserhöhungen auf allen Ebenen:
„Ein Aufschlag ist jetzt fällig.“
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Joachim Lüddecke, Landesbezirksfachleiter Gesundheit und
Soziale Dienste bei Verdi, erinnerte an die vielfältigen
Belastungen im öffentlichen Dienst und daran, dass es
zwischen 2000 und 2006 nur eine Reallohnerhöhung von
1,1 Prozent gegeben habe.
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Die Beschäftigten des öffentlichen
Dienstes sind nicht die Melkkühe der
Nation“, so Lüddecke. Und dies schon
gar nicht vor dem Hintergrund, dass
sich die Bundestagsabgeordneten erst
kürzlich einen Aufschlag von 9 Prozent
auf ihre Diäten gegönnt hätten.
„Wir sind da maßvoller und verlangen
nur 8 Prozent bzw. mindestens
200 Euro“, so Lüdecke.
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„Er geißelte insbesondere die Tarifpolitik in den
Krankenhäusern, wo für weniger Geld mehr gearbeitet
werden solle. Im Reinhard-Nieter-Krankenhaus [RNK]
würden die Auszubildenden von einer Gesellschaft
angestellt, die sie untertariflich an die Klinik ausleihe –
obwohl dort die Finanzierung tariflicher Löhne durch
die Krankenkassen gesichert sei.
Lüddecke wandte sich außerdem gegen die Arbeitszeit-
verlängerung in Niedersachsen, die im Zusammenspiel
mit Auslagerungen und Personalreduzierungen Arbeitsplätze
kosten werde.
Gegen Mittag zogen etliche Teilnehmer der Kundgebung
noch vor die Unfallkasse des Bundes, um dort laufende
Protestaktionen zu unterstützen.
Quelle: Jeversches Wochenblatt
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