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Ausgebildete Ziergärtner der Stadt Wilhelmshaven mit "Dickem Fell" ausgezeichnet
05|12|2013



Jan und Sabrina nach dem Erhalt ihrer "Dicken Felle" und der dazugehörigen Urkunden vor dem Eingang des Wilhelmshavener Rathauses.

Wer sich zukünftig in Wilhelmshaven ausbilden lassen möchte muss sich warm anziehen.

Tja, wer glaubt die Stadt Wilhelmshaven bildet ihre Fachkräfte selbst aus, um überregional vielleicht mit einem nachhaltigen und vorbildlichen Nachwuchsprogramm glänzen zu können, der irrt.

Das Gegenteil ist der Fall. In Wilhelmshaven werden nur diejenigen ausgezeichnet, gegen die man nicht gerade nicht klagt.

Hervorragende Ausbildungsnoten

Sabrina und Jan haben ihre Ausbildung bei den Technischen Betrieben Wilhelmshaven mit hervorragenden Noten abgeschlossen und würden gerne in und für die Stadt Wilhelmshaven weiterarbeiten.

Ihnen wurde aber ein Weiterbeschäftigungsverbot durch die Stadt auferlegt. Die Begründung in Zeiten schlechter Kassen wird wie immer ganz einfach ausgelegt: sie sind zu teuer.

Stadt wirbt für Ausbildung

Gleichzeitig sucht man aber händeringend in einer Stellenbeschreibung nach neuen Fachkräften im Garten- und Landschaftsbau, die man vorher ausbilden möchte:
Zitat: "Gärtnerin/Gärtner Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau
Gärtner/-innen im Garten– und Landschaftsbau gestalten öffentliche Flächen durch fachgerechtes Anpflanzen von Rasen, Bäumen, Büschen, Stauden und Blumen. Auch Pflasterarbeiten oder der Bau von Treppen und Trockenmauern gehören ebenso wie der Zaun– und Teichbau zu ihren Aufgaben. ... "
[Quelle: wilhelmshaven.de | aktuelle Ausbildungs- und Stellenangebote]

Zusätzlich wirbt man mit "attraktiven Perspektiven":
Zitat: "Fit in die Zukunft ... als Auszubildende, Auszubildender,
Anwärterin, Anwärter bei der Stadt Wilhelmshaven
Wer sich für eine Ausbildung/ein Studium bei der Stadt Wilhelmshaven entscheidet, ob in der Verwaltung, im gewerblich-technischen oder im kaufmännischen Bereich, dem wird eine umfassende Ausbildung durch vielfältige Einsatzmöglichkeiten, engagierte Ausbilder/-innen und leistungsorientierte Übernahmechancen geboten. ... "
[Quelle: wilhelmshaven.de | aktuelle Ausbildungs- und Stellenangebote]

Das klingt wie blanker Hohn und man staunt nicht schlecht.

Für die ZiergärtnerInnen sei kein Platz, redet sich die Stadt heraus begründet die Verwaltung weiter, denn die fachliche Ausrichtung eines Ziergärtners entspricht nicht der der Stellenbeschreibung. Unter Fachleuten ist unstrittig, dass auch ausgebildete Ziergärtner durchaus in der Lage wären, die Arbeiten von Garten- und Landschaftsbauern durchzuführen, da die Betätigungsfelder sehr wohl ähnlich gelagert sind.

Was die gerichtliche Auseinandersetzung mit dem Ziel einer Entlassung für ein Signal an ernstzunehmend Interessierte ist, die eine Ausbildung bei der Stadt Wilhelmshaven beginnen möchten, braucht wohl nicht näher beschrieben zu werden.

Ziergärtner werden nicht für ihre vorbildlichen Leistungen geehrt

Aus dem Pressarchiv der Stadt Wilhelmshaven lässt sich entnehmen, dass Auszubildende in der Regel für ihre Leistungen geehrt werden:
Zitat: "Städtische Auszubildende werden für gute Abschlüsse geehrt
Überzeugende Leistungen zeigten die städtischen Auszubildenden, die 2013 ihre Abschlussprüfung abgelegt haben. Sechs der Prüflinge erzielten dabei die Note „gut“ als Gesamtnote für die Ausbildung: Christian Kroll als Stadtinspektor, Edyta Dziubany als Stadtsekretärin, Olga Bertram als Immobilienkauffrau, Jan Faßmer und Sabrina Döscher als Gärtner/Gärtnerin, Nico Voges als Fachkraft für Bäderbetriebe.
Zu ihren guten Leistungen gratulierte Ihnen heute Oberbürgermeister Andreas Wagner.
[Quelle: wilhelmshaven.de | aktuelle Ausbildungs- und Stellenangebote]

Offiziell wurden die beiden Ziergärtner in der Ehrung erwähnt aber zum eigentlichen Festakt wurden sie nicht eingeladen – ist das das Selbstverständnis der Wilhelmshavener Verwaltung?

Wagners Ziel im Wahlkampf lautete unter anderem "Wilhelmshaven geht besser", womit er wohl seinen ganz eigenen Sozialdarwinismus zitierte, nicht etwa ein objektive Bestandsaufnahme des "Systems Wilhelmshaven", um wirkliche Veränderungen herbeizuführen.

In Boomtown scheint der Wilhelmshavener Oberbürgermeister persönlich für ein Zweiklassensystem zu stehen, das man mit "erwünscht" und "unerwünscht" umschreiben könnte.

Natürliche Selektion


Zum Vergößern ... hier ... | oder auf das Bild klicken. [Download Karikatur]

Gleichzeitig schafft der Oberbürgermeister Andreas Wagner ganz persönlich völlig neue  Stellen. Da darf der ausscheidende Kultur- und Umweltdezernent Dr. Jens Graul wegen besonders auffälliger Unterwürfigkeit noch zwei Jahre über seine Pensionierung hinaus den "Kulturbeauftragten" mimen.

Im Personalausschuss soll er gesagt haben, dass er sich jetzt auch für das Street-Art-Festival einsetzen will, so, als würde Michael Diers, der neue Leiter der Wilhelmshavener Tourismus und Freizeit GmbH, das nicht, wie in den letzten beiden Jahren, alleine schaffen können.

Vielleicht soll er aber auch die Bepflanzungs-Kultur im Grünflächenbereich koordinieren? – wer weiß das schon! Die beiden zum Nichtstun verdonnerten ZiergärtnerInnen, gegen die man gerade ein Klageverfahren vor dem Verwaltungsgericht Oldenburg anstrengt, wären dafür geradezu überqualifiziert?

Graul ist bekannt für seinen sorgenfreien Umgang mit der Restnatur Wilhelmshavens. Baumfällungen sind für ihn kein Problem, wie z. B. beim ehemaligen Hallenbad oder auf dem Rüstersieler Groden, für ein Kohlekraftwerk. Es reicht, wenn man irgendwo wieder welche aufstellt. Er gilt unter Einheimischen als Archeyp für Stagnation und als willfähriger "Funktionierer". Die Verwaltung hält Dr. Jens Graul für unverzichtbar und versüßt ihm 24 Monate lang sein Pensionärsdasein mit einem zusätzlichen Salert von 2.000 Euro monatlich.

Auch der Wilhelmshavener Rat will mehrheitlich für die Stellenneuschaffung votieren, so dass Graul voraussichtlich rechtlich unanfechtbar über zwei Jahre verteilt 48.000 Euro mit nach Hause nehmen darf, aber das Gros der Wilhelmshavener Volksvertreter hat ja auch für eine Grundtücksschenkung mit einem Buchwert von etwa 41.000 Euro an das Marinemuseum Wilhelmshaven gestimmt.

Wilhelmshaven hat ja sonst keine Probleme beim geschätzten und minütlich wachsenden Defizit von z. Zt. ca. 300 Millionen Euro sind 48.000 Euro doch "Peanuts"!

Auf die Frage bei der Preisverleihung, wie sie das denn finden, wenn man einem solchen Dezernenten das Pensionärsdasein temporär versüßt, sah man durchweg in entsetzte und teils wütende Gesichter.

Schleichende Privatisierung?

Viele wittern im Verhalten des Oberbürgermeisters Andreas Wagner den beginnenden Ausverkauf städtischen Vermögens und sehen darin die Vorboten einer flächendeckenden Privatisierung, immer mit der einfältigen Begründung, die Stadt habe kein Geld.

Gleichzeitig will man aber das hochdefizitäre Reinhard-Nieter-Krankenhaus in ein Konkurrenz-Klinikum zum Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch für bis jetzt geschätzte 100 Millionen Euro verwandeln. Der städtische Eigenanteil dürfte bei mindestens 30 Millionen Euro liegen und das Land soll gefälligst die restlichen 70 Millionen Euro dazusteuern, träumt man so vor sich hin.

Schon die Vorfinanzierung dürfte den schönen Traum in Richtung Kollaps bzw Privatisierung treiben.

Verdi ehrte Auszubildende selbst


Vor dem Wilhelmshavener Rathaus wurde für die Widereinstellung der beiden Ziergärtnerinnen demonstriert.

Weil die Stadt die beiden ZiergärtnerInnen Sabrina und Jan hoffentlich nur vergessen hat zur städtischen Auszeichnung einzuladen, wurden sie vor den Türen des Wilhelmshavener Rathauses eben selbst in Anwesenheit von viel Presse mit viel Humor, geehrt.

Gleich zwei Videoteams werden den altruistischen Akt der Selbstlosigkeit der Wilhelmshavener Stadt gegenüber zwei überdurchschnittlich gut ausgebildeten ZiergärtnerInnen zu würdigen wissen – das ist der Stadt Wilhelmshaven schon ´mal sicher.

Verbreiten wird sich durch diese Aktion engagierter junger Menschen, neben viel Zivilcourage, auch der Duft von Vetternwirtschaft und die Tendenz der Verwaltung und vieler Wilhelmshavener Volksvertreter, einem ganz persönlich koordinierten Sozialdarwinismus Vorschub zu leisten. 

Es bleibt zu hoffen, dass Sabrina und Jan ihren Prozess gewinnen – Chapeau!


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven


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